28.09.2010 - (10107) Plattdeutscher Rat fordert Erhalt des Instituts für niederdeutsche Sprache
 
 
              PLATTNET-Nachrichten - 28.09.2010 

 

   

Plattdeutscher Rat fordert Erhalt des Institutes für niederdeutsche Sprache

10 Jahre „Plattdüütsche Raat“ in Schleswig-Holstein

KIEL - Der vor wenigen Wochen neu konstituierte „Plattdüütsche Raat för Sleswig-Holsteen“ hat den Erhalt des Institutes für niederdeutsche Sprache  in Bremen gefordert. „Der Fortbestand dieser Institution ist unverzichtbar für die Bewältigung der Aufgaben zum Erhalt der niederdeutschen Sprache in ganz Norddeutschland“, sagte am Dienstag (28. September) die Sprecherin des Gremiums Marianne Ehlers. Am Tag zuvor hatte der Rat erstmals in seiner neuen Zusammensetzung an der Sitzung des Beirates für Niederdeutsch beim Schleswig-Holsteinischen Landtag teilgenommen. Der „Plattdüütsche Raat för Sleswig-Holsteen“ reagiert mit der Forderung auf die Tatsache, dass das Land Schleswig-Holstein den mit den Ländern Bremen, Hamburg und Niedersachsen bestehenden Fördervertrag für das Institut für niederdeutsche Sprache gekündigt hat.

Die Mitglieder des neu konstituierten Rates sind Marianne Ehlers (Niederdeutschreferentin des Schleswig-Holsteinischen Heimatbunds, Vorsitzende der Fehrs-Gilde e.V.), Heiko Gauert (Schulleiter, Vorsitzender des Ausschusses für Niederdeutsch und Friesisch im SHHB), Martha-Luise Lessing (Physikerin), Klaus Nielsky (ehem. Bürgermeister der Stadt Schleswig), Frauke Sander (ehem. stellv. Bürgermeisterin der Gemeinde Heikendorf), Jochim Schop (ehem. Bürgermeister der Gemeinde Trittau) und Helmut Wree (ehem. Kreispräsident des Kreises Nordfriesland, Vorsitzender des Fördervereins des Plattdüütschen Zentrums in Leck). Sprecher sind Klaus Nielsky und Marianne Ehlers.

Die Arbeit der ehrenamtlich tätigen Ratsmitglieder wird organisatorisch unterstützt durch den Schleswig-Holsteinischen Heimatbund, der auch dafür gesorgt hat, dass ihre Nominierung mit breiter Zustimmung erfolgen konnte.

Der „Plattdüütsche Raat“ setzt sich seit zehn Jahren für die Belange der plattdeutschen Sprache im nördlichsten Bundesland ein. Als Vertretung der Sprecher der Regionalsprache sieht er seine Aufgabe vorrangig darin, das Niederdeutsche als Kulturgut des Landes zu erhalten und zu fördern – und in seinen vielfältigen Strukturen und Ausprägungen in die Zukunft zu transportieren.

Der „Plattdüütsche Raat“ tritt gegenüber staatlichen Institutionen auf, um an die Verpflichtungen zu erinnern, die das Land entsprechend der Europäischen Charta für Regional- und Minderheitensprachen übernommen hat, und um notwendige sprachpolitische Initiativen voran zu treiben. So werden Gespräche geführt mit dem Ministerpräsidenten, dem für Bildung und Kultur zuständigen Minister und der Beauftragten für Minderheiten und Kultur. Außerdem wirken die Mitglieder des Rates mit im Beirat Niederdeutsch des Schleswig-Holsteinischen Landtages. Sie setzen sich ein für eine sprachpolitische Bestandsaufnahme und die Qualitätssicherung bestehender Sprachfördermaßnahmen. So soll gewährleistet werden, dass die Interessen der Niederdeutschsprecher mit einer starken Stimme Gehör finden.

Inzwischen gibt es in den meisten norddeutschen Bundesländern Vertretungen der Niederdeutschen. Sie entsenden Delegierte in den „Bundesraat för Nedderdüütsch“, der auf Bundesebene die Interessen der Niederdeutschsprecher wahrnimmt. Ein Erfolg dieser Bemühungen ist unter anderem die Tatsache, dass der Bund inzwischen finanzielle Mittel für Niederdeutschprojekte bereitstellt.

(Plattdüütsche Raat för Sleswig-Holsteen. 28. September 2010)

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