Heimatverband
muss Insolvenz anmelden
Der Landesheimatverband
Mecklenburg-Vorpommern bereitet sich darauf vor, am Freitag Insolvenz
anzumelden. Wegen ausbleibender Fördermittel vom Land kann der Dachverband für
zahlreiche Vereine der Heimatpflege und Kulturarbeit seinen
Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Auch ein Gespräch im Schweriner
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und
Kultur am Dienstag habe nicht dazu geführt, dass die eingefrorenen Fördermittel
freigegeben werden könnten, sagte ein Ministeriumssprecher am Abend. Die Zweifel
an einer ordnungsgemäßen Geschäftsführung hätten nicht ausgeräumt werden können.
Alle Beschäftigten des Verbandes, der
sich auch der Förderung der niederdeutschen Sprache verpflichtet hatte, haben
offenbar bereits ihre Kündigung erhalten.
Der Landesrechnungshof hatte unlängst
den Umgang des Verbands mit Fördergeldern moniert. Die Rede ist von fehlerhaften
Spesenabrechnungen und angeblich zu hohen Gehältern für den Geschäftsführer und
das Sekretariat. Deshalb stoppte das Kulturministerium die Mittelzuweisung mit
dem Hinweis, die Gelder erst freizugeben, wenn die Vorwürfe des Rechnungshofs
ausgeräumt sind. Dies ist bisher offenbar nicht gelungen. Im vorigen Jahr hatte
das Land den Verband noch mit 185000 Euro
gefördert.
Der Landesheimatverband
Mecklenburg-Vorpommern widmet sich vornehmlich der Brauchtumspflege. So
rief er jährlich gemeinsam mit dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen den
Wettbewerb um das schönste plattdeutsche Wort aus, veranstaltete
Plattdeutsch-Wettbewerbe für Kinder und unterstützte Chöre und Tanzgruppen. Wie
bekannt wurde, musste wegen der fehlenden Mittel bereits die Teilnahme an einem
großen Treffen von Trachtengruppen im thüringischen Altenburg abgesagt
werden.
(PLATTNET-Nachricht)
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