Foto: NDR 90,3 (www.ndr903.de)
Gerd Spiekermann
erhält den Fritz-Reuter-Preis 2008
Den Fritz-Reuter-Preis der
Carl-Toepfer-Stiftung, mit 10.000 Euro höchstdotierter niederdeutscher
Kulturpreis, erhält 2008 der in Hamburg lebende Autor und Rundfunkjournalist
Gerd Spiekermann. Mit dem Preis, der alle zwei Jahre verliehen wird, werden
hervorragende Leistungen auf den Gebieten des Niederdeutschen
ausgezeichnet.
Gerd Spiekermann, in
Ovelgönne in der Wesermarsch geboren, ist ein wahres Multitalent. Von Anfang der
1980er Jahre an hat er unzählige Geschichten und eine Reihe von Gedichten
geschrieben. Gleich der erste Prosaband, „Mien halve Fro“ (1983), ließ durch
seine ungewohnt-subtilen Erzählformen aufhorchen, zahlreiche Veröffentlichungen
folgten.
Seit
Jahrzehnten trägt Gerd Spiekermann vielerorts einem großen Publikum seine oft
boshaft-bissig wirkenden Geschichten vor. Seine Popularität beruht auf der
Kunst, als Ich-Erzähler humorvoll-satirisch die Zuhörer mitzunehmen in vertraute
Alltagswelten, ohne in Klamauk abzugleiten oder Erinnerungen an frühere Zeiten
sentimental zu verklären. Spiekermanns Kleinkunst-Abende, häufig in Kombination
mit Liedermachern, Jazz- oder Bluesbands, sind bei Jung und Alt gleichermaßen
beliebt. Er versteht es, Heiterkeit zu erzeugen und dennoch kritische Töne
spüren zu lassen: Das ist Entertainment, Comedy der niveauvollen Art.
Seit
1985 ist Gerd Spiekermann Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks sowie Autor
der NDR-Sendereihe „Hör mal ’n beten to“ und leitet inzwischen die Redaktion
„Hafenkonzert und Plattdeutsch“. Verantwortlich für Hörfunksendungen wie
„Sonntakte“, „Hafenkonzert“, „Wi snackt platt“ oder „Platt für Anfänger“ hat
sich Spiekermann immer wieder als engagierter Anwalt des Niederdeutschen
gezeigt. Dass die Hörer dem Plattdeutschen im NDR Landesprogramm „Hamburg NDR
90,3“ eine hohe Akzeptanz entgegenbringen, ist nicht zuletzt sein Verdienst.
So war eine der ersten
Gratulanten Maria von Welser, Direktorin des NDR Landesfunkhauses Hamburg: „Gerd
Spiekermann pflegt bei uns im Radio das Platt wie kein anderer und bringt auch
Anfängern die Heimatsprache liebevoll bei.“
Die
Carl-Toepfer-Stiftung würdigt ihren Preisträger mit folgenden
Worten:
„Ob als
Vortragskünstler unvollendeter Halbsätze, ob als Meister der literarischen
Satire, ob als Rundfunkmann, Journalist, Moderator, Herausgeber, Gerd
Spiekermann spielt auf vielen Klaviaturen. Bei all dem versteht er sich – wie er
selbst einmal sagte – als ein „Handwerker“ der norddeutschen Sprachkultur. Seit
mehr als 30 Jahren verbindet sich bei ihm profundes Wissen mit Augenmaß. Gerd
Spiekermann gibt dem Niederdeutschen in der Gegenwart ein unverwechselbares
Profil.“
(PLATTNET-Nachricht)
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