„Platt proten“ im
September
Plattdeutschmonat September
mit vielen Aktionen
Zum sechsten Mal rufen die
Ostfriesische Landschaft und der Verein Oostfreeske Taal dazu auf, sich an dem
Plattdeutschmonat September zu beteiligen. Hervorgegangen ist diese jährlich
wiederkehrende Initiative aus dem Projekt „Plattdütsk bi d` Arbeid“. Der
Plattdeutschmonat ist keine Veranstaltungsreihe, sondern zielt vielmehr darauf,
den Gebrauch der Regionalsprache in Ostfriesland zu festigen und zu stärken.
Zahlreiche Betriebe, Verwaltungen, Bildungseinrichtungen, Presseorgane und
Einzelpersonen haben sich an den vergangenen Plattdeutschmonaten beteiligt und
werden auch in diesem Jahr mit Aktivitäten an die Öffentlichkeit treten. Schon
im August startete die Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse: Ihre neuen
Auszubildenden mussten sich im Rahmen eines Blockseminars gleich zu Beginn ihrer
Ausbildung mit Plattdeutsch im Arbeitsleben befassen.
Das Motto des
Plattdeutschmonats lautet: „Elk kann wat doon.“ Und das ist nicht nur Rhetorik.
Zum Erhalt der historisch gewachsenen Zweisprachigkeit Ostfrieslands können
tatsächlich alle Einwohner der Region etwas beitragen.
Die Platt Sprechenden sind
aufgefordert, ihr unbewusst eingeschliffenes Sprachverhalten zu überdenken. Muss
ich mich am Telefon wirklich zuerst auf Hochdeutsch melden? Kann ich mit meinen
Kindern oder Enkelkindern nicht doch konsequent Platt sprechen? Warum setze ich
meine Familienanzeigen eigentlich auf Hochdeutsch in die
Zeitung?
Auch die Hochdeutsch
Sprechenden sind gefragt, denn Zweisprachigkeit funktioniert nun einmal nicht
ohne die zweite Sprache. Sind die Hochdeutschen bereit, Plattdeutsch verstehen
zu lernen, so dass in ihrer Gegenwart nicht auf Hochdeutsch umgeschwenkt werden
muss?
Dies ist eine der größten
Sorgen in allen Bereichen der Öffentlichkeit – dass gesprochenes oder
geschriebenes Platt von den Hochdeutsch Sprechenden nicht verstanden wird.
Deswegen wird oft vorsorglich auf Hochdeutsch geschrieben oder verhandelt, ohne
dass dies nötig wäre, weil immer noch sehr viele Menschen in Ostfriesland
Plattdeutsch verstehen.
Im „Plattdütskmaant“ soll die
Regionalsprache vom Küchentisch weggezogen und auf die Straße geschickt werden,
damit alle Menschen hören und sehen, dass Plattdeutsch in Ostfriesland
existiert.
Statt wie üblich nur mit
Plattdeutschen Platt zu sprechen, kann man dies auch mit Menschen probieren, die
Hochdeutsch antworten, vielleicht verstehen sie es ja und sind sogar dankbar,
dass sie endlich einmal Plattdeutsch zu hören kriegen. In der Regel verstecken
die Platt Sprechenden ihre Sprache ja so gut, dass ein lernwilliger
Hochdeutscher kaum eine Chance hat, je ein Wort in dieser Sprache
mitzubekommen.
Flagge zeigen für
Plattdeutsch: Dies werden wieder Betriebe und Institutionen machen, die sich für
die Zweisprachigkeit in der Region einsetzen. Wenn Sie Plakate, Aufkleber oder
kleine Anstecknadeln mit der Aufschrift „Plattdütsk – Hochdeutsch – Geern!“
sehen, wissen Sie, dass hier die Zweisprachigkeit gelebt und genossen wird. Die
Werbematerialien sind kostenlos über das Plattdütskbüro der Ostfriesischen
Landschaft erhältlich (Tel.: 04941-179952, platt@ostfriesischelandschaft.de).
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