23.09.2011 - (11047) Plattdüütskmaant mit Stratenplakate in Oostfreesland
 
              PLATTNET-Nachrichten - 23.09.2011 

 

   

           

 

„Platt höört daarto!“

Straßenplakate werben für Platt in Ausbildung und Beruf

 

Ostfriesland. Nach den Kommunalwahlen lichtet sich der Plakatwald am Straßenrand. Ab nächster Woche wird jedoch ein neues Plakat überall in Ostfriesland hängen. Drei junge Menschen in Berufskleidung lächeln dem Betrachter unter dem Motto „Platt höört daarto“ freundlich entgegen. Diese Aktion der Ostfriesischen Landschaft  und der Plattdeutschbeauftragten der ostfriesischen Kommunen weist darauf hin, dass die Regionalsprache für junge Menschen in der Berufsausbildung oder im Berufsleben von Bedeutung ist und Vorteile bringt. Knapp ein Viertel der 20jährigen in Ostfriesland können Platt sprechen.

Für Carina Reents, die im nächsten Jahr eine Ausbildung bei der Polizei beginnen möchte, ist Plattdeutsch die zweite Alltagssprache. Es liegt sozusagen in der Familie. Vater Artur Reents ist Plattdeutschbeauftragter beim Landkreis Leer. Carina stand bei der örtlichen Theatergruppe bereits auf plattdeutschen Bühnenbrettern. Für ihren zukünftigen Beruf ist es ein Vorteil, dass sie Plattdeutsch kann. Sie muss damit rechnen, als Polizistin auf Platt angesprochen zu werden. Die Plattkenntnisse werden ihr bei der Ausübung des Berufes von Nutzen sein.

Das Straßenplakat im diesjährigen „Plattdüütskmaant“ zeigt auch eine junge Frau mit einer Fotokamera, vielleicht eine Journalistin. Auch für diesen Beruf ist es eine Bereicherung, wenn man Platt kann, weil in Ostfriesland noch viel Platt gesprochen wird. Der junge Mann im Arbeitsoverall, der als drittes Gesicht auf dem Plakat zu sehen ist, arbeitet bei der Metalltechnologie Aurich. Auch dort wird – ebenso wie beispielsweise bei VW oder der Meyer-Werft in Papenburg – viel Platt gesprochen.

Eigentlich müssten die allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen bei Maßnahmen zur Berufsvorbereitung generell darauf achten, dass auch die sprachlichen Kompetenzen gefördert werden. Dies gilt nicht nur für Berufsfelder, die mit älteren Menschen zu tun haben, wie z. B. die Altenpflege. In vielen Handwerksberufen oder auch in Verwaltungs- und Büroberufen ist es von Vorteil, wenn man sich sprachlich flexibel auf Mitarbeiter und Kunden einstellen kann. Das schafft Vertrauen und einen besseren Draht zum Gesprächspartner.

Mit dem jährlich im September durchgeführten „Plattdüütskmaant“ regt die Ostfriesische Landschaft zum Nachdenken über den Umgang mit der plattdeutschen Sprache an und zeigt Möglichkeiten auf, wie die Regionalsprache gestärkt werden kann. Seit zwei Jahren wird der „Plattdüütskmaant“ in Zusammenarbeit mit den Plattdeutschbeauftragten der Kommunen geplant und durchgeführt.

(Plattdüütskbüro Ostfriesische Landschaft - www.ostfriesischelandschaft.de)

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