13.04.2008 - (8044) Gerd Spiekermann mit dem Fritz-Reuter-Preis 2008 ausgezeichnet
 
              PLATTNET-Nachrichten - 13.04.2008 

 

    

   

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Gerd Spiekermann mit dem Fritz-Reuter-Preis 2008 ausgezeichnet

 

(pn) Die Carl-Toepfer-Stiftung Hamburg hat dem Autor und Rundfunkjournalisten Gerd Spiekermann den Fritz-Reuter-Preis 2008 zugesprochen. Im Rahmen einer Feierstunde, die die Stiftung und der Norddeutsche Rundfunk im Rolf-Liebermann-Studio des NDR ausrichteten, wurde dem Preisträger am Sonnabend die Auszeichnung übergeben.

Der Vorsitzende des Preiskuratoriums Christoph Ahlers und der Intendant des Norddeutschen Rundfunks Lutz Marmor würdigten die Verdienste Gerd Spiekermanns, insbesondere im Hinblick auf ihre überaus erfolgreiche Wirkung im Hörfunk des NDR.

Dr. Ulf-Thomas Lesle vom Institut für niederdeutsche Sprache in Bremen beschrieb im Rahmen seiner Laudatio umfassend das breite Spektrum dessen, was den Preisträger im literarischen und medialen Bereich auszeichnet. Dabei stellte er besonders heraus, dass es der Autor und Erzähler hervorragend versteht, niveauvoll kritische Inhalte unterhaltsam zu vermitteln und damit ein großes Publikum zu begeistern. Da Dr. Lesle aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, wurde seine Würdigung von Dr. Frerk Möller (Institut für niederdeutsche Sprache) verlesen.

Gerd Spiekermann, in Ovelgönne in der Wesermarsch geboren, ist ein wahres Multitalent. Von Anfang der 1980er Jahre an hat er unzählige Geschichten und eine Reihe von Gedichten geschrieben. Gleich der erste Prosaband, „Mien halve Fro“ (1983), ließ durch seine ungewohnt-subtilen Erzählformen aufhorchen, zahlreiche Veröffentlichungen folgten.

Seit Jahrzehnten trägt Gerd Spiekermann vielerorts einem großen Publikum seine oft boshaft-bissig wirkenden Geschichten vor. Seine Popularität beruht auf der Kunst, als Ich-Erzähler humorvoll-satirisch die Zuhörer mitzunehmen in vertraute Alltagswelten, ohne in Klamauk abzugleiten oder Erinnerungen an frühere Zeiten sentimental zu verklären. Spiekermanns Kleinkunst-Abende, häufig in Kombination mit Liedermachern, Jazz- oder Bluesbands, sind bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt. Er versteht es, Heiterkeit zu erzeugen und dennoch kritische Töne spüren zu lassen: Das ist Entertainment, Comedy der niveauvollen Art.

Seit 1985 ist Gerd Spiekermann Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks sowie Autor der NDR-Sendereihe „Hör mal ’n beten to“. Inzwischen leitet er die Redaktion „Hafenkonzert und Plattdeutsch“. Verantwortlich für Hörfunksendungen wie „Sonntakte“, „Hafenkonzert“, „Wi snackt platt“ oder „Platt für Anfänger“ hat sich Spiekermann immer wieder als engagierter Anwalt des Niederdeutschen gezeigt. Dass die Hörer dem Plattdeutschen im NDR Landesprogramm „Hamburg NDR 90,3“ eine hohe Akzeptanz entgegenbringen, ist nicht zuletzt sein Verdienst.

Die Carl-Toepfer-Stiftung würdigt ihren Preisträger mit folgenden Worten:

„Ob als Vortragskünstler unvollendeter Halbsätze, ob als Meister der literarischen Satire, ob als Rundfunkmann, Journalist, Moderator, Herausgeber, Gerd Spiekermann spielt auf vielen Klaviaturen. Bei all dem versteht er sich – wie er selbst einmal sagte – als ein „Handwerker“ der norddeutschen Sprachkultur. Seit mehr als 30 Jahren verbindet sich bei ihm profundes Wissen mit Augenmaß. Gerd Spiekermann gibt dem Niederdeutschen in der Gegenwart ein unverwechselbares Profil.“ 

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von den Bop Cats aus Hamburg, die für den Jazzkenner und -liebhaber Gerd Spiekermann spezielle Titel ausgewählt hatten. Auch Lars-Luis Linek und Jochen Wiegandt, Weggefährten bzw. Kollegen Gerd Spiekermanns, nahmen in ihrem musikalischen Beitrag Bezug auf den Preisträger: er sei „in düsse Stadt de beste Botschafter för Platt“!

Birte Toepfer, stellv. Vorsitzende des Vorstandes der Carl-Toepfer-Stiftung, die humorvoll die Preisvergabe mit den Zielen des Preisstifters begründete, überreichte die Auszeichnung an den Preisträger. Nach seinen Dankworten ließ es sich Gerd Spiekermann dann nicht nehmen, eine seiner beliebten Erzählungen zum Besten zu geben.

Der Fritz-Reuter-Preis der Carl-Toepfer-Stiftung ist der mit 10.000 Euro höchstdotierte niederdeutsche Kulturpreis. Mit diesem Preis, der alle zwei Jahre verliehen wird, werden hervorragende Leistungen auf den Gebieten des Niederdeutschen ausgezeichnet.

(PLATTNET-Nachrichten)

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