08.11.2014 - (14089) Plattdeutsches Buch des Jahres 2014

                            PLATTNET-Nachricht  -  08.11.2014

 

Plattdeutsches Buch des Jahres 2014

 

       

 

Emil Hecker:

„Douaumont“ Plattdeutsche Gedichte gegen die Sinnlosigkeit des Krieges

 

Die Erlebnisse liegen 100 Jahre zurück, die Niederschrift ist fast 50 Jahre alt und jetzt erscheint die Publikation der 20 Gedichte des Brunsbütteler Autors Emil Hecker unter dem Titel „Douaumont“. Diese Sammlung erhält während der Eröffnungsveranstaltung der Plattdeutschen Buchmesse am 8. November den Preis „Plattdeutsches Buch des Jahres“ der Carl-Toepfer-Stiftung und des Instituts für niederdeutsche Sprache.

„Nach den traumatischen Erfahrungen im 1. Weltkrieg war Emil Hecker erst aus dem Abstand von 50 Jahren imstande, seine schlimmen Kriegsbilder in Worte und Verse zu fassen. Erst 1966 legte er auf der Folie der Erlebnisse eine knappe Sammlung von 23 Gedichten an, von denen 20 im prämierten Buch zusammengestellt wurden.

Die in dieser Form in all den Jahren bisher nicht veröffentlichte lyrische Sammlung wird zu Beginn und am Ende von zwei Gedichten umschlossen, die über die Geschichte und die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs hinausweisen. Die Menschengeschichte hat sich nicht zum Guten verändert. Noch immer handeln die Menschen in den alten Rastern und fügen einander Leid zu.

Telse Hecker, die Ehefrau des Dichters, und Robert Ladage, der Leiter des Heimatmuseums in Brunsbüttel, haben das Buch im Auftrag der Volkshochschule Brunsbüttel herausgegeben und eine hochdeutsche Übersetzung angefertigt, die den plattdeutschen Gedichten linksseitig gegenüber gestellt ist. Dabei ist das Original, das als Faksimile erscheint, nirgends verfälscht. Zur Übersetzung finden wir eine Anmerkung am Ende des Buches. In einem Vorwort versucht Kai Tange aus Brunsbüttel, dem Autor und seiner Zeit auf die Spur zu kommen.

Der Offene Kanal Westküste hat dem Buch die Gedichte als Tondokument beigefügt. Der Autor liest selbst.

Ricarda  Alexander-Egge aus Meldorf hat den Buchumschlag mit drei einfachen Blutkreuzen bezeichnet. Ein Titel, der durch seinen Minimalismus umso stärker besticht. Friedhof, Sterben, Krankenhaus, Kreuzigung und Bekreuzigung, Verbandsplatz und Endlichkeit des Lebens sind so zusammengeführt.

Obwohl nicht prachtvoll und üppig illustriert, obwohl nicht in Leinen, Leder oder dicke Buchdeckel gebunden, obwohl nicht dick, schwer und vielseitig, liegt das kleine Buch wie eine von Mangelerscheinungen angefressene „Billigausgabe“ in unserer Hand. Wie Bücher während der Kriege daherkamen, als es kein „ordentliches“ Papier und wenig Geld gab. Hier verdient der Verlag hohe Anerkennung, weil Thema und Erscheinungsbild im Jahre des hundertjährigen Erinnerns völlig kongruent werden.

Dies ist sehr herauszustellen und darum wird Emil Heckers anrührende, aufwühlende und so schrecklich zeitlose Gedichtsammlung, die dennoch ein Zeitdokument bleibt, mit Recht ausgezeichnet.“

(Für das „Institut für niederdeutsche Sprache e.V.“ in Bremen: Dirk Römmer, Präsident)

 

Emil Hecker:

Douaumont - Plattdeutsche Gedichte über die Sinnlosigkeit des Krieges

herausgegeben von der Volkshochschule Brunsbüttel e.V.,

Quickborn-Verlag, Hamburg 2014,

mit CD (Gedichte, vom Autor gelesen), 48 Seiten,

bearbeitet und übertragen ins Hochdeutsche von Telse Hecker und Roland Ladage

ISBN: 978-3- 87651-388-1

8,80 Euro

 

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