Neu in Bremen: Beirat
Platt
Die Bremische Bürgerschaft hat die
Einrichtung eines „Beirats Platt“ beschlossen. Das Gremium soll die Kontakte
zwischen der Politik, den staatlichen Behörden und den Plattsprechern in der
Stadt intensivieren und verbindliche Absprachen vorbereiten. Ziel ist es, die
plattdeutsche Sprache wieder stärker in die Mitte der Gesellschaft zu rücken.
Angesiedelt wird der „Beirat Platt“ beim Präsidenten der
Bürgerschaft.
Das ganze Jahr über hatte der „Runne
Disch Plattdüütsch for Bremen un Bremerhaben“ diesen Schritt in Gesprächen mit
Politikern aller Fraktionen vorbereitet. Einig sind sich die Vertreter des
„Runnen Disch“ mit den Rednern, die sich auf der Sitzung am 18. Oktober für die
Einrichtung des Beirats aussprachen, darin, dass vor allem die Attraktivität des
Plattdeutschen bei jungen Menschen zunehmen müsse – nach dem Motto „Platt is
cool“. Hier sind Kindergärten und Schulen gefragt, ihr sprachliches Angebot zu
verbessern. Eng mit der Regionalsprache verknüpft ist aber auch ein regionales
Selbstbewusstsein: Platt höört to Bremen dorto.
Im Beirat werden neben Vertretern der
Fraktionen und Behörden auch Fachleute aus den großen plattdeutschen Vereinen
und Institutionen in Bremen und Bremerhaven mitwirken. Die Arbeitsschwerpunkte
ergeben sich aus den Verpflichtungen, die das Land mit der Zeichnung der
Europäischen Sprachencharta eingegangen ist.
Walter Henschen, der Sprecher des
„Runnen Disch“, freut sich, dass die Diskussionen um den Beirat abgeschlossen
sind und nun die inhaltliche Arbeit aufgenommen werden kann. Für ihn
stehen
zwei Themen im Vordergrund: „Wie
schaffen wir es, dass Platt in der Schule wieder aufgebaut wird? Und: In der
Kultur geht es darum, Plattdeutsch in seiner ganzen Ausdruckskraft sichtbar zu
machen.“
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