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Johann
D. Bellmann wird ausgezeichnet wegen seines literarischen Werkes und seiner
literaturkritischen Arbeiten.
Seine Bücher, die im letzten Jahrzehnt im Verlag Hinstorff/Rostock erschienen sind, haben in der niederdeutschen Literatur stets für Aufsehen gesorgt. So unter anderem sein bereits 1983 erschienenes Buch ?Lüttjepütt?, eine Erzählung in Dialogepisoden, in rhythmischer Sprache verfasst und damit Neuland für die niederdeutsche Literatur - wie auch der 1998 erschienene Roman ?Margareta Jansen - de letzte Professa?, ein Roman, der in der niederdeutschen Gegenwartsliteratur wieder einen eigenen Weg neben den vielen Kurzgeschichten darstellt, die zur Zeit die niederdeutsche Literatur in erster Linie ausmachen. Dazu gehören auch das preisgekrönte Hörspiel ?Dat Callgirl oder Sheherezade mutt starven? (1996) und ganz neu das Versepos ?Paradiestiet? (2004), von dem Jochen Schütt meint ?Ich wüsste gar nicht, mit welchem mir bekannten Text ich es vergleichen sollte, - und das gilt nicht nur für die plattdeutsche Literatur?.
Angesichts der Qualität seiner literarischen Werke kann man Johann D. Bellmann nur beipflichten, wenn er das weitgehende Fehlen einer niederdeutschen anspruchsvollen Literaturkritik bemängelt. Die niederdeutsche Gegenwartsliteratur ist wirklich noch zu entdecken. Der Kappelner Literaturpreis soll dazu beitragen.
Molfsee,den 23.09.2004/di