20 Jahre Plattdütskbüro der Ostfriesischen
Landschaft
Präsident
Collmann zieht positive Bilanz / Volkstheater ehren Cornelia
Nath
Am vergangenen
Montag wurde im Landschaftssaal in Aurich gefeiert. Rund 100 Gäste aus
Ostfriesland und dem Oldenburger Land waren gekommen, um auf 20 Jahre
Plattdeutschförderung bei der Ostfriesischen Landschaft zurückzublicken:
Erzieherinnen und Lehrkräfte, Autoren und Theaterleute,
Plattdeutschkurs-Absolventen von VHS und LEB, Mitglieder des Vereins Oostfreeske
Taal und viele andere, die in dieser Zeit mit dem Plattdütskbüro
zusammengearbeitet haben. Landschaftspräsident Collmann beleuchtete ausführlich
die heutige Situation, die er kritisch, aber auch offen einschätzte. Cornelia
Nath zeigte in einem Rückblick, wie sich die Arbeit des Plattdütskbüros unter
jeweils neuen Rahmenbedingungen verändert hat. Danach hieß es: Saal frei für
lockere Gespräche, natürlich auf Platt.
Am 1. Juni 1988
wurden Cornelia Nath und Johanne Agena bei der Ostfriesischen Landschaft
angestellt, um sich um die plattdeutsche Sprache zu kümmern. Sie waren
ABM-Kräfte, die erst einmal dreieinhalb Jahre darum kämpfen mussten, dass feste
Stellen für die Regionalsprachenförderung bei der Ostfriesischen Landschaft
eingerichtet wurden. Was heute das Plattdütskbüro ist, war damals lediglich eine
Idee von Johannes Diekhoff, der sich gemeinsam mit vielen anderen aus der Region
erfolgreich für die feste Anstellung von Hauptamtlichen einsetzte. 1992 richtete
die Landschaft anderthalb unbefristete Stellen für Plattdeutsch ein, doch erst
2002 wurde die Plattdeutschförderung als Aufgabe der Ostfriesischen Landschaft
in einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen und den ostfriesischen
Gebietskörperschaften festgeschrieben.
Insgesamt haben
neben den fest angestellten Mitarbeiterinnen dreizehn weitere Personen mit
befristeten Arbeitsverträgen die Arbeit des Plattdütskbüros in den letzten 20
Jahren unterstützt – ABM, Honorarkräfte, Praktikantinnen. So weit sie zugegen
waren, wurden sie den Gästen vorgestellt. Hier wurde deutlich, dass viele
erfolgreiche Aktivitäten der Plattdeutschabteilung nur mit Hilfe zusätzlicher
Kräfte durchgeführt werden konnten. Hier wünschte sich die Leiterin des
Plattdütskbüros mehr Kontinuität.
Landschaftspräsident
Collmann sagte, dass das, was in Ostfriesland für das Plattdeutsche erreicht
wurde, mehr ist, als die meisten anfangs für möglich gehalten hatten. Er
verlangte jedoch mehr Anerkennung für die frühe Mehrsprachigkeit mit
Plattdeutsch in den Bildungseinrichtungen und mehr Aufmerksamkeit und Tatkraft
in den Verwaltungen für dieses Thema. Zudem könne jeder in seinem Lebensbereich
etwas für die Lebendigkeit und den Erhalt der Regionalsprache tun: „Mehr Platt
proten!“
Cornelia Nath
bedankte sich bei allen, die im Lauf der vergangenen 20 Jahre die Arbeit des
Plattdütskbüros unterstützt haben. Sie betonte, dass diese Unterstützung aus der
Region die Grundlage für den Erfolg der bisherigen Sprachförderung gewesen sei.
Für die weitere Arbeit sei es sehr wichtig, dass noch mehr Menschen, Betriebe
und Institutionen selbst Verantwortung übernehmen. Das Plattdütskbüro könne
beraten und vernetzen, aber den Alltag müssten die Ostfriesen selbst gestalten.
Jakob Janshen, der Vorsitzende der Ostfriesischen Volkstheater, überreichte ihr
als Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz für das Plattdeutsche den
Ehrenteller seines Vereins.
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