18.05.2009 - (9030) Neuer Schwung für das Plattdeutsche
 
              PLATTNET-Nachrichten - 18.05.2009 

 

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Neuer Schwung für das Plattdeutsche

 

Mit einem eindringlichen Appell, mehr für die plattdeutsche Sprache zu tun, ging in Schwerin der Kongress „10 Jahre Sprachen-Charta in Deutschland – Praxis und Perspektiven“ zu Ende. Unter der Schirmherrschaft der Präsidentin des Landtags Mecklenburg-Vorpommern, Sylvia Bretschneider, waren gut 100 Interessierte zusammengekommen, um in Vorträgen und Gesprächsrunden auszuloten, wie es um das Plattdeutsche im öffentlichen Leben bestellt ist. Besondere Aufmerksamkeit galt den Erfolgen, die die seit 1999 in der Bundesrepublik geltende Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen bisher gebracht hat. Es ging aber auch um die Frage, in welchen Feldern die Anstrengungen noch verstärkt werden müssen, wenn der Fortbestand des Niederdeutschen gesichert werden soll. Die Aufforderung richtete sich an staatliche Stellen, an freie Träger im Bereich der Medien und der Kultur, aber auch an jene, die soziale Einrichtungen unterhalten, nicht zuletzt jedoch an die Platt-Sprecher selbst.

 

Dass durchaus Spielräume für die Verwendung des Niederdeutschen in Kindergärten und Schulen, in der Zeitung oder im Fernsehen vorhanden sind, machten Berichte aus ganz Norddeutschland deutlich, die durch Beiträge zum Sorbischen, Friesischen und Dänischen ergänzt wurden. Wer etwa die Unterrichtsmaterialien für das Erlernen der plattdeutschen Sprache betrachtet, stellt schnell fest, dass eine stärkere Zusammenarbeit und die Anwendung internationaler Standards dringend geboten sind.

 

Zu den positiven Aspekten einer Zusammenarbeit gehört beispielsweise, dass die staatlichen Stellen ihre Aktivitäten seit wenigen Jahren über die Landesgrenzen hinweg abstimmen. So trafen sich in Schwerin ebenfalls die Verwaltungs-Referenten aus den norddeutschen Ländern, die für die Koordination der Aktivitäten für das Niederdeutsche zuständig sind. Sie informierten sich über die Möglichkeiten, die dem Staat gegeben sind, um die öffentlichrechtlichen wie auch die privatwirtschaftlich organisierten Medien zu einem stärkeren Gebrauch des Plattdeutschen zu ermutigen.

 

Vor allem der Beitrag von Frauke Tengler, in Personalunion Vizepräsidentin des Deutschen Roten Kreuzes in Schleswig-Holstein und des Schleswig-Holsteinischen Landtags, machte deutlich, dass vieles für die Sprache machbar ist, wenn jene, die Verantwortung tragen, dies wollen. Der beherzte Einsatz Einzelner kann dabei oft mehr bewegen als ein noch so gut gemeintes Gesetz.

 

„Die Sprachen-Charta kann nur ein Baustein bei den vielfältigen Bemühungen um die Stabilisierung des Plattdeutschen sein“, betont Reinhard Goltz. Er ist Sprecher des Bundesraat för Nedderdüütsch, der die Tagung gemeinsam mit dem Landesheimatverband Mecklenburg-Vorpommern durchführte. „Wir wollen Anregungen geben und vor allem auch über den Tellerrand blicken. Ich bin sicher, dass jeder Teilnehmer zahlreiche Impulse für seine konkrete Arbeit vor Ort mitnimmt“, stellt der Bremer zufrieden fest. Die Veranstaltung schloss mit einem Dank an all die ungezählten Menschen, die sich überall im Land ehrenamtlich für die Weitergabe des Plattdeutschen einsetzen.

 

Weitere Informationen gibt der Bundesraat för Nedderdüütsch,

Schnoor 41-43, 28195 Bremen, Tel.: 0421 / 324535.

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