02.04.2005 - Dumm Tüüg an'n 1. April
 
            PLATTNET-Nachrichten - 02.04.2005 -  1
 
Dumm Tüüg an'n 1. April bi de PLATTNET-Narichten
 
Wi weet, Peter Harry Carstensen (CDU) un Claus Möller (SPD) sünd al mennigmal to'n plattdüütschen Klönsnack tohopen kamen. Dor güng dat meist bannig kommodig to. Man nu hebbt se dat swore Geschäft vör sik, ehre Parteien to en Koalitionsverdrag to bringen, dormit dat en niege Regeern in Sleswig-Holsteen gifft. Wat dorbi ok wat Godes för't Plattdüütsche rutkümmt, dat weet wi nich - schön weer't.
Plattdüütsch as eerste Amtsspraak in't Land inföhrn? Dat weer dumm Tüüch, wat sik PLATTNET hett infallen laten. Weer Spijöök to'n 1. April.
Velen Dank för de velen Mails, de wi dorto kregen hebbt.
 
Man wat hett dat op sik mit düssen Dag un dat Gewees, wat dorüm maakt ward?
Dorto schrifft Jutta Kürtz bi schleswig-holstein.de:
 
      Abb.:  www.schleswig-holstein.de
 
Seit Jahrhunderten sind Aprilscherze bekannt - der Brauch, seine Mitmenschen am 1. April hereinzulegen. Und zwar durch erfundene oder gefälschte Geschichten. Sie stehen heutzutage in der Zeitung, sie ereilen uns durch Freunde, sie werden ganz besonders gern auch jüngeren Auszubildenden oder Angestellten aufgehalst. Sie müssen Mückenfett kaufen gehen oder Flohbeine, Kuckucksöl und "für einen Pfennig Ohwiedumm" (nachzulesen in einer alten Küchenkladde). Sogar Landeshauptstädte werden umbenannt - so prüft dieser Tage die Kieler Bürgerschaft die Umbenennung von Kiel in "Keil". Endlich wird der schwer belastete Name saubergewaschen...  
Da werden auch wieder Termine verlegt und Aufträge erteilt, da liest man von weltbewegenden Forschungsergebnissen und spannenden Planungen für neue Bauten. Man erhält auch Scherzbriefe, die man ausmachen sollte, bevor man sie aufmacht. Je geistreicher, je witziger, je unglaublicher ein Aprilscherz ist, desto wahrscheinlicher ist sein Gelingen. Und Gelingen heißt eben, daß möglichst viele darauf reinfallen.
 
Ein Tag des Unheils
Wo kommt der Aprilscherz her? So richtig weiß es keiner.  Sicher ist, daß der 1. April als Tag des Unglücks gilt. Je nach Überlieferung soll es der Geburts- bzw. der Todestag des Judas sein, der Christus verraten hatte. Man sagt auch, daß der 1. April der Tag ist, an dem der Teufel Luzifer in die Hölle gestürzt worden ist. Kein guter Tag also. Ein unheilvoller Tag, an dem man sich vor Schaden hüten muß.
 
Ein Narrentag
Der 1. April war aber auch der Termin des römischen Narrenfestes. Seit altersher werden Narreteien auch in anderen Kulturen mit festen Terminen verbunden. So, wie wir die Karnevalszeit erleben mit einem Ursprung im Ablauf des Kirchenjahres. Die Spanier beispielsweise nehmen sich am 28. Dezember auf die Schippe. Die Russen nennen diesen Tag den "Humor-Tag" und treiben rechten Schabernak! Hat sich so auch die Sitte um den 1. April ergeben? Eine närrische, fröhliche Zeit zu Beginn des Frühjahrs, am Ende des Winters, den man mit Lärm und Scherzen endgültig verjagen will.
Und dann ist ja auch auffallend und für die April-Forschung interessant, daß das veränderliche und trügerische Wetter dieses Monats alleine schon die reinste Narretei ist.
 
Der Anfang des Jahres
Nachgewiesen ist der Aprilscherz für westeuropäische Länder schon im 16. Jahrhundert. Das mag damit zusammenhängen, daß der französische König Karl IX. im Jahr 1564 eine Kalenderreform durchführte und den bis dahin gültigen Jahresanfang am 1. April dann auf den 1. Januar verlegte. Was es da dann an Durcheinander gab - schließlich lebte man ja noch nicht in unserer modernen medialen Welt - was da dann also krumm und schief lief, das wurde immer einem Scherzbold als Schuldigem aufgehängt. Daraus, so wird berichtet, entwickelte sich die Gewohnheit, den 1. April zum Scherz-tag zu machen. Die europäischen Auswanderer brachten diese Sitte dann auch nach Nordamerika. Die haben einen lärmenden Ulk daraus entwickelt. 
Versteht sich, daß April-Kinder, insbesondere die am 1. April Geborenen nicht gerade als die glücklichsten Kinder gelten... Aber wer glaubt schon solchen Unsinn...
 
(Jutta Kürtz, schleswig-holstein.de)
www.schleswig-holstein.de
__________________________________________________________________________________________________________________________
 
PLATTNET.de   Nachrichten
Volker Holm, Buchenweg 35, D-22926 Ahrensburg, Tel. 49-4102-4739108 - www.plattnet.de
PLATTNET.de ist ein Dienst des Zentrums für Niederdeutsch in Holstein (www.zfn-ratzeburg.de)
Eine Weitergabe der Adressaten-Daten, vornehmlich für gewerbliche Zwecke, ist ausgeschlossen.
Das System wird ständig von "Norton AntiVirus" überprüft, um die Verbreitung von Viren zu vermeiden!
Wer in Zukunft keine e-Mail-Informationen von PLATTNET haben möchte, den bitten wir, uns das in einer kurzen Nachricht mitzuteilen: nieges@plattnet.de