Trauer um Lothar Heinz
Der Niederdeutsche Bühnenbund
Schleswig-Holstein trauert um seinen langjährigen Geschäftsführer Lothar Heinz,
der 20 Jahre, von 1958 bis 1977 erfolgreich und zukunftsweisend die Geschäfte
des Bühnenbundes geführt hat. Am 18. April ist der langjährige Spielleiter der
Niederdeutschen Bühne Neumünster (NBN) im Alter von 87 Jahren
verstorben.
Wohl kaum jemand hat sich so um die
plattdeutsche Sprache und die niederdeutsche Bühne verdient gemacht wie Lothar
Heinz. Seit 1951, also 64 Jahre lang, war Lothar Heinz NBN-Bühnenmitglied, von
1960 bis 2004 war er „Speelbaas“, also Bühnenleiter und Vorsitzender des
Vereins. Und noch im Herbst 2014 führte er bei „Up ewig jung“ die Regie und
stand – schon von Krankheit gezeichnet – bei „Wiehnachten bi de Nedderdütschen“
auf der Bühne, die ihm die Welt bedeutete.
Seinem großen Engagement für die
Niederdeutsche Sprache und das Niederdeutsche Theater ist es zu verdanken, dass
auch die hochdeutsche Weltliteratur ihren Platz im Niederdeutschen gefunden hat.
„Lothar war einmalig, ein Phänomen“,
sagt sein langjähriger Wegbegleiter Klaus Reumann und nennt Lothar Heinz einen
„Bühnenleiter mit großem künstlerischen und menschlichen Einfühlungsvermögen. De
hett’n Denkmaal verdeent.“ Ähnlich äußert sich ein anderer alter
NBN-Mitstreiter. „Lothar Heinz hat die NBN weiter entwickelt vom reinen
Laienspiel zur ambitionierten Amateurbühne und einer der führenden
niederdeutschen Bühnen in Schleswig-Holstein“, sagt Wolfgang Schütz. Lothar
Heinz holte neben den heiteren Komödien auch ernste und anspruchsvolle Stücke
ins Repertoire und engagierte dafür auch Profi-Regisseure. Einer der Höhepunkte
war sicher die Zusammenarbeit mit der Hamburger Staatsoper beim „Hamburger
Freischütz oder De Bruutschuss“.
Organisatorisch sind die Einführung
von Abonnementsringen, die Einführung der Silvesterpremieren und diversen
Norddeutschen Bühnentagen seit 1973 in Neumünster zu nennen. Lothar Heinz war
auch einer der Protagonisten bei der Gründung des Fördervereins der NBN, ohne
den es heute die Studiobühne an der Klosterstraße nicht gäbe. Es überrascht
nicht, dass Lothar Heinz sich auch beim Schleswig-Holsteinischen Heimatbund, im
Bremer Institut für Niederdeutsche Sprache und als Geschäftsführer des
Niederdeutschen Bühnenbundes engagierte.
Eigentlich war er Lehrer und
Schulleiter. Und auch als Pädagoge, erst an der Mühlenhofschule, dann von 1966
bis 1991 als Rektor der Ukerschule, begeisterte er Generationen von Schülern für
das Theater und die niederdeutsche Sprache. Für seine Verdienste hat Lothar
Heinz 1974 das Bundesverdienstkreuz erhalten. Die Stadt ehrte ihn 1977 mit der
zum 875-jährigen Stadtjubiläum geschaffenen Caspar-von-Saldern-Medaille, der
zweithöchsten Auszeichnung, die die Stadt nach der Ehrenbürgerschaft zu vergeben
hat. 2002 verlieh ihm „Neumünster singt und spielt“ den Goldenen
Notenschlüssel.
Lothar Heinz hinterlässt seine Frau
Hanne, mit der er 59 Jahre verheiratet war, sowie eine Tochter und einen Sohn
mit ihren Familien. Die Trauerfeier und Beisetzung fanden auf seinen Wunsch im
Familien- und engsten Freundeskreis statt.
Sein Tod ist ein großer Verlust für
das Niederdeutsche Theater und die Niederdeutsche Landschaft.
Die Niederdeutsche Bühne Numünster
plant für Ende Mai eine Gedenkfeier für Bühnenmitglieder und geladene Gäste im
NBN-Studiotheater an der Klosterstraße.
(Holsteinischer Courier vom 02.05.2015 / Infoblatt des Niederdeutschen Bühnenbundes, Ausgabe Mai 2015)
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