Politik will das Plattdeutsche weiter fördern
Niedersächsischer Landtag bekennt sich auch zum
Schutz von Saterfriesisch
(pn) Eine in
weiten Teilen auf Plattdeutsch geführte Debatte erlebte der Niedersächsische
Landtag am Freitag: Wie kann man die kleinen Sprachen in Niedersachsen,
Niederdeutsch und Saterfriesisch, in Zukunft noch mehr fördern? Alle Redner –
bis auf die zuständige Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) – sprachen in
ihren Beiträgen plattdeutsch. Inhaltlich zeigte sich wieder einmal
parteienübergreifende Einmütigkeit. Und wieder wurde am Ende deutlich: Es muss
noch mehr getan werden.
„Mit dat
Plattdütsche hebbt wi en Schatz in Neddersassen, up den mööt wi kieken, den mööt
wi bewaohren“, warb z.B. Claus Peter Poppe (SPD). Sein Appell: „Wi mööt dorför
sorgen, dat för dat Nedderdütsche, dat Plattdütsche, use Regionalspraoke, und
för dat Saterfreeske as Minnerheitenspraoke mehr doon
wett“.
CDU-Generalsekretär
Ulf Thiele (Uplengen) betonte, Plattdeutsch und Saterfriesisch seien für viele
Menschen immer noch die Alltagssprachen. „Wir benötigen eine gezielte
Sprachförderung“, forderte er, der auch an die Alltagsschwierigkeiten dabei
erinnerte. Viele Kinder verstehen Plattdeutsch, sprechen es aber nicht. Für die
Grünen-Abgeordnete Meta Janssen-Kucz aus Leer gehört Plattdeutsch deshalb
eigentlich zum Alltag: „Zu Hause kenne ich nichts anderes. Manchmal muss man mir
sagen: Meta, spricht Hochdeutsch!“. Doch sie wisse: Nur gezielte Förderung könne
die kleinen Zweitsprachen lebendig
halten. Die Grünen wollen deshalb auch den Lehrstuhl Niederdeutsch an der Uni
Oldenburg finanziell besser ausgestattet sehen.
Kultusministerin
Frauke Heiligenstadt
(SPD) verwies darauf, dass das Land Niedersachsen in den vergangenen Jahren
bereits viel für die Förderung der Niederdeutsch- und Saterfriesischausbildung
der Kinder und Jugendlichen getan habe. Erst kürzlich habe sie eine Reihe von
vorbildlich agierenden Schulen mit einem Qualitätssiegel ausgezeichnet, weitere
hätten ihre Bewerbung angekündigt. Auch habe man landesweit ein flächendeckendes
Netzwerk von Beratungslehrern installiert, um den schulischen Spracherwerb von
Niederdeutsch und Saterfriesisch zu fördern. Außerdem wies sie auf populäre
außerschulische Projekte wie „Plattsounds“ und „PLATTart“ sowie die Initiative
„Platt is cool“ hin. Auch die intensiven Bemühungen verschiedener Institutionen
wie Ostfriesischer und Oldenburgischer Landschaft seien hervorzuheben. Dennoch
hält auch die Ministerin es für erforderlich, weitere Anstrengung zur
Verbesserung der Sprachförderung zu unternehmen. Sie unterstütze daher den von
den Fraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen eingebrachten
Entschließungsantrag (Drs. 17/1330 - http://www.landtag-niedersachsen.de/Drucksachen/Drucksachen_17_2500/1001-1500/17-1330.pdf).
Durch diese
Schritte solle verdeutlicht werden, dass es sich bei der Förderung des
Niederdeutschen und des Saterfriesischen nicht um eine Modeerscheinung handelt,
sondern um eine Daueraufgabe, für welche die Landesregierung verlässlich
einstehe.
Der
Antrag wurde in erster Beratung behandelt und an den Kultusausschuss
überwiesen.
(mit Informationen des Niedersächsischen Landtages: http://www.landtag-niedersachsen.de)
Besöök ok http://www.facebook.com/PLATTNET.de un wies uns, dat di PLATTNET.de behagen deit!
PLATTNET.de Nachrichten Volker Holm, Buchenweg 35, D-22926 Ahrensburg, Tel. 49-4102-4739108 - http://nachrichten.plattnet.de
PLATTNET.de Nachrichten-Archiv: alle Nachrichten unter http://archiv.plattnet.de/
PLATTNET.de ist ein Dienst des Zentrums für Niederdeutsch in Holstein (www.niederdeutsch-zentrum.de
)Wer in Zukunft keine E-Mail-Informationen von
PLATTNET haben möchte, den bitten wir, uns das in einer kurzen Nachricht
mitzuteilen: nieges@plattnet.de