Gerd
Spiekermann mit dem Fritz-Reuter-Preis 2008 ausgezeichnet
(pn) Die
Carl-Toepfer-Stiftung Hamburg hat dem Autor und Rundfunkjournalisten Gerd
Spiekermann den Fritz-Reuter-Preis 2008 zugesprochen. Im Rahmen einer
Feierstunde, die die Stiftung und der Norddeutsche Rundfunk im
Rolf-Liebermann-Studio des NDR ausrichteten, wurde dem Preisträger am Sonnabend
die Auszeichnung übergeben.
Der
Vorsitzende des Preiskuratoriums Christoph Ahlers und der Intendant des
Norddeutschen Rundfunks Lutz Marmor würdigten die Verdienste Gerd Spiekermanns,
insbesondere im Hinblick auf ihre überaus erfolgreiche Wirkung im Hörfunk des
NDR.
Dr.
Ulf-Thomas Lesle vom Institut für niederdeutsche Sprache in Bremen beschrieb im
Rahmen seiner Laudatio umfassend das breite Spektrum dessen, was den Preisträger
im literarischen und medialen Bereich auszeichnet. Dabei stellte er besonders heraus, dass es der Autor
und Erzähler hervorragend versteht, niveauvoll kritische Inhalte unterhaltsam zu
vermitteln und damit ein großes Publikum zu begeistern. Da Dr. Lesle aus
gesundheitlichen Gründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, wurde
seine Würdigung von Dr. Frerk Möller (Institut für niederdeutsche Sprache)
verlesen.
Gerd Spiekermann, in
Ovelgönne in der Wesermarsch geboren, ist ein wahres Multitalent. Von Anfang der
1980er Jahre an hat er unzählige Geschichten und eine Reihe von Gedichten
geschrieben. Gleich der erste Prosaband, „Mien halve Fro“ (1983), ließ durch
seine ungewohnt-subtilen Erzählformen aufhorchen, zahlreiche Veröffentlichungen
folgten.
Seit
Jahrzehnten trägt Gerd Spiekermann vielerorts einem großen Publikum seine oft
boshaft-bissig wirkenden Geschichten vor. Seine Popularität beruht auf der
Kunst, als Ich-Erzähler humorvoll-satirisch die Zuhörer mitzunehmen in vertraute
Alltagswelten, ohne in Klamauk abzugleiten oder Erinnerungen an frühere Zeiten
sentimental zu verklären. Spiekermanns Kleinkunst-Abende, häufig in Kombination
mit Liedermachern, Jazz- oder Bluesbands, sind bei Jung und Alt gleichermaßen
beliebt. Er versteht es, Heiterkeit zu erzeugen und dennoch kritische Töne
spüren zu lassen: Das ist Entertainment, Comedy der niveauvollen Art.
Seit
1985 ist Gerd Spiekermann Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks sowie Autor
der NDR-Sendereihe „Hör mal ’n beten to“. Inzwischen leitet er die Redaktion „Hafenkonzert und
Plattdeutsch“. Verantwortlich für Hörfunksendungen wie „Sonntakte“,
„Hafenkonzert“, „Wi snackt platt“ oder „Platt für Anfänger“ hat sich Spiekermann
immer wieder als engagierter Anwalt des Niederdeutschen gezeigt. Dass die Hörer
dem Plattdeutschen im NDR Landesprogramm „Hamburg NDR 90,3“ eine hohe Akzeptanz
entgegenbringen, ist nicht zuletzt sein Verdienst.
Die
Carl-Toepfer-Stiftung würdigt ihren Preisträger mit folgenden
Worten:
„Ob als
Vortragskünstler unvollendeter Halbsätze, ob als Meister der literarischen
Satire, ob als Rundfunkmann, Journalist, Moderator, Herausgeber, Gerd
Spiekermann spielt auf vielen Klaviaturen. Bei all dem versteht er sich – wie er
selbst einmal sagte – als ein „Handwerker“ der norddeutschen Sprachkultur. Seit
mehr als 30 Jahren verbindet sich bei ihm profundes Wissen mit Augenmaß. Gerd
Spiekermann gibt dem Niederdeutschen in der Gegenwart ein unverwechselbares
Profil.“
Musikalisch
umrahmt wurde die Feierstunde von den Bop Cats aus Hamburg, die für den
Jazzkenner und -liebhaber Gerd Spiekermann spezielle Titel ausgewählt hatten.
Auch Lars-Luis Linek und Jochen Wiegandt, Weggefährten bzw. Kollegen Gerd
Spiekermanns, nahmen in ihrem musikalischen Beitrag Bezug auf den Preisträger:
er sei „in düsse Stadt de beste Botschafter för Platt“!
Birte
Toepfer, stellv. Vorsitzende des Vorstandes der Carl-Toepfer-Stiftung, die
humorvoll die Preisvergabe mit den Zielen des Preisstifters begründete,
überreichte die Auszeichnung an den Preisträger. Nach seinen Dankworten ließ es
sich Gerd Spiekermann dann nicht
nehmen, eine seiner beliebten Erzählungen zum Besten zu geben.
Der
Fritz-Reuter-Preis der Carl-Toepfer-Stiftung ist der mit 10.000 Euro
höchstdotierte niederdeutsche Kulturpreis. Mit diesem Preis, der alle zwei Jahre
verliehen wird, werden hervorragende Leistungen auf den Gebieten des
Niederdeutschen ausgezeichnet.
(PLATTNET-Nachrichten)
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