18.05.2004 - Oostfreeske Theaterpries 2004
 
            PLATTNET-Nachrichten - 18.05.2004 - 2
 
             Oostfreeske Theaterpries 2004
 

 

Friesenbühne gewinnt den Oostfreeske Theaterpries 2004

Knapper Sieg für Emder vor Freesenspölers Brookmerland

 

Leicht war die Entscheidung für die Jury des Theaterpreises am letzten Wochenende nicht, denn was die ostfriesischen Amateurschauspieler aus Emden, dem Brookmerland und Brockzetel-Wiesens beim Entscheid um den Oostfreeske Theaterpries 2004 auf die Bühne brachten, waren in jedem Fall beeindruckende Leistungen. Die Friesenbühne aus Emden nahm die Trophäe – den goldenen Stern (am Theaterhimmel) – mit nach Hause. Für die Entwicklung des plattdeutschen Theaters in Ostfriesland steht jedoch im Vordergrund, dass sich viele Bühnen aus der Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater dem Urteil einer Jury gestellt haben, und dass nun noch gezielter Fortbildungsangebote gemacht werden können.

 

Freude und Gelöstheit herrschte nach der Bekanntgabe der Gewinner beim Oostfreeske Theaterpries 2004. Die Freesenspölers Brookmerland erspielten sich den zweiten Platz, gefolgt von der Laienspielgruppe Brockzetel-Wiesens. Den ersten Preis überreichte Garrelt Duin jr., Europaparlamentarier und Schirmherr der Veranstaltung, an die Friesenbühne aus Emden. Er hob in seiner Ansprache hervor, dass das plattdeutsche Theater einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der regionalen Zweisprachigkeit leistet und dass der Erhalt des Plattdeutschen von den europäischen Entscheidungsträgern als positiv und wünschenswert angesehen wird.

 

Die Bewertungskriterien waren festgelegt. Bewertet wurde nach einem Punktesystem, in das auch die Publikumsmeinung einfloss. Doch die Jury mit Erhard Brüchert, Gerhard Connemann, Antje Gronewold, Jörg-Volker Kahle, Elke Münch und Werner Zwarte musste Stücke vergleichen, die unter recht unterschiedlichen Bedingungen einstudiert worden waren, und das machte die Sache schwierig. „Letztlich konnte ja nur das zählen, was wir hier auf der Bühne gesehen haben“, sagte Erhard Brüchert, Theaterautor und Sprecher der Jury. Der Vorsitzende der Ostfriesischen Volkstheater, Jakob Janshen aus Oldersum, kündigte an, dass in diesem Punkt bei zukünftigen Veranstaltungen mit Veränderungen zu rechnen sei.

 

Die Teilnahme an dem Theaterentscheid ist für die beteiligten Bühnen durchaus keine Kleinigkeit. Die Kulissen müssen an die Bühnengröße in Emden angepasst werden. Wer schon vor Monaten sein Stück abgespielt hatte, musste erneut in die Proben einsteigen. Die Schauspieler mussten ohne Probe vor Ort mit dem großen Bühnenraum im Neuen Theater fertig werden. Doch all dies wurde mit Engagement gemeistert. Theater ist eben eine Gruppenleistung, und darin sind die ostfriesischen Amateurbühnen stark.

 

Bei dem Oostfreeske Theaterpries wurden insgesamt 3.000 Euro verteilt, doch das Geld steht bei diesem Wettbewerb nicht im Vordergrund. Die Vorauswahl wurde vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater getroffen. Dieser besuchte im Lauf der Theatersaison 2003/2004 alle 21 Bühnen, die sich für den Preis beworben hatten, in ihrer eigenen Spielstätte und bekam somit einen umfassenden Einblick in den aktuellen Stand des plattdeutschen Theaters in Ostfriesland.

 

Mit diesen Informationen kann die Arbeitsgemeinschaft nun weiter arbeiten. In den Bereichen, wo Schwächen sichtbar wurden, werden Fortbildungen für die Mitgliedsbühnen angeboten werden. Auch bei den Vorbereitungen für die Störtebeker-Freilichtspiele, die im nächsten Jahr wieder in Marienhafe stattfinden werden, sind Fortbildungsangebote vorgesehen.

 

Janshen weiß, dass die langjährige Zusammenarbeit der plattdeutschen Bühnen in der Arbeitsgemeinschaft das plattdeutsche Theater in Ostfriesland auf ein beachtliches Niveau gebracht hat und dass dieser Weg weiterhin Erfolg versprechend ist. Auch die Bühnen scheinen das so zu sehen: Beim Preisentscheid in Emden meldete die Jemgumer Spöldeel als 46. Bühne ihre Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft an.

 
(Ostfriesische Landschaft - Plattdütskbüro)
 
www.ostfriesischelandschaft.de
www.volkstheaters.de
 
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