30.01.2007 - (7014) "So snackt wi in de Probstee"
 
              PLATTNET-Nachrichten - 30.01.2007 
 
 
                         
                     

 

„So snackt wi in de Probstee“

Forschungen zum Probsteier Platt

 

Heißt es bei uns „He hett ehr sehn“ oder „He hett se sehn“; sagt man hier bei uns „Ik heff kiekt“  oder „Ik heff keken“? - Eins ist klar: Plattdeutsch ist eine Sprache, und man kann sie richtig oder falsch sprechen. Ausgehend von dieser Überlegung hat der Passader Jan Graf (33, Plaggenhauer-Verlag) tagelang eingesessene Plattsprecher in der Probstei östl. von Kiel befragt und auf Basis der gewonnenen Sprachdaten eine Broschüre verfasst für alle, die das Plattdeutsch so sprechen wollen, wie es eben in der Probstei richtig und üblich ist. Auf vierzig Seiten finden sich in seinem nun bei Plaggenhauer erschienenen Heft „So snackt wi in de Probstee“ alle wichtigen Einzelheiten in Tabellen, und zwar, wie der Autor und Verleger sagt, „von A wie Adjektivdeklination bis Z wie Zeitwort. Das darf man sich keinesfalls als dröge Angelegenheit vorstellen. Ich erlebte bei allen Personen, die ich befragen durfte, wie bei Ihnen während der Interviews ein helles Interesse an der häufig zu unrecht als ‚plattes Deutsch’ diskriminierten Muttersprache wach wurde, an den Eigenheiten der Sprache, die auch stolz machen können.“

Grafs grammatische Formenlehre wird herausgegeben vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund (SHHB), dessen Geschäftsführer Dr. Willy Diercks dazu schreibt: „Wer die Listen von Jan Graf liest, muss sich auf diese Formen des regionalen Dialekts einlassen. Dennoch ist sein Formenrepertoire eine Hilfestellung für den sprachlichen Alltag und zugleich ein Beitrag zur Bewahrung der Mundart der Probstei. Seine Probanten haben ihren Sprachgebrauch dem Interviewer präsentiert. Damit hat Jan Graf erreicht, dass wir uns von der besonderen Sprache dieses Mundartgebietes ein aufschlussreiches Bild machen können.“ Neben den grammatischen Formen des Probsteier Platts bietet das Heft auch Hinweise zu Aussprache und Schreibung sowie einige Textproben des Probsteier Platts. Es richtet sich an Lernende des Niederdeutschen ebenso wie an geübte Sprecher, die in der Region aufgewachsen sind und ihr Wissen überprüfen wollen.

Die Broschüre „So snackt wi in de Probstee – Niederdeutsche Formenlehre Heft I“ (ISBN-13: 978-3-937949-03-1, Autor: Jan Graf) kostet 9,90 Euro und ist über den Buchhandel oder direkt beim Plaggenhauer-Verlag erhältlich: Tel/Fax: 04344 / 410411 oder Internet:  http://www.plaggenhauer.de/.  
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