Forschungen
zum Probsteier Platt
Heißt es bei
uns „He hett ehr sehn“ oder „He hett se sehn“; sagt man hier bei uns „Ik heff
kiekt“ oder „Ik heff keken“? - Eins
ist klar: Plattdeutsch ist eine Sprache, und man kann sie richtig oder falsch
sprechen. Ausgehend von dieser Überlegung hat der Passader Jan Graf (33,
Plaggenhauer-Verlag) tagelang eingesessene Plattsprecher in der
Probstei östl. von Kiel befragt und
auf Basis der gewonnenen Sprachdaten eine Broschüre verfasst für alle, die das
Plattdeutsch so sprechen wollen, wie es eben in der Probstei richtig und üblich
ist. Auf vierzig Seiten finden sich in seinem nun bei Plaggenhauer erschienenen
Heft „So snackt wi in de Probstee“ alle wichtigen Einzelheiten in Tabellen, und
zwar, wie der Autor und Verleger sagt, „von A wie Adjektivdeklination bis Z wie
Zeitwort. Das darf man sich keinesfalls als dröge Angelegenheit vorstellen. Ich
erlebte bei allen Personen, die ich befragen durfte, wie bei Ihnen während der
Interviews ein helles Interesse an der häufig zu unrecht als ‚plattes Deutsch’
diskriminierten Muttersprache wach wurde, an den Eigenheiten der Sprache, die
auch stolz machen können.“
Grafs
grammatische Formenlehre wird herausgegeben vom Schleswig-Holsteinischen
Heimatbund (SHHB), dessen Geschäftsführer Dr. Willy Diercks dazu schreibt: „Wer
die Listen von Jan Graf liest, muss sich auf diese Formen des regionalen
Dialekts einlassen. Dennoch ist sein Formenrepertoire eine Hilfestellung für den
sprachlichen Alltag und zugleich ein Beitrag zur Bewahrung der Mundart der Probstei.
Seine Probanten haben ihren Sprachgebrauch dem Interviewer präsentiert. Damit
hat Jan Graf erreicht, dass wir uns von der besonderen Sprache dieses
Mundartgebietes ein aufschlussreiches Bild machen können.“ Neben den
grammatischen Formen des Probsteier Platts bietet das Heft auch Hinweise zu
Aussprache und Schreibung sowie einige Textproben des Probsteier Platts. Es
richtet sich an Lernende des Niederdeutschen ebenso wie an geübte Sprecher, die
in der Region aufgewachsen sind und ihr Wissen überprüfen
wollen.
Die
Broschüre „So snackt wi in de Probstee – Niederdeutsche Formenlehre Heft I“
(ISBN-13: 978-3-937949-03-1, Autor: Jan Graf) kostet 9,90 Euro und ist über den Buchhandel oder
direkt beim Plaggenhauer-Verlag erhältlich: Tel/Fax: 04344 / 410411 oder
Internet: http://www.plaggenhauer.de/.
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