20.01.2013 - (13012) Sleswig-Holsteen: De Plattdüütschen wöllt nich töven!
Dateianhänge: Vorschlag Handlungsplan Niederdeutsch Stand 09 01 13.pdf (144.2 kB)
Resolution.pdf (393.4 kB)
            PLATTNET-Nachrichten 20.01.2013
 
 
   
                         Plattdeutscher Rat
 

 

De Plattdüütschen wöllt nich töven!

Energische Forderungen beim plattdeutschen Bildungskongress in Leck

 

(pn) Lange genug fühlen sie sich hingehalten von Politik und Kultusverwaltung. Nun solle endlich Schluss sein mit nichtssagenden Beschwichtigungen und Verweisen auf die leere Haushaltskasse. Mit einem konkreten Forderungskatalog haben sich der Plattdeutsche Rat Schleswig-Holstein, der Schleswig-Holsteinische Heimatbund und weitere Interessengruppen in der vergangenen Woche an Landesregierung und Öffentlichkeit gewandt und ihren Vorstellungen bei einem plattdeutschen Bildungskongress im nordfriesischen Leck Nachdruck verliehen.

„Die Sprachenvielfalt Schleswig-Holsteins ist bundesweit einmalig und eine Bereicherung für das gesamte Land. Neben dem Hochdeutschen und den Minderheitensprachen Dänisch, Friesisch und Romanes gibt auch die plattdeutsche Sprache dem Land einen kulturellen Reichtum, den wir pflegen und nutzen wollen. Die offizielle Mehrsprachigkeit stellt nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich eine Bereicherung dar. Wir werden die sprachliche Vielfalt sichtbar machen und dieses Alleinstellungsmerkmal zur Darstellung nach außen nutzen.“ So heißt es im Koalitionsvertrag der Landesregierung, und darauf beziehen sich die Vertreter der jetzigen Iniiative: „Die Förderung dieser besonderen Sprachen in unserem Land darf nicht länger als Privatvergnügen abgetan werden, sondern muss von den staatlichen Bildungseinrichtungen effektiv und fachkundig vorangebracht werden.“

Der „Handlungsplan für Niederdeutsch im Bildungsbereich“ ist ein sechsseitiges Papier, in dem die Autoren die jetzige Situation beschreiben und Wege aufzeigen, wie ihrer Meinung nach in kleinen Schritten Strukturen geschaffen werden könnten, die u.a. interessierten Schülerinnen und Schülern den plattdeutschen Spracherwerb ermöglichen würden. Denn obwohl ein Großteil der Erwachsenen die Sprache beherrscht, wird sie nicht an Kinder und Jugendliche weitergegeben.

Bereits während der Konferenz in Leck zeigten prominente Redner ihr Verständnis für den Unmut der Iniiatoren. Landtagspräsident Klaus Schlie, der die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte, betonte einmal mehr die Verantwortung des Landes für eine Sprache, die durch Landesverfassung und Europäische Sprachencharta unter Schutz steht. Staatssekretär Rolf Fischer vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft sagte zu, Möglichkeiten der Umsetzung einzelner Forderungen prüfen zu lassen und auf jeden Fall Strukturen für einen „konstruktiven Dialog“ darüber zu installieren. Von Ministerpräsident Torsten Albig wurde bekannt, dass er zugesagt habe, die Erstellung qualifizierter elektronischer Medien für den plattdeutschen Spracherwerb finanziell fördern zu wollen. Die Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten Renate Schnack hob ihre besondere Verantwortung für die landestypischen Sprachen und damit das Plattdeutsche hervor und versprach, die vorliegende Bildungsinitiative unterstützend begleiten zu wollen.

Die Veranstalter der Konferenz, der Förderverein Niederdeutsches Regionalzentrum Landesteil Schleswig und der Schleswig-Holsteinische Heimatbund, zeigten sich zufrieden mit deren Verlauf. Nahezu 100 Teilnehmer aus dem ganzen Land waren nach Leck gekommen und verabschiedeten schließlich eine Resolution, um ihr Anliegen zu betonen. Für das große Interesse dankten der Vereinsvorsitzende Helmut Wree und die SHHB-Präsidentin Jutta Kürtz.

Bereits am Vortag hatte der Plattdeutsche Rat Schleswig-Holstein im Rahmen der Landespressekonferenz die Forderungen vorgestellt und begründet, so dass das Thema ein breites Medienecho erfuhr.

(PLATTNET-Nachricht)  PDF-Anhang: Handlungsplan und Resolution

 

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