PLATTNET - Musiktipp
„blau:“ - Akustikduo mit Weltmusik up
Platt
„Österreich hat Hubert von Goisern, Köln seine Dialekt-Rocker – nur
Norddeutschland tut sich schwer, seine regionalen kulturellen Traditionen mit
der musikalischen Weltsprache des Rock und Blues zu verbinden. Dabei haben
gerade die Farbigkeit des Plattdeutschen als eigenständige Sprache, die Weite
der norddeutschen Landschaft und die traditionelle Weltoffenheit der Region
vielfältigen Bezug zu dieser Musik. Wohl hat es die sprichwörtlich gewordenen
Baumwollfelder und die Ausbeutung afrikanischer Sklaven in Norddeutschland nicht
gegeben, aber die Lebensumstände eines Moorköters im Fehn oder eines
Deicharbeiters in der Marsch waren sicherlich nicht sehr weit von denen der
armen Landbevölkerung im Süden der U.S.A. entfernt. „Spöl mit´t Hart, sing van
dien Leven, dat hett bi di doch ok all sture Tieden geven!“ Auch auf uns, den
Gitarristen und Sänger Werner Willms und den Schlagzeuger und Tubaspieler Günter
Orendi, trifft diese Textzeile zu. In den gut dreißig Jahren unserer
musikalischen Tätigkeit haben wir meistens englisch gesungen und nicht immer darüber
nachgedacht, worum es in den Texten eigentlich ging. Alles, was wir in dieser
Zeit gelernt und entwickelt haben, also das ganze musikalische Programm von
Folk-Blues über Cajun, TexMex bis hin zu hawaiianischen Klängen und
gelegentlichen Reggaebeats bringen wir nun mit der Sprache des Landes und der
Leute im Norden zusammen, einer Sprache, mit der wir aufgewachsen sind. Es ist
eine Verbindung, die stimmig ist, trägt und uns immer neue Facetten der Sprache
entdecken läßt. Es versteht sich, daß wir unsere Lieder selbst schreiben. Die
Texte handeln von Alltagserfahrungen zwischen Lieben und Leiden, Lust und Last,
Langeweile und Lebendigkeit, Landschaft und Lokalkolorit und dem Los der
„lüttjen Lü“. Unsere Musik ist handgemacht - mit einer großen Bandbreite von
Instrumenten in ungewöhnlicher Kombination; von der Akustik-Gitarre über
National Steel und elektrischer Slidegitarre bis hin zu Sousaphone (Tuba),
Cachon und Schlagzeug. Man wird uns, meint der Kritiker, „....sicher nicht zu
nahe treten, wenn man behauptet, ein wenig habe der große Taj Mahal, und zwar in
seinen beseelten Dialogen mit dem Tuba-Virtuosen Howard Johnson, Pate bei ihrem
Projekt gestanden. Schließlich gehört mit „Cakewalk into Town“ einer von Mahals
Lieblingen zum festen Repertoire der flexiblen Band, die... mal akustisch, mal
verstärkt auftreten kann.“ (Christian Emigholz im Weser-Kurier am Sonntag,
23.2.03) Gelegentlich unterstützt von befreundeten Gastmusikern, mit dem ganzen
Hintergrund langjähriger professioneller Bühnenpraxis, möchten wir live auf der
Bühne keinen Zweifel aufkommen lassen: Plattdeutsch ist nicht nur Klamauk oder
Seefahrerromantik – und Tuba wird nicht nur im Dixieland gespielt! Hier wird
gegroovt und gerockt oder auch mal ein akustisches Slidegitarrensolo zelebriert,
um ohne Schnörkel und falsche Sentimentalität zu zeigen, daß Plattdeutsch eine
lebendige Sprache und Kultur ist: „Dat gifft genoog, wat Du noch doon kannst – kiek Di um! Dat
gifft genoog, wat Di verdwars geiht – wees
nich stumm! Dat gifft genoog, wat Di ok
argert – wees nich vergrellt! Dat gifft genoog för Di an’d Leevde – in de Welt
!“
„blue:“ - Akustikduo mit Weltmusik up Platt: http://www.blaumusik.de
Hörbeispiele: http://www.myspace.com/blauupplatt
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