20.01.2008 - (8011) Abgeordnete vor der Wahl in Niedersachsen: Bekenntnis zu Platt
 
              PLATTNET-Nachrichten - 20.01.2008 

 

               

 

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Abgeordnete vor der Wahl: Bekenntnis zu Platt

 

(ins) Vor der Landtagswahl hat der Niedersächsische Heimatbund jetzt nachgefragt, wie sich die Fraktionen in der kommenden Legislaturperiode fürs Plattdeutsche einsetzen wollen. Insbesondere vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Zahl der Plattsprecher unter Kindern und Jugendlichen dramatisch zurückgegangen ist.

Politiker aller Parteien erkennen einen unmittelbaren Handlungsbedarf. Die Mehrzahl der Abgeordneten spricht sich dafür aus, weniger auf Verordnungen und starre Regelungen zu setzen. Für den Schul- und Bildungsbereich sei es entscheidend, mit Einrichtungen und Fachleuten zusammenzuarbeiten. In allen Parteien gibt es aber auch Stimmen, die entweder für ein eigenständiges Schulfach Niederdeutsch plädieren oder doch zumindest eine höhere Verbindlichkeit des Spracherwerbs in den Schulen anmahnen.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, Bernd Althusmann, versichert, dass die Landesregierung auch in Zukunft „ein verlässlicher Partner zum Erhalt der niederdeutschen Sprache“ sein werde. Das Plattdeutsche sei für die „kulturelle Identität unseres Landes Niedersachsen“ einfach unverzichtbar.

Ulf Thiele, Generalsekretär der Niedersachsen-CDU, bekundet, Schutz und aktive Förderung des Niederdeutschen spielten für seine Partei eine große Rolle, die Regionalsprache werde „Bestandteil einer lebendigen Alltagskultur“ bleiben. Ob dabei „ein Sprachentwicklungsplan oder gar ein Sprachengesetz“ hilfreich sei, werde man sorgfältig prüfen. Die Absichten und Ziele der Sprachencharta müssten „von der Bevölkerung getragen und aktiv begleitet werden“. Mit der Platt-Fassung ihres Regierungsprogramms „Zukunftsland Niedersachsen“ habe die CDU dazu einen wichtigen Beitrag geleistet.

Unzufrieden mit der Umsetzung der Europäischen Sprachencharta zeigen sich vor allem Abgeordnete der SPD-Fraktion. Claus Peter Poppe weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass eine "Grundvoraussetzung für den Erhalt der Regionalsprache“ die Einrichtung eines Lehrstuhls „mit dem alleinigen Fach Niederdeutsch“ sei. Die Oldenburger Lösung sei „nicht unproblematisch“, weil das Plattdeutsche dort lediglich einen Schwerpunkt bilde.

In einem ersten Resümee der Politiker-Umfrage stellt der Heimatbund fest, dass im Niedersächsischen Landtag in bezug auf die Förderung der Regionalsprache Niederdeutsch „noch viel Informationsarbeit zu leisten ist“. Dies gelte sowohl für die Verpflichtungen, die aus der Europäischen Sprachencharta resultieren, als insbesondere auch für den Schulbereich, bei dem es derzeit fürs Plattdeutsche keinerlei verbindliche Regelungen gibt. Diese Situation konterkariert geradezu den Wunsch der Wähler, gaben doch jüngst bei einer Umfrage des Instituts für niederdeutsche Sprache über 80 % der Bürger in Niedersachsen an, sie würden sich mehr Plattdeutsch-Förderung in den Schulen wünschen.

 

Weitere Informationen gibt der Niedersächsische Heimatbund,

Landschaftsstraße 6 a, 30159 Hannover, Tel. 0511 / 3 68 12 51. 

           

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