06.07.2008 - (8070) Ostfriesland Modellregion für frühe Mehrsprachigkeit
 
              PLATTNET-Nachrichten - 06.07.2008 

 

     

 

                

                                                       

 

Modellregion für frühe Mehrsprachigkeit

Ostfriesische Landschaft will Antrag beim Kultusministerium stellen

 

Das Kollegium der Ostfriesischen Landschaft hat beschlossen, in der Bildungsarbeit die frühe Mehrsprachigkeit noch intensiver zu unterstützen. Ostfriesland soll über fünf Jahre als Modellregion an der Umsetzung dieses zukunftsweisenden Themas arbeiten. Präsident Helmut Collmann hofft, dass die Landesregierung dieses Vorhaben unterstützt. „Frühe Mehrsprachigkeit ist eine exzellente sprachliche Förderung für alle Kinder. Zudem ist es in einem mehrsprachigen Bildungskonzept möglich, eine Regionalsprache wie Niederdeutsch oder Migrantensprachen effektiv zu unterstützen“, kommentierte der Landschaftspräsident die Initiative.

 

Die Herausforderung der Zukunft  heißt Mehrsprachigkeit. Zumindest ist dies das mit vielen Programmen gestützte Ziel der Europäischen Union seit 2004. Jeder EU-Bürger soll in Zukunft mindestens dreisprachig sein. Hierfür wird angeraten, so früh wie möglich mit dem Sprachenlernen zu beginnen und dies ein Leben lang weiterzuführen.

 

Im Aktionsplan der EU heißt es: „Insgesamt sollte das Angebot ebenso die kleineren europäischen Sprachen wie auch die größeren Sprachen, Regional-, Minderheiten- und Migrantensprachen sowie Landessprachen und die Sprachen unserer wichtigsten Handelspartner in der ganzen Welt umfassen.“ Also sind Niederdeutsch und Chinesisch oder Saterfriesisch und Spanisch ebenso angesagt wie Englisch.

 

Für die Bildungsdiskussion bedeutet dies, dass es nicht mehr allein um das Englischlernen, sondern um das Erlernen mehrerer Sprachen in guter Qualität geht. Ein grundlegender Baustein hierzu ist die frühe Mehrsprachigkeit, die im Idealfall im Sekundarbereich mit bilingualem Unterricht vertieft und erweitert wird. Die Ostfriesische Landschaft will sich aber zunächst auf den frühen Spracherwerb bis zum Ende der Grundschule konzentrieren.

 

Hierbei kann die Landschaft im plattdeutschen Bereich bereits auf 10 Jahre Erfahrung mit der Immersionsmethode (zweisprachige Erziehung oder zweisprachiger Unterricht) und ein dreijähriges EU-Projekt zu diesem Thema zurückblicken. Doch der Unterschied zwischen Sprachbegegnung und Zwei- oder Mehrsprachigkeit ist  in vielen Kindertagesstätten und Grundschulen noch nicht hinreichend bekannt. Dadurch bleiben wertvolle Bildungsressourcen ungenutzt, die nun für die sprachliche Bildung der Kinder in Ostfriesland eingesetzt werden sollen. 

 

 (www.ostfriesischelandschaft.de)

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