10.07.2012 - (12047) Modellprojekt Niederdeutsch und Saterfriesisch in niedersächsischen Schulen
 
                    PLATTNET-Nachrichten  10.07.2012
 
       
 

Niederdeutsch und Saterfriesisch als frühe Zweitsprache in der Schule:

Ostfriesische Landschaft und Kultusministerium starten neues Modellprojekt

 

Die Ostfriesische Landschaft und das Kultusministerium starten ein gemeinsames Modellprojekt zum Erwerb von Niederdeutsch und Saterfriesisch als frühe Zweitsprache. Den Kooperationsvertrag unterzeichneten heute in Hannover Helmut Collmann, der Präsident der Ostfriesischen Landschaft, sowie Kultusminister Dr. Bernd Althusmann. „Die Förderung von Niederdeutsch und Saterfriesisch liegt der Landesregierung und mir persönlich besonders am Herzen. Wir bauen mit diesem neuen Projekt auf bestehenden guten Erfahrungen an einzelnen Schulen und Kindergärten in Ostfriesland und im Saterland auf“, sagte Dr. Bernd Althusmann. „Wir haben bereits die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um in den Schulen des Landes insbesondere auch den Spracherwerb zu ermöglichen. Das bedeutet, niedersächsische Schülerinnen und Schüler sollen nicht nur das Wesen und den Klang von Sprachen wie Niederdeutsch kennenlernen - sie haben auch die Möglichkeit, diese Sprachen zu erlernen, wenn vor Ort die Bedingungen dafür gegeben sind. In dem Modellprojekt kann diese Möglichkeit nun mit Leben gefüllt werden“, erläuterte der Minister.

Das neue Projekt hat folgende Ziele:

- Erhöhung und Intensivierung des Niederdeutsch-Angebots in den Schulen

- Ausarbeitung von Handreichungen für kompetenzorientierten mehrsprachigen Unterricht am Beispiel Niederdeutsch und Saterfriesisch

- Entwicklung von Lehrplänen für den Immersionsunterricht mit Niederdeutsch / Saterfriesisch in der Grundschule (Immersionsunterricht = Erwerb der fremden Sprache ausschließlich nach den Prinzipien des Mutterspracherwerbs. Wesentliches Merkmal von Immersion ist der konsequente Einsatz der fremden Sprache in allen Situationen des Alltags als Umgangs- und Arbeitssprache, z. B. im Kindergarten und in der Schule)

- Einführung bzw. Ausbau der immersiven Methode mit dem Ziel, Spracherwerb zu ermöglichen

- Erarbeitung eines qualitativ hochwertigen, zertifizierungswürdigen Lehrerfortbildungsangebots für Niederdeutsch und Saterfriesisch

Das Modellprojekt läuft bis 31. Juli 2017 und ist mit rund 475.000 Euro Kosten veranschlagt, davon trägt das Land rund 60 Prozent. Die Ostfriesische Landschaft übernimmt die wissenschaftliche Begleitung und die Verwaltungsaufgaben. Das Land Niedersachsen stellt die erforderlichen Lehrerstunden für die Projektleitung und die Projektlehrkräfte zur Verfügung, trägt Reisekosten für Planungs- und Koordinationstreffen sowie Qualifizierungskurse der Lehrkräfte und Referenten und übernimmt die Veröffentlichung von Handreichungen und Lehrplänen.

(Niedersächsisches Kultusministerium) 

Foto v. l. n. r.: Helmut Collmann, Präsident der Ostfriesischen Landschaft; Cornelia Nath, Projektleitung; Herma Knabe, Projektkoordination; Kultusminister Dr. Bernd Althusmann 

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