12.06.2007 - (7074) Niederdeutsche Ortsnamen auf Ortsschildern in Schleswig-Holstein
 
              PLATTNET-Nachrichten - 12.06.2007 

 

   

      

    

 

Niederdeutsche Ortsnamen auf Ortsschildern in Schleswig-Holstein

 

Ministerpräsident Carstensen:

„Plattdüütsche Naams op de Oortsschiller schüllt kamen“

Erfolg für die Stormarner Plattdeutschen: Ministerpräsident Carstensen verkündete jetzt im Schleswig-Holsteinischen Landtag, er habe seinen Verkehrsminister gebe-ten, einen Erlass zur Aufnahme niederdeutscher Namensformen auf Ortstafeln vorzubereiten. Dies geschah anlässlich der Vorstellung des Fortschrittsberichts zur Europäischen Sprachencharta, den die europäischen Staaten alle 3 Jahre vorlegen müssen.

Die Plattdeutschen hatten sich auf den Europarat gestützt, der „den Gebrauch oder die Annahme der herkömmlichen und korrekten Formen von Ortsnamen in Regional- oder Minderheitensprachen, wenn nötig in Verbindung mit den Namen in der (den) Amtssprache(n)“ wünscht.

Wenn der Erlass kommt, müssen ihn zuständigkeitshalber die Gemeinden umsetzen. Mit kommunalen Bedenken rechnen die Plattdeutschen nicht, lässt der Europarat auch nicht gelten. In Rumänien mussten deshalb mancherorts sogar größere, dreisprachige Ortsschilder aufgestellt werden. „Wir geben uns schon damit zufrieden, dass nur die großen Ortsnamen niederdeutsch erscheinen, und zwar in kleinerer Schrift“, bescheidet sich Helmuth Peets, Vorsitzender des Kreisverbandes Stormarn des Schleswig-Heimatbundes.

Wer nicht Plattdeutsch spreche, werde deshalb nicht dagegen sein, gehe es doch dem Europarat gerade darum, dass eine Mehrheit einer Minderheit Rechte einräumt, fügt Peter Berndt vom Heimatverein Großhansdorf hinzu. „Viele Kommunen sind ausgesprochen europafreundlich und zeigen das durch Partnerschaften zu anderen europäischen Kommunen“, meint Bernd Prange, Plattdeutschförderer aus Reinfeld.

Der Initiative des Stormarner Heimatbundes mit den Heimatvereinen Stormarns waren der Plattdeutsche Rat, die höchste Vertretung der Plattdeutschen im Lande, und die Landesversammlung des Schleswig-Hosteinischen Heimatbundes gefolgt. Heinrich Thies vom Heimat- und Bürgerverein Glinde: „Wir bedanken uns beim Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen (CDU) für sein schnelles Ja. Und ein Dank geht auch an seine Minderheiten- und Kulturbeauftragte Caroline Schwarz (CDU) sowie die Landtagsabgeordenten Klaus-Peter Puls (SPD) und Dr. Ekkehard Klug (FDP), die sich sofort für unser Anliegen engagiert haben.“

 

(Schleswig-Holsteinischer Heimatbund, Kreisverband Stormarn e.V. (SHHB-Stormarn) und Heimat- und Bürgerverein Glinde e.V.)

www.shhb-stormarn.de

www.hbv-glinde.de  

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