PLATTNET-Nachricht - 05.09.2014
Plattdüütsch Stiftung
Sleswig-Holsteen
Privater Stifter ermöglicht
Platt-Projekte für Kinder und Jugendliche
(pn) Eine neue Stiftung zur
Förderung des Plattdeutschen in Schleswig-Holstein hat sich am Donnerstag in
Kiel vorgestellt. Der Stiftungsrat will insbesondere Projekte für Kinder und
Jugendliche fördern, um die Sprache für die nächste Generation aktiv zu halten.
Stifter und Vorsitzender des Stiftungsrates ist der pensionierte
Oberlandwirtschaftsrat Wilhelm Nehlsen (79). Er hat der Stiftung mehrere Hektar
Land auf der eingedeichten Marschinsel Nordstrand überschrieben. Rund 17 000
Euro Pachteinnahmen jährlich stehen zur Verfügung – eine stolze Summe, mit der
viel bewegt werden kann. „Es gibt sehr gute Möglichkeiten und Bedingungen für
ein frühes Sprachenlernen im vorschulischen und schulischen Bereich“, freut
sich deshalb auch Stifter Wilhelm
Nehlsen. Die Regionalsprache Niederdeutsch stehe unter dem Schutz der
Europäischen Charta für Regional- und Minderheitensprachen. „Wenn wir das
Plattdeutsche für kommende Generationen bewahren und aktiv halten wollen, müssen
wir etwas tun!“ So habe die Stiftung bereits die 27 Modellschulen im Land, die
ab diesem Schuljahr Plattdeutsch-Unterricht anbieten, mit Materialien
versorgt.
Als Schirmherr der „Plattdüütsch Stiftung Sleswig-Holsteen“ konnte Ministerpräsident Torsten Albig gewonnen werden. „Unser Platt“ werde im Norden seit vielen Jahrhunderten gesprochen und habe die Kulturgeschichte der Schleswig-Holsteiner in weiten Teilen mitgeschrieben, sagte Albig in seinem Grußwort für die neue Stiftung. Deren Geschäftsführung hat der Schleswig-Holsteinische Heimatbund übernommen. www.heimatbund.de
Und Stifter Wilhelm Nehlsen ist sich
sicher: Durch Errichtung dieser Stiftung wird das Andenken vor allem an seinen
Vater aufrecht erhalten. Das war ein überaus fleißiger Marschbauer, der
plattdeutsch sprach, dachte und handelte, und der — soweit bekannt ist — nur ein
einziges Mal ein nicht plattdeutsches Wort gesprochen hat. Es war ein
„Nein“!
Fein, dat Plattdüütsch-Projekten nu en Chance hebbt, dat se mit Geld vun de Stiften ünnerstütt warrn könnt, wenn de seggt: "Jo!"
(PLATTNET-Nachricht 04.09.2014)
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