24.03.2005 - Plattdeutsch-Sprechstunde im Rathaus
 
            PLATTNET-Nachrichten - 24.03.2005 -   1
 
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Plattdeutsch-Sprechstunde im Ahrensburger Rathaus
 
Jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr lädt Klaus Lensch im Rathaus der Stadt Ahrensburg (Schleswig-Holstein) in einem kleinen Büro zu seiner plattdeutschen Sprechstunde ein. Wer sich seine Sorgen und Nöte im Umgang mit der Bürokratie (vornehmlich auf Plattdeutsch) von der Seele reden möchte, der ist hier richtig. Klaus Lensch weiß, an wen man sich im großen Verwaltungsgebäude wenden muss, und er hilft bei der Kontaktaufnahme. Seit fast einem Jahr bietet er seine plattdeutsche Bürgerberatung nun schon an. 42 Donnerstage sind seither vergangen, nie fiel nur eine Sprechstunde aus. Zwar kommen viele auch zum bloßen Klönen, meistens aber geht es um handfeste Anliegen. Das fängt bei Steuergeschichten an und hört bei Nachbarschaftsangelegenheiten auf. Und vielfach geht es darum, sich über unverstandene Verwaltungsvorschriften und Entscheidungen Luft zu machen.
 
Es ist ein ehrenamtlicher Job, den Klaus Lensch sich hier gewählt hat, aber er entspricht voll dem Geist der Europäischen Charta für Minderheiten- und Regionalsprachen, für die die Bundesrepublik Deutschland und vornehmlich das Land Schleswig-Holstein eintreten und Verpflichtungen übernommen haben. Und da heißt es, dass sich Bürgerinnen und Bürger auch in ihrer regionalen Sprache, in diesem Fall Plattdeutsch, an die Verwaltung wenden können und Gehör finden.
 
Klaus Lensch ist Mitglied im Seniorenbeirat der Stadt und für die persönlichen Befindlichkeiten seiner zumeist älteren Mitbürger sensibilisiert. Außerdem ist er ein glühender Verfechter der plattdeutschen Sprache, setzt sich für deren Gebrauch und die Verbreitung niederdeutscher Literatur in seiner Heimatstadt ein. Zum niederdeutschen Theater hat er eine besondere Beziehung: als Autor und Übersetzer, als Rezitator, als Schauspieler, als Regisseur. Selbstverständlich ist er engagiertes Mitglied der "Stormarner Speeldeel / Niederdeutsche Bühne Ahrensburg". Viel hat der 76-Jährige noch vor: Übersetzungen attraktiver Bühnentexte, VHS-Vorträge und regelmäßige plattdeutsche Nachmittage.
Und sein Ehrenamt im Rathaus hat ihn zu einem weiteren Projekt animiert: Die Ahrensburger Stadtverfassung will er ins Plattdeutsche übersetzen.
 
(PLATTNET.de - Nachrichten)
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