02.04.2014 - (14024) Niedersächsischer Landtag will Plattdeutsch und Saterfriesisch weiter fördern
                                PLATTNET-Nachricht  -  02.04.2014
 
   
 

Politik will das Plattdeutsche weiter fördern

Niedersächsischer Landtag bekennt sich auch zum Schutz von Saterfriesisch

 

(pn) Eine in weiten Teilen auf Plattdeutsch geführte Debatte erlebte der Niedersächsische Landtag am Freitag: Wie kann man die kleinen Sprachen in Niedersachsen, Niederdeutsch und Saterfriesisch, in Zukunft noch mehr fördern? Alle Redner – bis auf die zuständige Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) – sprachen in ihren Beiträgen plattdeutsch. Inhaltlich zeigte sich wieder einmal parteienübergreifende Einmütigkeit. Und wieder wurde am Ende deutlich: Es muss noch mehr getan werden.

„Mit dat Plattdütsche hebbt wi en Schatz in Neddersassen, up den mööt wi kieken, den mööt wi bewaohren“, warb z.B. Claus Peter Poppe (SPD). Sein Appell: „Wi mööt dorför sorgen, dat för dat Nedderdütsche, dat Plattdütsche, use Regionalspraoke, und för dat Saterfreeske as Minnerheitenspraoke mehr doon wett“.

CDU-Generalsekretär Ulf Thiele (Uplengen) betonte, Plattdeutsch und Saterfriesisch seien für viele Menschen immer noch die Alltagssprachen. „Wir benötigen eine gezielte Sprachförderung“, forderte er, der auch an die Alltagsschwierigkeiten dabei erinnerte. Viele Kinder verstehen Plattdeutsch, sprechen es aber nicht. Für die Grünen-Abgeordnete Meta Janssen-Kucz aus Leer gehört Plattdeutsch deshalb eigentlich zum Alltag: „Zu Hause kenne ich nichts anderes. Manchmal muss man mir sagen: Meta, spricht Hochdeutsch!“. Doch sie wisse: Nur gezielte Förderung könne  die kleinen Zweitsprachen lebendig halten. Die Grünen wollen deshalb auch den Lehrstuhl Niederdeutsch an der Uni Oldenburg finanziell besser ausgestattet sehen.

Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) verwies darauf, dass das Land Niedersachsen in den vergangenen Jahren bereits viel für die Förderung der Niederdeutsch- und Saterfriesischausbildung der Kinder und Jugendlichen getan habe. Erst kürzlich habe sie eine Reihe von vorbildlich agierenden Schulen mit einem Qualitätssiegel ausgezeichnet, weitere hätten ihre Bewerbung angekündigt. Auch habe man landesweit ein flächendeckendes Netzwerk von Beratungslehrern installiert, um den schulischen Spracherwerb von Niederdeutsch und Saterfriesisch zu fördern. Außerdem wies sie auf populäre außerschulische Projekte wie „Plattsounds“ und „PLATTart“ sowie die Initiative „Platt is cool“ hin. Auch die intensiven Bemühungen verschiedener Institutionen wie Ostfriesischer und Oldenburgischer Landschaft seien hervorzuheben. Dennoch hält auch die Ministerin es für erforderlich, weitere Anstrengung zur Verbesserung der Sprachförderung zu unternehmen. Sie unterstütze daher den von den Fraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen eingebrachten Entschließungsantrag (Drs. 17/1330 - http://www.landtag-niedersachsen.de/Drucksachen/Drucksachen_17_2500/1001-1500/17-1330.pdf). Durch diese Schritte solle verdeutlicht werden, dass es sich bei der Förderung des Niederdeutschen und des Saterfriesischen nicht um eine Modeerscheinung handelt, sondern um eine Daueraufgabe, für welche die Landesregierung verlässlich einstehe.

Der Antrag wurde in erster Beratung behandelt und an den Kultusausschuss überwiesen.

(mit Informationen des Niedersächsischen Landtages: http://www.landtag-niedersachsen.de)

 

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