Man darf ihn getrost einen Volksschauspieler nennen:
denn Heinz Busch hatte auf der Bühne die Ausstrahlung von Fleisch und Blut, von
geradem Verstand und feiner Seele. Als Autor von heiteren und wunderlichen
Geschichten und als Übersetzer vieler Theatertexte ins Niederdeutsche leitete
ihn ein untrügliches Gespür für die Stimmen der Leute, als Regisseur beherrschte
er sein Handwerk mit einem guten Sinn für theatralische Wirkungen.
Die Niederdeutsche Bühne Kiel verliert mit ihm nicht nur ein Ehrenmitglied und eine prägende Persönlichkeit, ihr fehlt nun eine treibende Kraft und ein künstlerisches Gewissen. Denn das Herz von Heinz Busch gehörte diesem Theater. Über 50 Jahre lang zählte er dort zu den verantwortlichen Machern, bis 1988 war er der Bühnenleiter, die Zahl seiner Rollen hat die 150 weit überstiegen, bald 40 Inszenierungen hat er übernommen, zahlreiche Stücke ins Plattdeutsche übertragen und etliche Bücher und Kurzgeschichten veröffentlicht. Noch lange gastierte er mit seinen beliebten Vortragsabenden, in denen er Texte und Lieder mischte und sich selbst auf dem Bandoneon begleitete. Auszeichnungen hat er dafür erhalten, den Richard-Ohnsorg-Preis, die Silberne Maske für Regie und das Bundesverdienstkreuz.
Talent für die Bühne wurde dem Ellerbeker Jung schon bescheinigt, als er sich zusammen mit seinem Freund Heinz Reincke am Theater bewarb. Doch nach dem Krieg wurde es nichts mit einer Karriere als Schauspieler im Hauptberuf. Feinmechaniker wurde er stattdessen und später Werbeleiter der städtischen Bühnen. Das Theaterblut in seinen Adern aber pulsierte ungehindert. Heinz Busch erreichte sein Publikum durch eine herausragende Präsenz, mit der selbst stille Charaktere zum Leuchten brachte. Er hatte öffentliche Auftritte in der Stadt, schlüpfte jahrelang beim Kieler Umschlag in die Rolle von Asmus Bremer, vor allem aber war er Bühnenmensch mit Leib und Seele. Und er blieb es, auch wenn er zuletzt nicht mehr selbst aktiv sein konnte.
(Mitteilung des Niederdeutschen Bühnenbundes Niedersachsen und Bremen e.V.)
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