27.02.2007 - (7024) Kleine Anfrage zum Niederdeutschen - im niedersächsischen Landtag
 
              PLATTNET-Nachrichten - 27.02.2007 
 
 
               
 

 

Kleine Anfrage zum Niederdeutschen - im niedersächsischen Landtag

 

Ziemlich genau vor zwei Jahren hat sich der niedersächsische Landtag einhellig zu seiner Verantwortung für die niederdeutsche Sprache bekannt. Vor dem Hintergrund der drohenden Schließung des Lehrstuhls für niederdeutsche Sprache und Literatur in Göttingen wurde seinerzeit die Landesregierung in Hannover in einer Entschließung aufgefordert, sich für den Erhalt eines Lehrstuhls für Niederdeutsch im Lande einzusetzen. Seither war von Landespolitikern aller Parteien immer wieder zu hören, dass die Einrichtung einer niederdeutschen Professur an der Universität Oldenburg beschlossene Sache sei.

Doch die Fakten sehen anders aus. Im Zuge der Besetzung einer sprachwissenschaftlichen Professur in der Germanistik ist in Oldenburg lediglich daran gedacht, einen Forschungsschwerpunkt Niederdeutsch einzurichten. Klar ist, dass man mit einer solchen Lösung weit hinter die Entschließung des Landtags zurückfiele.

Diesen Missstand haben zehn SPD-Abgeordnete, unter ihnen Johanne Modder aus Bunde, nun zum Anlass genommen, eine Kleine Anfrage an die Landesregierung zu richten. Unter anderem möchten die Abgeordneten wissen, warum der Beschluss des Landtags von 2005 bisher nicht umgesetzt wurde, welche Mittel für die Umsetzung erforderlich sind und wie diese Mittel bereitgestellt werden sollen.

"Ein Lehrstuhl für Niederdeutsch ist unerlässlich, wenn man wissenschaftlich ausgebildeten Nachwuchs für die Zukunft sichern will. Auch für die Lehrerausbildung ist eine Professur von zentraler Bedeutung," meint Cornelia Nath von der Ostfriesischen Landschaft, zugleich niedersächsische Delegierte im "Bundesraad för Nedderdüütsch". Sie teilt die Meinung vom Expertenkomitee des Europarats, dass Niedersachsen bezüglich des Angebots von Studienmöglichkeiten im Fach Niederdeutsch seit der Schließung des Lehrstuhls in Göttingen im Sommer 2005 die entsprechende Selbstverpflichtung aus der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen nicht mehr erfüllt. Das Expertenkomitee hatte in seinem letzten Bericht gefordert, dass das Land Niedersachsen dringend die erforderlichen Maßnahmen ergreifen solle, um das Studium der niederdeutschen Sprache als Universitäts- oder Hochschulfach in Niedersachsen wieder zu ermöglichen.

 

Die Antwort der Landesregierung wird für Anfang März erwartet.

 

(Plattdütskbüro der Ostfriesischen Landschaft)

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