13.11.2005 - (5164) Projekt "Plattdütsk bi d` Arbeid" abgeschlossen
 
            PLATTNET-Nachrichten - 13.11.2005 -  1
 
  
Projekt "Plattdütsk bi d' Arbeid" abgeschlossen  

Landschaft und Oostfreeske Taal i. V. feiern Erfolg

 

Ostfr. / Aurich. Insgesamt vier Jahre lief das Projekt “Plattdütsk bi d` Arbeid”, ein Projekt der Ostfriesischen Landschaft und des Vereins Oostfreeske Taal, in den letzten Jahren unter dem Zusatzmotto “besünners för jung Lü”. Die ganze Region war in das Projekt eingebunden, die Liste der Unterstützer und Sponsoren ist lang, wobei die EWE-Stiftung es sogar ermöglichte, dass für das Projekt eine Halbtagskraft eingestellt werden konnte. Mit Aktionsmonaten wurde die breite Öffentlichkeit erreicht, jeder konnte sich an der Aktion beteiligen. Doch auch hinter den Kulissen wurde mit Plattdeutsch gearbeitet, in den Berufsbildenden Schulen und in innerbetrieblichen Ausbildungsgängen. Und es wird weiter gehen - doch mit neuen Akzenten.

 

Über 50 Personen waren in den Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft nach Aurich gekommen, um den Erfolg des Projekts “Plattdütsk bi d` Arbeid” zu feiern. “Nach vier Jahren ist der Zeitpunkt gekommen, Bilanz zu ziehen. Das Projekt war innovativ und sehr erfolgreich, darum müssen wir überlegen, wie es weiter gehen soll”, sagte Landschaftspräsident Helmut Collmann in seiner Begrüßung.

 

Im Laufe des Abends, der wie eine Radiosendung mit Moderator Gerd Brandt von Radio Ostfriesland gestaltet wurde, wurden die Kreativität und Vielseitigkeit des Projekts deutlich. Projektbeteiligte aus Wirtschaft, Verwaltung und Schule wurden interviewt. Willm Janssen vom Landkreis Aurich und Johann Flesner vom Katasteramt in Aurich berichteten beispielsweise über plattdeutsche Unterrichtseinheiten, die sie in die innerbetriebliche Ausbildung eingebunden haben.

 

Gerd Brandt als Medienpädagoge und Grieta Bottin als Lehrerin an der KGS Hage führten gemeinsam mit Schülern ein plattdeutsches Medienprojekt in Zusammenarbeit mit Radio Ostfriesland durch. So entstand die plattdeutsche Jugendsendung “Tüdelband”. Gesa Hogelücht zeigte an diesem Abend mit Live-Interviews, wie souverän sie inzwischen mit der Radiotechnik und Plattdeutsch umgehen kann.

 

Dass man Plattdeutschkurse auch als benotetes Wahlpflichtfach durchführen kann, berichtete BBS-Lehrer Helmut Duis aus Leer, der für sein regionalsprachliches Engagement im Bereich der Berufsschule 2001 den Keerlke-Preis verliehen bekam.

 

Auch die Wirtschaft war in den Interviews vertreten mit dem Steuerberatungsbüro von Gerd Albers aus Norden und mit Manfred Albers von den Kinobetrieben im Auricher Carolinenhof. Dabei wurde deutlich, dass Plattdeutsch im Arbeitsleben auch heute immer noch eine hohe Bedeutung hat und dass Betriebe die Regionalsprache bewusst einsetzen, weil sie davon einen kommunikativen Vorteil haben.

 

Auf die Aktionsmonate möchte Cornelia Nath, Leiterin des Projekts bei der Ostfriesischen Landschaft, auch in Zukunft nicht verzichten. “Septembermaant – Plattdütskmaant”, diese Aktion bietet ihrer Meinung nach hervorragende Möglichkeiten, viele Menschen miteinander auf und über Plattdeutsch ins Gespräch zu bringen. Doch die Beschränkung auf das Arbeitsleben, die für die Projektphase wichtig und richtig war, soll in Zukunft aufgehoben werden, damit auch Kindergärten, allgemeinbildende Schulen und Vereine mitmachen können.

 

Der Keerlke-Preis des Vereins Oostfreeske Taal, auch “Oostfresen-Oscar” genannt, ging dieses Jahr an Gerd Brandt aus Neustadt-Gödens für seine plattdeutsche Medienarbeit bei Radio Ostfriesland. Mit Musik von Jan Cornelius, der gerade eine neue CD mit dem Titel “Spegelbiller” herausgebracht hat, ging der diesjährige Streektaaldag beschwingt zu Ende.

 

(www.ostfriesischelandschaft.de)

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