„Dat grote P“ für die
Musikgruppe Godewind: „Botschafter des
Niederdeutschen“
Kiel (SHL)
- „Dat grote P“ – so heißt der niederdeutsche Kulturpreis, der am
Sonntag, 17. Mai
2009, ab 17:00 Uhr im „Schloss vor Husum“ (König-Friedrich V.-Allee, Husum)
verliehen wurde. Initiator ist das Plattdeutsche Zentrum Leck, das in diesem
Jahr sein15jähriges Bestehen feiert.
„Dat grote
P“ – der „plattdeutsche Oscar“ - wird seit 2003 alle zwei Jahre für besondere
Verdienste um die Förderung der plattdeutschen Sprache verliehen. In diesem Jahr
geht die Auszeichnung an die vor 30 Jahren gegründete Musikgruppe „Godewind“.
Zur Preisverleihung sprach unter anderem Landtagspräsident Martin Kayenburg, der
zugleich Vorsitzender des beim Landtag angesiedelten Beirates Niederdeutsch
ist.
In seiner
Rede erhob Kayenburg die Forderung, die Anstrengungen zum Erhalt der
niederdeutschen Sprache stärker als bisher zu bündeln. Hintergrund ist die
abnehmende Fähigkeit, Niederdeutsch zu sprechen und zu verstehen. Diesen Trend
hat eine im Jahr 2007 durchgeführte Umfrage des Bremer Instituts für
Niederdeutsche Sprache belegt. Im Vergleich der norddeutschen Länder stehe
Schleswig-Holstein dabei zwar noch gut da, betonte der Landtagspräsident,
dennoch müsse man der abnehmenden Sprachkompetenz jetzt
entgegenwirken.
Daher
lautet seine Schlussfolgerung: „Wir müssen ein festes niederdeutsches
Netzwerk schaffen,
in dem keine der unzähligen und höchst kreativen Ideen verloren
geht.“
Mit Blick
auf die Jugend forderte Kayenburg darüber hinaus zeitgemäße und
altersgerechte Formen der
Sprachförderung, „um schon Kindern und Jugendlichen Freude am Niederdeutschen zu
vermitteln.“ Denkbar sei beispielsweise eine Verbindung von „Plattdeutsch und
Action“ etwa in der Jugendfeuerwehr oder auch im
Sportverein.
Musik wie
die der Band „Godewind“ sei in jedem Fall ein Schlüssel, mit dem mehr
Identifikation mit dem Plattdeutschen erreicht werden könne, so Kayenburg. Diese
Gruppe sei ein „Botschafter des Niederdeutschen“, sagte er und lobte
ausdrücklich das musikalische Lebenswerk der Band: „Wohl niemand kann diese
Tiefe der Sprache, dieses Lebensgefühl so wiedergeben, so nahe bringen, wie
Godewind.“
(Pressemitteilung
des Schleswig-Holsteinischen Landtags)
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