26.03.2016 - (16032) Frohe Ostern!

                                PLATTNET-Nachricht  -  26.03.2016

 

   

               

 

Frohe Ostern –

 

Osterspazeergang

 

„Vun Iesgang free sünd Strom un Beeken,

sacht weiht de Fröhjohrswind över den Knick,

neern in de Wischen, dat Gras steiht al dick,

de ole Winter hett sick versteken,

sleek in de Bargen, möd an sien Krück.

Vun dor schickt he nochmal 'n Hagelschuur,

doch dat Spektakel wohrt meist nich lang:

Poor witte Striepen op gröne Natur.

Aver de Sünnschien, de hett keen Bang!

Saft drängt in Gras, in Telgen un Knuppen,

blitzblanke Lichter in Dau un in Druppen.

Un fehlt dat an Blomen in't gröne Revier,

seht wi doch lustig bunt Minschenvolk hier.

Kiek vun den Anbarg na Stadt hento:

Dor quellt dat ut'n Door, peddt sick op de Schoh!

De Lütten, de Langen, de Dicken, de Dünnen,

un all sünd's behangen mit sünndaagsche Plünnen,

all wüllt se lustig ehr Ostern begahn,

sünd just as ehr Jesus ut Gräffnis opstahn.

Ut enge Straten, Hüsung un Stuven

drängt sick dat vör in grellbunte Druven!

Vun Dörpen her Danz un nochmal Gewimmel:

Hier föhlt sick dat Volk so recht in sien' Himmel!

Un jedereen denkt mit datsölve Begehren:

Hier bün ick Minsch, un nüms schall mi't wehren!“

 

aus:

De Holsteensche Faust

eine niederdeutsche Nachgestaltung von Goethes Urfaust

mit Ergänzungen aus der Tragödie erstem Teil

besorgt von Friedrich Hans Schaefer

Verlag Schuster, Leer 1974

 

"Friedrich Hans Schaefer wurde am 24. März 1908 in Rostock geboren. Er gehörte zu den produktivsten und kreativsten niederdeutschen Autoren: Mehr als 20 Hörspiele schrieb er seit Mitte der 60er Jahre für den NDR und Radio Bremen – zumeist aktuelle, zeitgemäße, wegweisende Stücke. Dafür wurde er 1980 mit dem Hans-Böttcher-Preis für niederdeutsches Hörspiel der Stiftung F.V.S. ausgezeichnet. Hinzu kamen etliche Theaterstücke. Einen Namen machte er sich aber vor allem mit meisterlichen Nachdichtungen etwa von Goethes "Faust", Kleists "Der zerbrochene Krug" ("Dat Schörengericht"), "Balladen un Leeder" nach François Villon oder "Pippi Langstrumpf" nach Astrid Lindgren. Bis ins hohe Alter war Friedrich Hans Schaefer kreativ und produktiv, hatte immer wieder neue Einfälle, Ideen und Projekte. Manches blieb unvollendet, als er 1998 im gesegneten Alter von 90 Jahren in Ahrensburg starb. Mit seinen plattdeutschen Übertragungen hat Friedrich Hans Schaefer wie kaum ein anderer niederdeutscher Autor belegt, dass Übersetzen eine Kunst ist." (NDR)

 
 

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