Heimat- und Bürgerverein Glinde
fordert neuen Niederdeutscherlass für die Schulen in
Schleswig-Holstein
Nachdem der Deutsche Bundestag am vergangenen Donnerstag die
Regierungen von Bund und Ländern zu einem verstärkten Engagement in der
Förderung der Minderheitensprachen und der Regionalsprache Niederdeutsch
aufgerufen hatte (PLATTNET-Nachricht 2006), betonen nun auch die Vertreter
regionaler Interessenvereinigungen ihre seit langem erhobenen Forderungen nach
einer Intensivierung der Niederdeutschförderung im
Bildungsbereich.
Als einer der ersten meldete sich am Wochenende der Heimat- und
Bürgerverein Glinde e.V. (Schleswig-Holstein) zu
Wort:
„Die Stormarner Plattdeutschen begrüßen die Aufforderung des
Deutschen Bundestages, dass mehr für die Regional- und Minderheitensprachen
Deutschlands, darunter das Niederdeutsche, getan werden müsse, wozu auch mehr
Niederdeutsch in den Schulen gehöre.
Mit dem Beschluss stützt der Deutsche Bundestag auch die Forderung
der Plattdeutschen in Schleswig-Holstein an das Bildungsministerium, den Erlass
für Niederdeutsch in den Schulen neu zu fassen. Der Europarat hatte
Schleswig-Holstein darauf hingewiesen, dass das Land in den Schulen der
Verpflichtung aus der Europäische Sprachencharta nicht ausreichend nachkommt: Es
bedürfe eines Erlasses, der neben der Sprachbegegnung auch den Spracherwerb
vorsehe. Und es bedürfe nicht nur eines Erlasses, sondern auch dessen
praktischer Umsetzung.
Die Fehrs-Gilde, Gesellschaft für niederdeutsche Sprachpflege,
Literatur und Sprachpolitik, hat deshalb einen neuen Erlassentwurf vorgelegt.
Die Stormarner Plattdeutschen haben ihn mit einem “Stormarner Appell“ an die
Landespolitiker unterstützt. Der Plattdeutsche Rat für Schleswig-Holstein, die
höchste gewählte Vertretung der Plattdeutschen im Lande, und der
Schleswig-Holsteinische Heimatbund, in dem über 50.000 Mitglieder organisiert
sind, sowie der Beirat Niederdeutsch beim Schleswig-Holsteinischen Landtag haben
das Bildungsministerium einstimmig aufgefordert, diesen Erlass einzuführen.“
Heinrich Thies vom Heimat- und Bürgerverein Glinde: „Wir freuen uns
über die Unterstützung des Europarates und des Bundestages. Sie könnte
vielleicht helfen, dass der neue Erlass bald kommt und es keiner weiteren
Maßnahmen bedarf.“
(Heimat- und Bürgerverein Glinde e.V. - www.hbv-glinde.de - thies[at]hbv-glinde.de)_____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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