Modellregion für frühe
Mehrsprachigkeit
Ostfriesische Landschaft will Antrag beim Kultusministerium
stellen
Das Kollegium der Ostfriesischen Landschaft hat beschlossen, in der
Bildungsarbeit die frühe Mehrsprachigkeit noch intensiver zu unterstützen.
Ostfriesland soll über fünf Jahre als Modellregion an der Umsetzung dieses
zukunftsweisenden Themas arbeiten. Präsident Helmut Collmann hofft, dass die
Landesregierung dieses Vorhaben unterstützt. „Frühe Mehrsprachigkeit ist eine
exzellente sprachliche Förderung für alle Kinder. Zudem ist es in einem
mehrsprachigen Bildungskonzept möglich, eine Regionalsprache wie Niederdeutsch
oder Migrantensprachen effektiv zu unterstützen“, kommentierte der
Landschaftspräsident die Initiative.
Die
Herausforderung der Zukunft heißt
Mehrsprachigkeit. Zumindest ist dies das mit vielen Programmen gestützte Ziel
der Europäischen Union seit 2004. Jeder EU-Bürger soll in Zukunft mindestens
dreisprachig sein. Hierfür wird angeraten, so früh wie möglich mit dem
Sprachenlernen zu beginnen und dies ein Leben lang weiterzuführen.
Im Aktionsplan
der EU heißt es: „Insgesamt sollte das Angebot ebenso die kleineren europäischen
Sprachen wie auch die größeren Sprachen, Regional-, Minderheiten- und
Migrantensprachen sowie Landessprachen und die Sprachen unserer wichtigsten
Handelspartner in der ganzen Welt umfassen.“ Also sind Niederdeutsch und
Chinesisch oder Saterfriesisch und Spanisch ebenso angesagt wie
Englisch.
Für die
Bildungsdiskussion bedeutet dies, dass es nicht mehr allein um das
Englischlernen, sondern um das Erlernen mehrerer Sprachen in guter Qualität
geht. Ein grundlegender Baustein hierzu ist die frühe Mehrsprachigkeit, die im
Idealfall im Sekundarbereich mit bilingualem Unterricht vertieft und erweitert
wird. Die Ostfriesische Landschaft will sich aber zunächst auf den frühen
Spracherwerb bis zum Ende der Grundschule konzentrieren.
Hierbei kann die Landschaft im plattdeutschen Bereich bereits auf 10
Jahre Erfahrung mit der Immersionsmethode (zweisprachige Erziehung oder
zweisprachiger Unterricht) und ein dreijähriges EU-Projekt zu diesem Thema
zurückblicken. Doch der Unterschied zwischen Sprachbegegnung und Zwei- oder
Mehrsprachigkeit ist in vielen
Kindertagesstätten und Grundschulen noch nicht hinreichend bekannt. Dadurch
bleiben wertvolle Bildungsressourcen ungenutzt, die nun für die sprachliche
Bildung der Kinder in Ostfriesland eingesetzt werden sollen.
(www.ostfriesischelandschaft.de)
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