Schutz der Sprachenvielfalt
Schleswig-Holsteins
Landesregierung verabschiedet
Handlungsplan Sprachenpolitik
Die Minderheitensprachen Dänisch,
Friesisch und Romanes sowie die Regionalsprache Niederdeutsch sollen in
Schleswig-Holstein stärker geschützt und gefördert werden. Das ist Ziel des
Handlungsplans Sprachenpolitik, den das Kabinett heute (5. Mai) verabschiedet
hat. „Diese Sprachen gehören zu unserem Land, und diese Sprachen bereichern
unser Land. Motivation der Sprachenpolitik ist es, unsere besondere
Sprachenvielfalt in Schleswig-Holstein zu schützen“, sagte Ministerpräsident
Torsten Albig.
Ziel des Handlungsplans sei die
durchgängige Verankerung der Regional- oder Minderheitensprachen im
Bildungssystem – von der Kindertagesstätte bis in die Hochschule. „Gerade die
Möglichkeit des systematischen Spracherwerbs im öffentlichen Bildungssystem wird
zukünftig immer mehr zum Schlüssel für Schutz und Erhalt unserer Regional- oder
Minderheitensprache“, so Albig. Genau da setze der Handlungsplan an. Wer eine
dieser Sprachen spreche, solle die Möglichkeit haben, diese Sprache auf dem
gesamten Lebens- und Bildungsweg nutzen zu können. Das bedeute auch, dass Bürger
in Behörden rechtsgültige Dokumente in den von der Europäischen Sprachencharta
geschützten Sprachen (Dänisch, Friesisch, Niederdeutsch) vorgelegen können, ohne
dass sie für eine Übersetzung bezahlen müssen.
Mit dem Handlungsplan
Sprachenpolitik habe die Landesregierung nach Auffassung des Ministerpräsidenten
ein politisches Instrument geschaffen, die Projekte und Maßnahmen zum Schutz und
zur Förderung der Sprachen unter einer Leitidee zu vereinen: dem Schutz und der
Förderung der sprachlichen Vielfalt und Mehrsprachigkeit in Schleswig-Holstein.
Schwerpunkt in dieser Legislaturperiode sei die durchgängige Verankerung der
Regional- oder Minderheitensprachen im Bildungssystem.
„Auch angesichts der politisch
brisanten Lage vieler nationaler Minderheiten in Europa übernimmt
Schleswig-Holstein bei diesem wichtigen Thema Verantwortung. Wir zeigen, dass
kulturelle Vielfalt ohne die Aufgabe eigener Identität gelingen kann“, so
Schnack.
(Pressemitteilung der Landesregierung Schleswig-Holstein)
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