Niederdeutsch
macht Schule:
An 27
Grundschulen in Schleswig-Holstein wird ab August systematisch Plattdeutsch
gelernt
Ab August heißt
es an 27 Grundschulen im Land zwischen den Meeren: „Wi snackt platt!“.
Schülerinnen und Schüler des ersten Jahrganges dieser Schulen werden dann
regelmäßig zwei Stunden in der Woche Plattdeutsch lernen. Die Schulen nehmen
teil am Modellprojekt „freiwilliges Niederdeutsch-Angebot“, das der
Schleswig-Holsteinische Landtag, der Schleswig-Holsteinische Heimatbund und das
Ministerium für Bildung und Wissenschaft gemeinsam initiiert haben. „Ich freue
mich, dass unser Angebot auf so großes Interesse bei den Schulen gestoßen ist.
Dieses Modellprojekt ist ein wichtiger Beitrag, das Kulturgut Niederdeutsch auch
jungen Menschen und künftigen Generationen nahe zu bringen“, sagte der
Staatssekretär im Bildungsministerium Dirk Loßack bei der offiziellen
Auftaktveranstaltung heute (2. Juni) im Kieler Landtag.
„Da nur noch
wenige Kinder zuhause Plattdeutsch lernen, ist es mit Sprachpflege allein nicht
mehr getan“, erläuterte Loßack. Mit dem Modellprojekt verfolge man erstmals den
Ansatz eines systematischen Spracherwerbs des Niederdeutschen, wie man es von
den Fremdsprachen her kenne. So sei der Unterricht vergleichbar mit dem
Englischunterricht in der Grundschule und nach modernen didaktischen
Gesichtspunkten gestaltet.
Landtagspräsident
„Mit diesem
Angebot sind wir unserem Ziel, die niederdeutsche Sprache zukunftsweisend für
die nächsten Generationen im Lande zu verankern, ein gutes Stück näher gekommen.
Dieses neue Angebot konnte nur erreicht werden, weil die Gremienarbeit der
niederdeutschen Sprechergruppe so gut funktioniert hat“, so
Jede
Projektschule bietet ab dem neuen Schuljahr in einer ihrer ersten Klassen
Niederdeutsch als Unterrichtsfach an. Diese Klasse wird dann kontinuierlich
während der gesamten Grundschulzeit Niederdeutsch-Unterricht erhalten. In den
kommenden Jahren soll an den Projektschulen in jedem neuen Jahrgang eine
Niederdeutsch-Klasse eingerichtet werden. Das Land stellt ab 2014/15 für jeden
Jahrgang zwei zusätzliche Planstellen zur Verfügung, aufwachsend bis 2017/18
insgesamt acht Planstellen. Außerdem erhalten alle Schulen, die am
Bewerbungsverfahren teilgenommen haben, eine Niederdeutsch-Box mit
Unterrichtsmaterial, Wörterbüchern, CDs und Kopiervorlagen im Wert von rund 200
Euro.
Insgesamt
hatten sich 44 Grundschulen auf die Ausschreibung beworben. Viele von ihnen
bieten bereits jetzt freiwillig Niederdeutsch in Form von Arbeitsgemeinschaften
und Projekten an. Die Arbeitsgemeinschaft Bildung des Beirates Niederdeutsch
beim Schleswig-Holsteinischen Landtag hatte als Jury aus diesen Bewerbungen die
27 Grundschulen ausgewählt, die nun an dem Modellprojekt teilnehmen. Die Schulen
liegen in den Kreisen Steinburg, Rendsburg-Eckernförde, Nordfriesland,
Dithmarschen, Plön, Ostholstein, Schleswig-Flensburg, Stormarn, Segeberg,
Herzogtum Lauenburg und in Neumünster.
Fotos:
Staatssekretär Dirk Loßack bei der Übergabe der Materialienboxen. Mit den
Vertretern der 27 Projektschulen freuen sich Landtagspräsident
(Text: Ministerium für Bildung und Wissenschaft des Landes Schleswig-Holstein; Fotos: Volker Holm)
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