Landschaft
und Oostfreeske Taal i. V. feiern Erfolg
Ostfr. / Aurich.
Insgesamt vier Jahre lief das Projekt “Plattdütsk bi d` Arbeid”, ein Projekt der
Ostfriesischen Landschaft und des Vereins Oostfreeske Taal, in den letzten
Jahren unter dem Zusatzmotto “besünners för jung Lü”. Die ganze Region war in
das Projekt eingebunden, die Liste der Unterstützer und Sponsoren ist lang,
wobei die EWE-Stiftung es sogar ermöglichte, dass für das Projekt eine
Halbtagskraft eingestellt werden konnte. Mit Aktionsmonaten wurde die breite
Öffentlichkeit erreicht, jeder konnte sich an der Aktion beteiligen. Doch auch
hinter den Kulissen wurde mit Plattdeutsch gearbeitet, in den Berufsbildenden
Schulen und in innerbetrieblichen Ausbildungsgängen. Und es wird weiter gehen -
doch mit neuen Akzenten.
Über 50 Personen
waren in den Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft nach Aurich gekommen, um
den Erfolg des Projekts “Plattdütsk bi d` Arbeid” zu feiern. “Nach vier Jahren
ist der Zeitpunkt gekommen, Bilanz zu ziehen. Das Projekt war innovativ und sehr
erfolgreich, darum müssen wir überlegen, wie es weiter gehen soll”, sagte
Landschaftspräsident Helmut Collmann in seiner Begrüßung.
Im Laufe des
Gerd Brandt als
Medienpädagoge und Grieta Bottin als Lehrerin an der KGS Hage führten gemeinsam
mit Schülern ein plattdeutsches Medienprojekt in Zusammenarbeit mit Radio
Ostfriesland durch. So entstand die
plattdeutsche Jugendsendung “Tüdelband”. Gesa Hogelücht zeigte an diesem Abend
mit Live-Interviews, wie souverän sie inzwischen mit der Radiotechnik und
Plattdeutsch umgehen kann.
Dass man
Plattdeutschkurse auch als benotetes Wahlpflichtfach durchführen kann,
berichtete BBS-Lehrer Helmut Duis aus Leer, der für sein regionalsprachliches
Engagement im Bereich der Berufsschule 2001 den Keerlke-Preis verliehen
bekam.
Auch die Wirtschaft
war in den Interviews vertreten mit dem Steuerberatungsbüro von Gerd Albers aus
Norden und mit Manfred Albers von den Kinobetrieben im Auricher Carolinenhof.
Dabei wurde deutlich, dass Plattdeutsch im Arbeitsleben auch heute immer noch
eine hohe Bedeutung hat und dass Betriebe die Regionalsprache bewusst einsetzen,
weil sie davon einen kommunikativen Vorteil haben.
Auf die
Aktionsmonate möchte Cornelia Nath, Leiterin des Projekts bei der Ostfriesischen
Landschaft, auch in Zukunft nicht verzichten. “Septembermaant –
Plattdütskmaant”, diese Aktion bietet ihrer Meinung nach hervorragende
Möglichkeiten, viele Menschen miteinander auf und über Plattdeutsch ins Gespräch
zu bringen. Doch die Beschränkung auf das Arbeitsleben, die für die Projektphase
wichtig und richtig war, soll in Zukunft aufgehoben werden, damit auch
Kindergärten, allgemeinbildende Schulen und Vereine mitmachen
können.
Der Keerlke-Preis des Vereins Oostfreeske Taal, auch “Oostfresen-Oscar” genannt, ging dieses Jahr an Gerd Brandt aus Neustadt-Gödens für seine plattdeutsche Medienarbeit bei Radio Ostfriesland. Mit Musik von Jan Cornelius, der gerade eine neue CD mit dem Titel “Spegelbiller” herausgebracht hat, ging der diesjährige Streektaaldag beschwingt zu Ende.