28.12.2004
- "Platt is nich uncool"
PLATTNET-Nachrichten
- 28.12.2004
"Platt is nich uncool" - Über Sinn
und Unsinn dieses Schnacks darf man gar nicht erst lange nachdenken; denn in der
Zwischenzeit hat Ina Müller damit bereits zweimal den
Saal mit Zuhörern gefüllt!. Seit langem tourt die temperamentvolle
Entertainerin überaus erfolgreich mit ihrem plattdeutschen Leseprogramm durch
ganz Norddeutschland - sehr zum Missfallen ihrer niederdeutschen "Mitliteraten"
übrigens, die naserümpfend mangelndes Niveau beklagen und den Publikumserfolg
zähneknirschend zur Kenntnis nehmen. Aber wie auch immer: Ina Müller versteht
es, mit der Professionalität der showerfahrenen Kabarettistin ("Queenbee") ihre
Zuhörer zu begeistern. Welch ein Glück, dass sie dabei auch und
gerade mit Plattdeutsch so gut ankommt! Platt ist ihre "Erst-Sprache" zu
Hause in der Nähe von Cuxhaven gewesen. Sie hat es bereits in den Programmen des
Duos "Qeenbee" erfolgreich auf die Bühne gebracht, als Sängerin zum
Beispiel mit ihrer hervorragenden Version des "Lemontree"-Songs. Das
fasziniert auch das Publikum im rein hochdeutschen Sprachraum. Und auch in
Norddeutschland sind es nicht nur die "Plattsnacker", die in die Veranstaltungen
kommen: ein sehr gemischtes, vergleichsweise junges Publikum, das auf diese
Weise für Plattdeutsches begeistert wird.
So hat sich bereits frühzeitig die
Niederdeutschredaktion des NDR-Hörfunks in Kiel ihre Mitarbeit für die Reihe
´"Hör mal 'n beten to!" gesichert. Schnell entstand eine ansehnliche
Sammlung ihrer kleinen frech-witzigen Radio-Plaudereien, auf die die
Hörer mit viel Zustimmung reagierten. Bei der Veranstaltungsreihe "Ünner't
Strohdack" des NDR im Freilichtmuseum Kiel-Molfsee ist Ina Müller ein gern
gesehener Gast.
Der große Publikumserfolg schlug sich recht bald
schon nieder in der Verleihung des Kappelner Kulturpreises 2001 an die Autorin
und Entertainerin.
Inzwischen ist nach "Platt is nich uncool" mit
"Mien Tung is keen Flokati" im Quickborn Verlag bereits ein zweites Buch
mit ihren Erzählungen erschienen.
Zur Zeit pausiert
das Duo "Queenbee", aber Ina Müller nutzte die Zeit für ein neues Projekt. Seit
dem Herbst ist sie unterwegs mit einer musikalischen Leseshow auf Platt, die
wiederum "Platt is nich uncool" tituliert ist - was quasi ihr Markenzeichen
geworden ist. Auch hier sind ihre Erzählungen zu hören, aber kombiniert mit
den von "Queenbee" bekannten und neuen Songs. Musikalisch begleitet wird die
Künstlerin von Hardy Kayser (Gitarre) und Olaf Kasimir (Baß). Mit diesem
Programm tritt sie in größeren Häusern auf, hier kann sie die ganze Bandbreite
ihres Könnens präsentieren: als Jazz-Sängerin, als plattdeutsche
Plauderkünstlerin, als Unterhaltungs-Akrobatin, die das Publikum in ihre Show
einzubeziehen versteht. Die CD "inaMüller, die schallPlatte" (Quickborn Verlag)
vermittelt einen Eindruck davon.
Am zweiten Weihnachtstag trat Ina Müller mit ihrer
plattdeutschen Show im Hamburger St.-Pauli-Theater auf. Und sie schaffte es,
damit die Beachtung der strengen hanseatischen Kulturkritik zu gewinnen.
Erstaunt nimmt der Rezensent zur Kenntnis, dass hier keine Stimmungsmusik für
Schützen- und Strandfeste zu hören war. Die Vorurteile gegenüber niederdeutscher
Kulturproduktion sitzen eben tief: Formulierungen wie "Heimatabend in
norddeutscher Mundart" und "brüllend komische Pointen" scheinen
unvermeidbar.
(Volker Holm, PLATTNET)
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