01.04.2005
- Plattdeutsch erste Amtssprache in SH
PLATTNET-Nachrichten
- 01.04.2005 - 1
Plattdeutsch soll erste Amtssprache in
Schleswig-Holstein werden
(pn) CDU und SPD in Schleswig-Holstein wollen
Koalitionsgespräche zur Bildung einer gemeinsamen Landesregierung aufnehmen.
Dazu haben die Parteigremien am Mittwochabend grünes Licht gegeben, nachdem die
Unterhändler, allen voran SPD-Chef Claus Möller und der CDU-Vorsitzende
Peter Harry Carstensen, von erfolgreichen Annäherungen während ihrer
Sondierungsgespräche berichtet hatten.
Inzwischen wurden erste Ergebnisse ihrer
Vereinbarungen bekannt, die baldmöglichst umgesetzt werden sollen. So ist unter
anderem geplant, Plattdeutsch zur ersten Amtssprache in Schleswig-Holstein zu
erklären. "De Lüüd in't Land mööt endlich klor un dütlich verstahn könn'n, wat
de Politikers in't Landeshuus seggen wüllt", verkündete gut gelaunt der CDU-Mann
Carstensen, und sein SPD-Kollege Möller fügte selbstbewusst hinzu: "Wi hebbt
markt, dat wi mit Plattdüütsch de gröttste Schnittmenge twüschen de beiden
Parteien tofaten hebbt."
Es darf erwartet werden, dass diese Maßnahme, die
die Parlaments- und Regierungskultur in Schleswig-Holstein nachhaltig verändern
dürfte, vom SSW mit positiver Zustimmung geduldet wird, gilt doch die
Vorsitzende dieser wichtigen politischen Kraft im Lande, Anke Spoorendonk, als
überaus qualifizierte Plattdeutschsprecherin. Das mag für die
Koalition von entscheidender Bedeutung sein, wird doch der
Haltung des SSW inzwischen bundesweit Beachtung geschenkt.
Vertreter der zukünftigen Opposition hielten sich
bislang mit Stellungnahmen zurück. Karl-Martin Hentschel (Bündnis 90/Die Grünen)
reagierte zunächst besonders grimmig, wollte aber einem gemeinsamen Urteil
seiner Fraktionskollegen nicht vorgreifen; und FDP-Fraktionschef Wolfgang
Kubicki erklärte, sich mit spöttischen Reaktionen vorerst zurückhalten
zu wollen.
Mit betont diplomatischer Gelassenheit äußerte sich
Landtagspräsident Martin Kayenburg. Aufgrund eines intensiven Studiums der Akten
seines Vorgängers Heinz-Werner Arens fühle er sich durchaus in der Lage, binnen
kurzer Zeit die sprachliche Kompetenz erwerben zu können, um die Sitzungen des
Landesparlaments in plattdeutscher Sprache leiten zu können.
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