„Emmi för Plattdüütsch in Sleswig-Holsteen“

Der Schleswig-Holsteinische Landtag, das Ministerium für Bildung und Kultur sowie der Schleswig-Holsteinische Heimatbund haben gemeinsam einen neuen Preis zur Förderung des Plattdeutschen in Kindertageseinrichtungen, Schulen, Hochschulen und Jugendgruppen ins Leben gerufen: die „Emmi för Plattdüütsch in Sleswig-Holsteen“.

Zur Auftaktveranstaltung, bei der in diesem Jahr der „Ehren-Emmi“ an Malene Gottburgsen von der Regionalschule Niebüll geht, würdigten heute (Freitag 18. November) Landtagspräsident Torsten Geerdts, der Minister für Bildung und Kultur Dr. Ekkehard Klug und die Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes Jutta Kürtz im Landeshaus die Leistungen des Niederdeutschen für die Gesellschaft in Schleswig-Holstein. „Sprache ist mehr als Kommunikation: Sie bringt Menschen zusammen. Das gilt ganz besonders für das Niederdeutsche, das über Generationen hinweg unser Land und seine Menschen geprägt hat und deshalb ein essentieller Teil der kulturellen Identität Schleswig-Holsteins ist“, sagte Landtagspräsident Torsten Geerdts.

Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug unterstrich, er sei „zu dieser Preisverleihung sehr gerne gekommen, weil wir alle mit der „Emmi“ heute etwas gewinnen. Wir gewinnen einen neuen Anreiz, das Plattdeutsche in Schleswig-Holstein mit guten Ideen zu pflegen; wir gewinnen mehr Aufmerksamkeit für diese schöne Sprache; und wir gewinnen Vorbilder, die andere zum Platt-Lernen motivieren“. Es freue ihn daher besonders, dass „die erste Preisträgerin, Frau Gottburgsen, sich als Lehrerin an der Regionalschule Niebüll für das Niederdeutsche einsetzt. Das gibt uns Rückenwind dabei, auch andere Schulen stärker für dieses Thema zu interessieren“. Klug sagte zudem, er schaue mit großer Sorge auf die Pläne Flensburgs, die Mittel für die niederdeutsche Bühne zu kürzen. Erschreckend sei, dass die niederdeutsche Bühne in der Begründung sogar gänzlich in Frage gestellt werde. „Das ist wirklich bemerkenswert, weil die Stadt gleichzeitig nach einer höheren Theaterförderung des Landes ruft“, betonte der Minister.

Die Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes Jutta Kürtz sagte, „wir müssen bei den Jüngsten beginnen, wenn wir etwas Nachhaltiges für die Niederdeutsche Sprache tun wollen“. Schließlich sei diese einstige Weltsprache des nordeuropäischen Kultur- und Handelsraumes ein Stück lebendige Kultur, gelebte Heimat mit uralter Herkunft. „Wir brauchen die lebendige Sprache im Alltag. Von früh an. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, damit immer mehr unserer Mitmenschen sagen 'Platt is cool, Platt mööt sien.' Emmi ist dafür gut“, so Jutta Kürtz.

Die Feierstunde im Kieler Landeshaus wurde bunt belebt durch eine Aufführung op Platt von Schülerinnen und Schülern der Regionalschule Niebüll. Hier sorgt die erste Emmi-Preisträgerin Malene Gottburgsen bereits seit Jahrzehnten dafür, dass Kinder und Jugendliche mit dem Plattdeutschen vertraut werden.

Hartmut Cyriacks und Peter Nissen stellten in einem launigen Vortrag ihre Arbeit als Plattdeutsch-Übersetzer vor und leiteten daraus Empfehlungen für die Arbeit in der Schule ab und zum Schluss gab es einen musikalischen Ausklang mit der Hamburger Musikgruppe „De Tüdelband“.

Die "Plattdüütsch-Emmi" ist eine Auszeichnung für die Förderung des Plattdeutschen in Kindertageseinrichtungen, Schulen, Hochschulen und Jugendgruppen. Sie wird in Nachfolge für das Plattdeutsche Schul-Siegel und für "Do mol wat op Platt" vergeben. Der Landtagspräsident des Landes Schleswig-Holstein verleiht sie einmal jährlich gemeinsam mit dem Minister für Bildung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und dem Schleswig-Holsteinischen Heimatbund. Die Ausschreibung für die "Emmi 2012" wird Ende November 2011 verschickt.

(Fotos und Informationen: Schleswig-Holsteinischer Landtag - www.landtag.ltsh.de)