01.09.2008 - (8079) "Platt proten" im September
 
 
              PLATTNET-Nachrichten - 01.09.2008 

 

                                                                                           

 

„Platt proten“ im September

Plattdeutschmonat September mit vielen Aktionen

 

Zum sechsten Mal rufen die Ostfriesische Landschaft und der Verein Oostfreeske Taal dazu auf, sich an dem Plattdeutschmonat September zu beteiligen. Hervorgegangen ist diese jährlich wiederkehrende Initiative aus dem Projekt „Plattdütsk bi d` Arbeid“. Der Plattdeutschmonat ist keine Veranstaltungsreihe, sondern zielt vielmehr darauf, den Gebrauch der Regionalsprache in Ostfriesland zu festigen und zu stärken. Zahlreiche Betriebe, Verwaltungen, Bildungseinrichtungen, Presseorgane und Einzelpersonen haben sich an den vergangenen Plattdeutschmonaten beteiligt und werden auch in diesem Jahr mit Aktivitäten an die Öffentlichkeit treten. Schon im August startete die Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse: Ihre neuen Auszubildenden mussten sich im Rahmen eines Blockseminars gleich zu Beginn ihrer Ausbildung mit Plattdeutsch im Arbeitsleben befassen.

 

Das Motto des Plattdeutschmonats lautet: „Elk kann wat doon.“ Und das ist nicht nur Rhetorik. Zum Erhalt der historisch gewachsenen Zweisprachigkeit Ostfrieslands können tatsächlich alle Einwohner der Region etwas beitragen.

 

Die Platt Sprechenden sind aufgefordert, ihr unbewusst eingeschliffenes Sprachverhalten zu überdenken. Muss ich mich am Telefon wirklich zuerst auf Hochdeutsch melden? Kann ich mit meinen Kindern oder Enkelkindern nicht doch konsequent Platt sprechen? Warum setze ich meine Familienanzeigen eigentlich auf Hochdeutsch in die Zeitung?

 

Auch die Hochdeutsch Sprechenden sind gefragt, denn Zweisprachigkeit funktioniert nun einmal nicht ohne die zweite Sprache. Sind die Hochdeutschen bereit, Plattdeutsch verstehen zu lernen, so dass in ihrer Gegenwart nicht auf Hochdeutsch umgeschwenkt werden muss?

 

Dies ist eine der größten Sorgen in allen Bereichen der Öffentlichkeit – dass gesprochenes oder geschriebenes Platt von den Hochdeutsch Sprechenden nicht verstanden wird. Deswegen wird oft vorsorglich auf Hochdeutsch geschrieben oder verhandelt, ohne dass dies nötig wäre, weil immer noch sehr viele Menschen in Ostfriesland Plattdeutsch verstehen.

 

Im „Plattdütskmaant“ soll die Regionalsprache vom Küchentisch weggezogen und auf die Straße geschickt werden, damit alle Menschen hören und sehen, dass Plattdeutsch in Ostfriesland existiert.

 

Statt wie üblich nur mit Plattdeutschen Platt zu sprechen, kann man dies auch mit Menschen probieren, die Hochdeutsch antworten, vielleicht verstehen sie es ja und sind sogar dankbar, dass sie endlich einmal Plattdeutsch zu hören kriegen. In der Regel verstecken die Platt Sprechenden ihre Sprache ja so gut, dass ein lernwilliger Hochdeutscher kaum eine Chance hat, je ein Wort in dieser Sprache mitzubekommen.

 

Flagge zeigen für Plattdeutsch: Dies werden wieder Betriebe und Institutionen machen, die sich für die Zweisprachigkeit in der Region einsetzen. Wenn Sie Plakate, Aufkleber oder kleine Anstecknadeln mit der Aufschrift „Plattdütsk – Hochdeutsch – Geern!“ sehen, wissen Sie, dass hier die Zweisprachigkeit gelebt und genossen wird. Die Werbematerialien sind kostenlos über das Plattdütskbüro der Ostfriesischen Landschaft erhältlich (Tel.: 04941-179952, platt@ostfriesischelandschaft.de).  

 

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