„Een un een is mehr
as twee!“ Zwischenrufe dieser Art werden
die Debatte des Deutschen Bundestags am kommenden Donnerstag, 29. November,
beleben. Auf der Tagesordnung steht ein Antrag, die Europäische Charta der
Regional- oder Minderheitensprachen mit mehr Leben zu füllen.
Für den Abgeordneten Wolfgang
Börnsen (CDU) ist das vor genau zwanzig Jahren vom Europarat verabschiedete
Regelwerk die „Magna Charta“ für alle kleinen Sprachen. Deutschland hat
Friesisch, Sorbisch, Romanes, Dänisch und Niederdeutsch unter Schutz gestellt.
Karin Evers-Meyer (SPD) sieht die norddeutsche Regionalsprache nach wie vor
bedroht. Deshalb fordert sie auch von der Politik ein größeres Engagement. Für
Evers-Meyer und Börnsen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sie ihre
Redebeiträge auf Platt halten.
Die eher theoretischen Diskussionen
vor 15 oder 20 Jahren sind längst durch konkrete Fragestellungen abgelöst: In
welchen Landes- und Bundesgremien können sich die Plattsprecher gegenüber der
Politik artikulieren? Mit welchen Argumenten und Methoden gelingt es, Platt in
den Kindergarten zu bringen? Schaffen es die Bildungssysteme, Platt durchgängig
von der Grundschule bis zur Universität anzubieten? Gibt es in
Pflege-Einrichtungen Personal, das eine angemessene Versorgung der Plattsprecher
gewährleistet? Wie kann ein lebendiges plattdeutsches Kulturleben stärker
gefördert werden?
74 Parlamentarier unterstützen den
Antrag „20 Jahre Zeichnung der Europäischen Charta der Regional- oder
Minderheitensprachen“. Für das Protokoll der Sprachendebatte hat der
Stenographische Dienst des Deutschen Bundestags das Institut für niederdeutsche
Sprache um Unterstützung gebeten. Geschäftsführer Reinhard Goltz wird die
schriftliche Fassung in Augenschein nehmen.
(Institut für niederdeutsche Sprache, Schnoor 41-43, 28195 Bremen,
www.ins-bremen.de)
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