Plattdüütskmaant – neue Wege in Schule und
Beruf
„Wi proten vandaag Platt“
und weitere Aktionen im September
Ostfriesland. Unterricht auf
Plattdeutsch schon ab dem ersten Schuljahr? Benotetes Wahlpflichtfach
Plattdeutsch? Mit dem neuen Erlass „Die Region und ihre Sprachen im Unterricht“
ist dies möglich. Die Ostfriesische Landschaft und die Plattdeutschbeauftragten
der Kommunen in Ostfriesland, die den Plattdüütskmaant im September gemeinsam
planen und durchführen, bieten deswegen in diesem Jahr Anregungen für Schulen
und Kindertagesstätten, wie sie Plattdeutsch zeitgemäß einsetzen können. In
Jümme, Rhauderfehn und Weener werden Geschäfte und Betriebe damit werben, dass
bei ihnen Platt gesprochen wird. Zudem lassen zahlreiche Veranstaltungen und
Aktionen den Plattdüütskmaant vor Ort lebendig
werden.
Ab Mitte September wirbt ein
Straßenplakat mit jungen Menschen für Plattdeutsch im Beruf, denn auch für
Auszubildende und Berufsanfänger ist Plattdeutsch eine Sprache, die in vielen
Berufen unschätzbare Vorteile bringt. Die Ostfriesische Landschaftliche
Brandkasse beispielsweise führt jedes Jahr mit ihren Ausbildungsanfängern eine
Schulung durch, bei der über den Nutzen der Regionalsprache für das Berufsleben
nachgedacht wird. Dabei wird immer wieder deutlich, dass junge Menschen
Plattdeutsch nicht ablehnen, sondern dass sie zu wenige Möglichkeiten geboten
bekommen, die Sprache zu erlernen oder zu sprechen.
Diese Feststellung spiegelt
insbesondere die Situation in den Schulen wider. Seit 2005 gab es keine Regelung
mehr für Plattdeutsch in den Schulen. Zusammenschlüsse der Lehrkräfte
(Mesterkrings) hatten keine ministerielle Grundlage für ihre Arbeit. Mit einem
neuen Erlass, der mit Beginn dieses Schuljahres in Kraft getreten ist, sind nun
interessante Möglichkeiten für Plattdeutsch im Unterricht gegeben. Ein erster
Anstoß dazu erfolgt mit neuen Postkarten aus der Reihe „Platt is cool“, die an
die Schulen verteilt werden.
Zudem können auch Lehrkräfte, die
Plattdeutsch nicht beherrschen, Wissen über diese Sprache vermitteln. Hierfür
werden über die Plattdeutschbeauftragten der Landkreise und der Stadt Norden an
Schulen mit einer Oberstufe zwei aktuelle Bücher verteilt, eines über die
Geschichte und Gegenwart des Plattdeutschen und eines über den Sprachbestand in
Ostfriesland.
Zum Thema „Plattdeutsch im Beruf“ haben
sich die Plattdeutschbeauftragten im Landkreis Leer noch eine ganz besondere
Aktion ausgedacht. In der Samtgemeinde Jümme, in der Gemeinde Rhauderfehn und in
der Stadt Weener wird jeden Tag ein anderer Betrieb mit dem Slogan „Wi proten
vandaag Platt!“ werben und seine Kunden auf Platt ansprechen. Die
Betriebsangehörigen sind angehalten, auch dann weiter Platt zu sprechen, wenn
der Kunde auf Hochdeutsch antwortet und dabei deutlich wird, dass er Platt
versteht. Diese Art der Gesprächsführung fällt Plattdeutschen besonders schwer.
In der Regel gehen sie im Gespräch mit Hochdeutsch Sprechenden auch auf
Hochdeutsch über. Die Organisatoren sind daher sehr gespannt, wie die Aktion von
den Betrieben und ihren Kunden aufgenommen wird.
(Plattdüütskbüro der Ostfriesischen
Landschaft - www.ostfriesischelandschaft.de)
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