„Elbschwanenorden 2013“ für Plattdeutsch-Projekt der
Asklepios-Klinik
Verein Deutsche Sprache zeichnet Hamburger Krankenhaus
aus
(pn) Der Verein Deutsche Sprache (VDS) hat die Asklepios-Klinik Hamburg-Wandsbek mit dem „Elbschwanenorden 2013“ ausgezeichnet. Gewürdigt wird damit die Aktion „Wi snackt ok Platt“, mit der die Klinik seit einigen Monaten bemüht ist, vor allem ältere Patienten anzusprechen. Dazu werden Ärzte und Pflegekräfte in Sprachkursen geschult und mit Lehrmaterial versorgt. Der Verein lobte das einmalige Projekt, mit dem die Klinik bei den Patienten Vertrauen und menschliche Nähe schaffe. Zugleich trage es dazu bei, die Regionalsprache Niederdeutsch im Alltagsgebrauch neu zu beleben. „Das Projekt ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass Plattdeutsch nicht ins Museum gehört, sondern lebendig bleibt und im praktischen Krankenhaus-Alltag sogar als Heilmittel wirken kann“, sagte VDS-Regionalleiter Dr. Hans Kaufmann und erklärt so, warum die Initiatoren des Projekts zum „Tag der deutschen Sprache 2013“ mit dem „Elbschwanenorden“ ausgezeichnet wurden.
Während einer Feierstunde in den Räumen
der Klinik übergab Dr. Hans Kaufmann die Ehrenurkunde und eine gläserne
Skulptur des Elbschwanenordens an Christian Strauß, den Geschäftsführenden
Direktor der Asklepios-Klinik Wandsbek und Dr. Ann-Kathrin Meyer, Chefärztin der
Geriatrie. Beide dankten für die Auszeichnung und betonten dabei das
außerordentliche Engagement der zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Klinik, die das Projekt mittragen. Viele von ihnen waren bei der Feierstunde
anwesend. Einer von ihnen, Marco Behrends (Ltd. Masseur), schilderte auf
anschauliche Weise seinen Umgang mit den Patienten op Platt. Das Projekt helfe,
„bei den Patienten Ängste abzubauen und damit den Heilerfolg zu
stärken“.
In ihren Grußworten hoben sowohl
Marc-Alexander Glunde vom Bundesvorstand des Vereins Deutsche Sprache als auch
Dr. Wolfgang Schömel von der Kulturbehörde Hamburg hervor, wie wichtig es sei,
im menschlichen Miteinander sprachliche Nähe und Vertrautheit zu vermitteln und
leere, abstrakte und unsinnige Sprachkonstrukte zu vermeiden. Das gelte
insbesondere für den Umgang mit den Pflegebedürftigen in einem
Krankenhaus.
Prof. Dr. Hellmuth Karasek, Preisträger
des Elbschwanenordens 2012, hatte traditionsgemäß die Laudatio dieses Jahres zu
halten. Er ging dabei in launigen Worten auf die Entwicklung des Verhältnisses
zwischen deutscher Hochsprache und regionalen Mundarten ein und gab dazu etliche
Anekdoten und Witzchen zum Besten. Auch er teilte die Meinung seiner Vorredner,
die den zunehmend schlechten öffentlichen Sprachgebrauch
beklagten.
Plattdeutsches hörten die Besucher der
Veranstaltung vor allem in den musikalischen Beiträgen, mit denen „Liederat“
Jochen Wiegandt die Feierstunde illustrierte, die von Dr. Manfred Schwarz (VDS
Hamburg) moderiert wurde.
Seit einigen Jahren verleiht die
Hamburger Regionalgruppe des VDS alljährlich zum „Tag der deutschen Sprache“
(Anfang September) an Hamburger Institutionen oder Persönlichkeiten, die sich um
die Pflege und Förderung der deutschen Sprache verdient gemacht haben, den
„Elbschwanenorden“. Der Name dieser Auszeichnung geht zurück auf eine
Sprachgesellschaft, die der aus Ottensen stammende Pfarrer und kaiserliche
Hofpoet Johann Rist 1656 in Hamburg/Wedel gegründet hatte.
Passend zur Würdigung des Asklepios-Projektes mit dem „Elbschwanenorden 2013“ zitiert die Vereinszeitschrift des Vereins Deutsche Sprache, die „Sprachnachrichten“, in ihrer neuesten Ausgabe die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Ursula Lehr: „Der alte Arzt spricht Latein, der junge Englisch, der gute spricht die Sprache des Patienten.“ (www.vds-ev.de)
(PLATTNET-Nachricht)
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