Plattdeutscher Rat fordert
Erhalt des Institutes für niederdeutsche
Sprache
10 Jahre „Plattdüütsche Raat“ in
Schleswig-Holstein
KIEL - Der vor wenigen Wochen neu
konstituierte „Plattdüütsche Raat för Sleswig-Holsteen“ hat den Erhalt des
Institutes für niederdeutsche Sprache
in Bremen gefordert. „Der Fortbestand dieser Institution ist
unverzichtbar für die Bewältigung der Aufgaben zum Erhalt der niederdeutschen
Sprache in ganz Norddeutschland“, sagte am Dienstag (28. September) die
Sprecherin des Gremiums Marianne Ehlers. Am Tag zuvor hatte der Rat erstmals in
seiner neuen Zusammensetzung an der Sitzung des Beirates für Niederdeutsch beim
Schleswig-Holsteinischen Landtag teilgenommen. Der „Plattdüütsche Raat för
Sleswig-Holsteen“ reagiert mit der Forderung auf die Tatsache, dass das Land
Schleswig-Holstein den mit den Ländern Bremen, Hamburg und Niedersachsen
bestehenden Fördervertrag für das Institut für niederdeutsche Sprache gekündigt
hat.
Die Mitglieder des neu konstituierten
Rates sind Marianne Ehlers (Niederdeutschreferentin des Schleswig-Holsteinischen
Heimatbunds, Vorsitzende der Fehrs-Gilde e.V.), Heiko Gauert (Schulleiter,
Vorsitzender des Ausschusses für Niederdeutsch und Friesisch im SHHB),
Martha-Luise Lessing (Physikerin), Klaus Nielsky (ehem. Bürgermeister der Stadt
Schleswig), Frauke Sander (ehem. stellv. Bürgermeisterin der Gemeinde
Heikendorf), Jochim Schop (ehem. Bürgermeister der Gemeinde Trittau) und Helmut
Wree (ehem. Kreispräsident des Kreises Nordfriesland, Vorsitzender des
Fördervereins des Plattdüütschen Zentrums in Leck). Sprecher sind Klaus Nielsky
und Marianne Ehlers.
Die Arbeit der ehrenamtlich tätigen
Ratsmitglieder wird organisatorisch unterstützt durch den
Schleswig-Holsteinischen Heimatbund, der auch dafür gesorgt hat, dass ihre
Nominierung mit breiter Zustimmung erfolgen konnte.
Der „Plattdüütsche Raat“ setzt sich
seit zehn Jahren für die Belange der plattdeutschen Sprache im nördlichsten
Bundesland ein. Als Vertretung der Sprecher der Regionalsprache sieht er seine
Aufgabe vorrangig darin, das Niederdeutsche als Kulturgut des Landes zu erhalten
und zu fördern – und in seinen vielfältigen Strukturen und Ausprägungen in die
Zukunft zu transportieren.
Der „Plattdüütsche Raat“ tritt
gegenüber staatlichen Institutionen auf, um an die Verpflichtungen zu erinnern,
die das Land entsprechend der Europäischen Charta für Regional- und
Minderheitensprachen übernommen hat, und um notwendige sprachpolitische
Initiativen voran zu treiben. So werden Gespräche geführt mit dem
Ministerpräsidenten, dem für Bildung und Kultur zuständigen Minister und der
Beauftragten für Minderheiten und Kultur. Außerdem wirken die Mitglieder des
Rates mit im Beirat Niederdeutsch des Schleswig-Holsteinischen Landtages. Sie
setzen sich ein für eine sprachpolitische Bestandsaufnahme und die
Qualitätssicherung bestehender Sprachfördermaßnahmen. So soll gewährleistet
werden, dass die Interessen der Niederdeutschsprecher mit einer starken Stimme
Gehör finden.
Inzwischen gibt es in den meisten
norddeutschen Bundesländern Vertretungen der Niederdeutschen. Sie entsenden
Delegierte in den „Bundesraat för Nedderdüütsch“, der auf Bundesebene die
Interessen der Niederdeutschsprecher wahrnimmt. Ein Erfolg dieser Bemühungen ist
unter anderem die Tatsache, dass der Bund inzwischen finanzielle Mittel für
Niederdeutschprojekte bereitstellt.
(Plattdüütsche Raat för Sleswig-Holsteen. 28. September
2010)
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