Plattdeutscher Hörfunkbeitrag für Juliane-Bartel-Preis
nominiert
(pn) Erstmals wurde ein plattdeutscher
Hörfunkbeitrag für den renommierten Juliane-Bartel-Preis 2009 nominiert, der als
Niedersächsischer FrauenMedienPreis verliehen wird: „Bliev man tohuus – Der
lange Weg zum Selbstbestimmungsrecht für ostfriesische Frauen“, (Produktion: NDR
1 Niedersachsen, Autorin: Hanne Klöver). Zwar wurde der Beitrag letztlich nicht
ausgezeichnet - den Preis in der Rubrik
Hörfunk erhielt das Feature „Einseitige Spitze – Wie die deutsche
Wirtschaftselite Fehlentscheidungen trifft“ von Dr. Gaby Mayr (55 Jahre,
Bremen), gesendet beim Deutschlandfunk und beim Saarländischen Rundfunk -
dennoch bleibt bemerkenswert, dass eine plattdeutsche Hörfunksendung erstmals in
der Endausscheidung eines bedeutenden Medienpreises ihren Platz
fand.
Der
Weltfrauentag war Anlass für die Journalistin Hanne Klöver, die Lebensläufe von
6 ostfriesischen Frauen unterschiedlicher sozialer Herkunft näher zu beleuchten.
Sechs Frauen - sechs Schicksale. Die Älteste - Luise Schapp - geboren 1912 war
eine der ersten Frauen im Niedersächsischen Landtag und die erste Frau im
Stadtrat von Aurich. Die Jüngste - Agathe Harms - Mitte fünfzig - kämpfte in den
80er Jahren für die Einrichtung eines Frauenhauses in Aurich. Ihnen allen war
gemein: der Kampf für die Gleichberechtigung. Hertha Kruse war die erste
Feuerwehrfrau in Niedersachsen, und Mia Schlangen konnte ihre Ausbildung zur
Hebamme erst im Alter von 27 Jahren beginnen. Sie übte den Beruf bis Mitte 70
aus. Christa de Beer, Landfrauenverband Weser-Ems, musste sich erst gegen die
Männerwelt durchsetzen: Deren Kommentar „Bliev man tohuus“ wurde auch Titel der
Sendung. Lore Houtrouw schließlich wurde Lehrerin und verdiente viele Jahre lang
beim Einsatz doppelter Arbeitskraft weniger als ihre männlichen
Kollegen.
Der
Niedersächsische FrauenMedienPreis wurde nach der 1998 verstorbenen Journalistin
Juliane Bartel benannt, die stets geradlinig, verantwortungsvoll, couragiert und
kritisch, aber auch positiv und humorvoll an die Themen unserer Zeit
herangegangen ist. Mit dem Juliane-Bartel-Preis fördert das Sozialministerium
ein differenziertes Frauenbild in den Medien. Ziel ist, eine realitätsnahe und
komplexe Lebenswelt der heutigen Frauen sichtbar zu
machen.
Ausgezeichnet werden Autorinnen und Autoren, deren Fernseh- und
Hörfunkbeiträge ein faires und gleichberechtigtes Frauenbild zeigen, Frauen in
ihrer Rollenvielfalt oder als aktiv Handelnde abbilden. Die Beiträge sollen sich
an folgenden Kriterien orientieren: Frauen in ihrer Vielfalt, Frauen als aktiv
Handelnde, Ganzheitlichkeit und Kooperation.
http://www.ms.niedersachsen.de/master/C675_N676_L20_D0_I674.html
(PLATTNET-Nachricht)
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