Johann
Hinrich Fehrs - „Werk
von hohem literarischen Rang“
Zu Donnerstag, den 28. Oktober, um 19.30 Uhr, laden der Heimat.- und Bürgerverein Glinde, die niederdeutsche Literaturgesellschaft Fehrs-Gilde und der Schleswig-Holsteinische Heimatbund, Kreisverband Stormarn, in die „Glinner Möhl“, Kupfermühlenweg 7, ein. Sie wollen den schleswig-holsteinischen niederdeutschen Dichter Johann Hinrich Fehrs (1834-1916) vorstellen. Dazu haben sie Heinrich Kahl, den Ehrenvorsitzenden der Fehrs-Gilde, und Professor Dr. Peter Martens, dem Ehrenmitglied dieser Gilde, in die Mühle gebeten.
Kahl referiert, Martens rezitiert. Kahl wird daran erinnern, dass Fehrs
der Sohn eines holsteinischen Kleinbauern war, der es zum Leiter eines
Gymnasiums brachte. Er wird die große Leistung des Mannes als Lyriker,
Novellisten und Romancier vorstellen. Einige der Fehrs´schen Gedichte sind
Klassiker geworden, seine lyrischen Naturschilderungen zählen mit zu dem
Schönsten, was es auf diesem Gebiet gibt.
Martens wird mit geschulter Stimme ausgewählte Texte rezitieren, die den
hohen literarischen Rang der Werke des Dichters deutlich machen. Die Texte
folgen der Biografie des Dichters, sie beginnen mit dem „Kohharder“ („Kuhhirte“)
und enden mit dem Gedicht „An Klaus Groth“.
Niederdeutsch
war Fehrs Muttersprache, Hochdeutsch seine Zweitsprache. Sein Niederdeutsch ist
originell. Hinzu kommen Glaubwürdigkeit der handelnden Personen und eine
realistische Darstellung der sozialen Verhältnisse seiner Zeit. Das
unterscheidet ihn von Klaus Groth, der das Leben auf dem Lande
idealisierte.
Das Motiv für Fehrs war wie bei den anderen niederdeutsch Schreibenden
seiner Zeit zum Einen, ihre bis dahin gering geschätzte Muttersprache
literaturfähig zu machen, zum Anderen, ihren Landsleuten eine kulturelle
Identität zu geben. Beides ist gelungen.
Die
Literaturgesellschaft Fehrs-Gilde hat ihren Sitz in Glinde. Sie gibt
niederdeutsche Literatur heraus, darunter „Sämtliche Werke“ von Johann Hinrich
Fehrs, „Mank Muern“ und „Unkruut“ von Hermann Claudius, den „neuen SASS,
plattdeutsches Wörterbuch“ von Heinrich Kahl und Heinrich Thies, „Ook op
Plattdüütsch geiht dat goot“ von Peter Martens, „Kinnertieden“ von Heinrich Kahl
und Gerhard Schlüter sowie „Dat Ole Testament“, „Dat Nie Testament“, „De
Apokryphen“ und „De Psalmen“ von Karl Emil Schade.
Der Eintritt kostet 7 Euro, für Mitglieder der einladenden Organisationen
5 Euro. Abendkasse.
Verantwortlich: Heinrich Thies