Hochzufrieden sind die Mitglieder des „Plattdüütschroot
för Hamborg“ mit der Resonanz auf die Einladung des Rates zum ersten Hamburger
Plattdeutschforum, das am 13. Januar in der Handwerkskammer in Hamburg
stattfand. Eingeladen waren Plattdeutschsprecherinnen und -sprecher aus
Hamburger Vereinen und Gesprächskreisen.
Vertreten waren 41 Vereine und Institutionen. „Eine
erfreulich hohe Zahl, denn wir mussten bei der Vorbereitung des Forums
feststellen, dass es für Hamburg keine Übersicht über die einzelnen Vereine und
Einrichtungen gibt, die sich der Pflege und dem Gebrauch des Plattdeutschen
widmen. Daher waren wir mit unserem Aufruf auf die Hilfe der Medien
angewiesen!“, so Uwe Hansen, Mitglied des Rates und ehemaliger Ortsamtleiter
Finkenwerders.
Mit diesem Forum beabsichtigte der Rat zum Einen seine
Arbeit und sich den Vertretern der am Plattdeutschen interessierten Hamburger
Bürger vorzustellen, zum Anderen über den Sachstand der Umsetzung der
Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen im plattdeutschen
Sprachraum zu
informieren.
Der „Plattdüütschroot för Hamborg“ konnte als einen
Erfolg seiner bisherigen Arbeit darstellen, dass er über den Verein
„Plattdüütsch in Hamborg e.V.“ wesentlich dazu beitrug, alle Hamburger Schulen
kostenlos mit drei Exemplaren des Buchs „Schrievwark“ auszustatten. Dieses Buch,
dem die gesammelten Texte für alle Schulstufen als CD beigefügt sind, ist für
den Plattdeutschunterricht bestimmt und geeignet. „Leider“, so Bolko Bullerdiek
(Herausgeber und Ratsmitglied), „scheint diese Möglichkeit in den Schulen immer
noch nicht genügend bekannt zu sein!“ Das sei um so bedauerlicher, stellten auch
die Mitglieder des Forums übereinstimmend fest, als die Hamburger Richtlinien
für den Deutschunterricht an den Schulen Plattdeutschunterricht in den
jeweiligen Jahrgängen zumindest in einer Unterrichtseinheit pro Jahr vorsehen.
Die Frage, wie Kinder und Jugendliche an die niederdeutsche Sprache herangeführt
werden können, nahm einen breiten Raum in der Diskussion ein. Plattdeutsch als
Sprache ist akut gefährdet, weil es von immer weniger Menschen als Muttersprache
gehört und gelernt wird.
Auch der Vorsitzende des Bundesrats für Niederdeutsch,
Dr. Reinhard Goltz, wies in seinem Referat über den Inhalt und den Sachstand der
Umsetzung der Europacharta zum Schutz der Regional- und Minderheitensprachen
darauf hin, dass eine Regionalsprache wie Niederdeutsch dann als gefährdet gilt,
wenn weniger als 30% der Menschen, die im Sprachraum leben, sie sprechen. Dies
gelte für Plattdeutsch in ganz Norddeutschland mit Ausnahme einiger weniger
Regionen.
Die Mitglieder des „Plattdüütschroot för Hamborg“ fühlen
sich durch das Forum in ihrer Auffassung bestärkt, dass trotz aller guten
Ansätze in Hamburg noch mehr dafür getan werden müsse, die alte Sprache der
Hanse „Plattdeutsch“ zu erhalten und ihren Gebrauch zu fördern. Sie wollen mit
Ihrer Arbeit zu einer Vernetzung der vielen ehrenamtlich tätigen Vereine und
Institutionen beitragen, die es in Hamburg dazu gibt. Sie wären dankbar dafür,
wenn sich bis zum nächsten Forum, das in einem Jahr stattfinden wird, noch
weitere an der Teilnahme und der Mitarbeit interessierte Vereine dafür melden
würden.
Mitglieder des Rats sind:
Bolko Bullerdiek (Dozent und Schriftsteller), Horst
Dörner (Unternehmer), Martina Gregersen (Angest. MdhBÜ/ GAL), Uwe Hansen
(Ortsamtsleiter a.D.), Manfred Hinrichs (Ohnsorg Theater), Rolf-Dieter Kloos
(Rechtsanwalt und MdHBü/SPD), Uwe Mahlstedt (Ehem. Mitglied des Vorstands der
Handwerkskammer), Heinrich Meier (Kaufmann), Heinrich Quast (Landwirt/Präsident
der Landwirtschaftskammer), Professorin Dr. Ingrid Schröder (Universität
Hamburg), Gerd Spiekermann (NDR), Bernd Reinert (Fraktionsvorsitzender
MdHbü/CDU)
Sprecher des Rats ist Heinrich
Meyer
( Uwe Hansen, Plattdüütsch in Hamborg e.V. - uhansenfkw@aol.com )
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