Hans-Henning-Holm-Preis für
das „Schattenkind“
Niedersächsische Sparkassenstiftung zeichnet Heinke Hannig
aus
Am Sonntag wurde im Rahmen einer
Feierstunde der 66. Bevensen-Tagung der Hans-Henning-Holm-Preis der
Niedersächsischen Sparkassenstiftung an Heinke Hannig aus Drelsdorf (Nordfriesland) verliehen. Sie wurde von der
Jury für ihr Hörspiel „Schattenkind“ ausgezeichnet.
In seiner Laudatio betonte Georg
Bühren: „Der Autorin gelingt es in ‚Schattenkind’ auf eindrückliche Weise
anschauliche Bilder zu schaffen. Durch ihre geschickte Erzählstruktur und die
sprachliche Präzision vermittelt sie ein schwieriges Thema. Dies hielt die Jury
für herausragend.“
Den mit 1.500 Euro dotierten Preis
überreichte Werner Steinhilber, Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Uelzen
Lüchow-Dannenberg.
Steinhilber betonte: „Auch in unserer
Region sprechen viele Menschen noch „up Platt“. Dass die Niedersächsische
Sparkassenstiftung den Hans-Henning-Holm-Preis vergibt, zeigt, dass die
niederdeutsche Sprache schützens- und erhaltenswert ist. Darüber freuen wir uns
sehr.“
Die Jury begründet ihre Wahl wie
folgt:
„In ihrem Hörspiel „Schattenkind“
erzählt Heinke Hannig eine Hiob-Geschichte: Die erste Tochter, Mechthild, ist an
Leukämie gestorben, das zweite Kind gleichen Namens stürzt an seinem achten
Geburtstag aus dem Fenster und kommt mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.
Diese zweite Tochter steht im Schatten ihrer verstorbenen
Schwester.
Nicht nur das für ein niederdeutsches
Hörspiel ungewöhnliche und schwierige Thema überzeugte die Jury. Heinke Hannig
erzählt keine lineare Geschichte. Das Bild der traumatisierten Eltern und der im
Schatten ihrer verstorbenen Schwester stehenden „zweiten“ Mechthild entwickelt
sich aus geschickt strukturierten und sprachlich präzisen Facetten: Mutter,
Vater, Lehrerin, Bibliothekarin, ihr Freund Felix und der Arzt liefern mit
kurzen, pointierten Aussagen ein Mosaik, das am Ende die Persönlichkeit des
„Schattenkindes“ plastisch erkennen lässt. Die Autorin verzichtet dabei auf
jegliche Redundanz: In der Verknappung und der sprachlichen Präzision entfaltet
sie auf engstem Raum anschauliche Bilder mit poetischen
Dimensionen.“
Zur
Preisträgerin:
Heinke Hannig wurde 1957 in
Högel/Nordfriesland geboren. 1976 begann sie ihr Studium in Kiel und schloss es
1980 mit dem Examen ab. Danach arbeitete sie als Realschullehrerin in Husum, auf
Helgoland und in Bredstedt. Seit 1999 arbeitet sie erfolgreich als Autorin,
schreibt Kolumnen, Erzählungen und Texte in Platt- und Hochdeutsch. 2005 erhielt
sie bereits den Freudenthal-Preis, 2011 ein weiteres Mal gemeinsam mit der
Autorin Jutta Engbers. 2004 gewann Hannig den 1. Preis beim Wettbewerb „Vertell
doch mal“ des NDR.
Die Niedersächsische Sparkassenstiftung
übernahm 2005 den angesehenen Hörspielpreis und rundet damit ihr Engagement im
Bereich der Niederdeutschen Sprache ab, das sie außerdem mit dem Plattdeutschen
Lesewettbewerb in Niedersachsen und weiteren Preisen
dokumentiert.
Der Hans-Henning-Holm-Preis wird 2016
erneut ausgelobt, die nächste Vergabe erfolgt dann im Jahr
2017.
Jury 2013:
Georg Bühren, WDR, Münster,
Vorsitzender der Jury
Carl-Heinz Dirks, Bevensen
Tagung
Thomas Stelljes, Studienrat,
Rotenburg/Wümme
Hartwig Suhrbier, ehem. WDR,
Frechen
Bisherige
Preisträger:
1988 Ursel Meyer,
Weyhe
1991 Udo Franken,
Aurich
1994 Wolfgang Sieg,
Seester
1996 Christina Sufka und
1999 Wolfgang Sieg,
Seester
2002
2005 Ursel Meyer, Weyhe
2009 Birgit Lemmermann,
Unterstedt
(Niedersächsische Sparkassenstiftung - www.nsks.de) (Foto: Andreas Springer, Bad Bevensen)
NDR und Radio Bremen senden das preisgekrönte Hörspiel an mehreren Terminen auf ihren verschiedenen Sendeplätzen: http://www.ndr.de/kultur/norddeutsche_sprache/plattdeutsch/hoerspiel/schattenkind101.html
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