03.06.2006 - (6064) Bericht im Landtag: Niederdeutsch-Förderung in SH
 
        PLATTNET-Nachrichten - 03.06.2006 - 1
 
 
     
 

 

"Plattdeutsch ist nicht bloß Folklore"

Förderung der niederdeutschen Sprache: Ministerpräsident zieht positive Bilanz 

 

Kiel (SHL/02.06.) Die Förderung der plattdeutschen Sprache in Schleswig-Holstein ist auf einem guten Weg. Dies hat Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) in einem von den Regierungsfraktionen beantragten mündlichen Bericht zur Niederdeutsch-Förderung erklärt. So seien 20 der 34 der in der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen verankerten Verpflichtungen bereits umgesetzt. Die zur Jahrhundertwende aufgestellte Charta beinhaltet verschiedene Verpflichtungen zum Schutz der Sprache in den Bereichen Bildung, Verwaltung, Medien und Kultur. "Plattdeutsch ist nicht bloß Folklore", unterstrich der Regierungschef die Bedeutung des Niederdeutschen und kündigte an, im kommenden Jahr einen umfassenden Sprachencharta-Bericht vorzulegen.

Die Redner der Fraktionen teilten die positive Einschätzung des Ministerpräsidenten, warnten aber auch davor, sich auf den Erfolgen auszuruhen. So forderte Frauke Tengler (CDU) dazu auf, den Niederdeutsch-Beirat des Landtages in Zukunft häufiger einzuberufen und den Landesplan Niederdeutsch fortzuschreiben. Klaus-Peter Puls (SPD) setzte sich zudem dafür ein, an der Universität Flensburg eine Professur für Niederdeutsch einzurichten. Auch die Opposition sieht vor allem im Bildungsbereich noch weiteren Handlungsbedarf. So kritisierte Karl-Martin Hentschel (Grüne), dass der Ministerpräsident nicht auf die Fördermaßnahmen in Schulen und der Lehrerausbildung eingegangen sei. Gerade in den Bildungsinstitutionen nehme das Niederdeutsche Randplätze ein, fügte Ekkehard Klug (FDP) hinzu. "Hier gilt es Sprachbarrieren abzubauen und bei Kindern und Jugendlichen die Lust auf das Plattdeutsche zu fördern", pflichtete Anke Spoorendonk (SSW) bei.

In Schleswig-Holstein spricht etwa 40 Prozent der Bevölkerung Plattdeutsch, ein Großteil der Einwohner versteht diese Regionalsprache, die ebenso wie das Hochdeutsche, das Englische und das Niederländische zur westgermanischen Sprachgruppe gehört. Besonders stark ist die Sprache an der Westküste und in Ostholstein vertreten.

 

(Schleswig-Holsteinischer Landtag)

 

Links für weitere Informationen:

 

Anfrage: http://www.lvn.ltsh.de/infothek/wahl16/drucks/0700/drucksache-16-0767.pdf

Bericht und Hintergrundinformationhttp://www.sh-landtag.de/plenumonline/mai2-2006/texte/16_08_kommunikation_niederdeutsch.htm#tt

 

Stellungnahmen der Landtagsfraktionen (Presseinformationen):

 

CDU (Frauke Tengler) http://www.parlanet.de/presseticker/2006-06/02/10-11-34-422f/PI-RH-ytkIv-cdu.pdf

SPD (Klaus-Peter Puls) http://www.parlanet.de/presseticker/2006-06/02/13-45-20-5599/PI-RIAk0FWZ-spd.pdf

FDP (Ekkehard Klug) http://www.parlanet.de/presseticker/2006-06/02/10-37-24-4491/PI-RH-4xESR-fdp.pdf

B 90 / Grüne (Karl-Martin Hentschel) http://www.parlanet.de/presseticker/2006-06/02/10-37-24-448f/PI-RH-4xESP-gruene.pdf

SSW (Anke Spoorendonk) http://www.parlanet.de/presseticker/2006-06/02/10-23-52-435b/PI-RH-1mENb-ssw.pdf

 

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