PLATTNET-Nachricht - 18.08.2016
„Bämsen – Dor sitt Musik in“
Zum 69. Mal: Niederdeutsch-Tagung in Bad Bevensen
Musikalisch und lyrisch wird es in diesem Jahr zugehen, wenn die Plattdeutschen sich am dritten Wochenende im September wieder zu ihrer Jahrestagung, der „Bämsen-Dagfahrt“ in Bad Bevensen treffen. Vom 16. bis 18. September wird Bad Bevensen erneut zum Nabel der Plattdeutschen Welt.
1948 als Vereinigung der niederdeutschen Schriftsteller gegründet, hat der Verein Bevensen-Tagung e. V. sich im Laufe der Jahre der Sprachwissenschaft, dem plattdeutschen Theater, der niederdeutschen Musikszene und der Vermittlung der Sprache ebenso geöffnet wie allen an der Sprache Interessierten und denen, die ein Netzwerk von ihren regionalen Vereinen zu anderen Regionen knüpfen wollen. Sie alle sind herzlich eingeladen zur Tagung in die Heide zu kommen.
Für die nun schon 69. Tagung ist es wieder gelungen, ein Programm mit namhaften und preisgekrönten Künstlern und Autoren zusammenzustellen:
Bei der Eröffnungsveranstaltung am Freitag um 16 Uhr unterhält der Lyriker und Liedermacher Wolfgang Rieck aus Rostock mit eigenen Liedern und seinen Lieblingsgedichten – einem eigens für die Tagung zusammengestellten Programm unter dem Titel „Un sei danzt …“. Er wurde jüngst mit einem Musikpreis des Heimatbundes Mecklenburg und der Stadt Stavenhagen ausgezeichnet.
Am Abend um 20 Uhr wollen acht Schriftsteller bei einem Poetry-Slam zeigen, was sie können. Diese Veranstaltung ist dem viel zu früh verstorbenen Redakteur des NDR, Ernst Christ, gewidmet, der maßgeblich dazu beitrug, dass sich diese Kunstform auch in der plattdeutschen Szene etablierte.
Der Sonnabend verspricht Neues, Vertrautes und spannende Diskussionen.
Der Vormittag ab 10 Uhr bietet zunächst Lyrik von Dr. Peter Schütt. Danach haben Vortragende Raum, Ihre Erkenntnisse zu präsentieren. Lena Lesch spricht über ihre Untersuchung zu „Niederdeutsch an Gemeinschaftsschulen“ und Bolko Bullerdiek und Volkert Ipsen haben sich Gedanken gemacht über „Plattdüütsche Lyrik – worüm uns gefallt, wat uns gefallt“.
Am Nachmittag ab 14.30 Uhr steht wieder „Op de Kist“ auf dem Programm. Hier darf jeder sein eigenes Werk vortragen, einzige Bedingung: Der Vortrag darf vier Minuten nicht überschreiten. Und um 16 Uhr diskutieren vier Fachleute über vier literarische Werke im „Literarischen Kleeblatt“. In diese Diskussion darf sich gern eingemischt werden!
Am Abend um 20 Uhr steht noch ein ganz besonderes Ereignis auf dem Programm: Die niederdeutsche Bühne Wiesmoor, die in diesem Jahr den Willy-Beutz-Theaterpreis erhielt, ist zu Gast mit dem Stück „Sibirien“ von Felix Mitterer in der plattdeutschen Fassung von Harald Maack; Darsteller: Wilhelm Reuter.
Pastor Dr. Dieter Andresen wird am Sonntag um 9.30 Uhr zum Gottesdienst in die Drei-Königs-Kirche einladen. Auch er wurde in diesem Jahr schon mit einem Preis ausgezeichnet: Er erhielt den Quickborn-Preis für sein – bisheriges – Lebenswerk.
Der letzte Programmpunkt der Tagung ist gleichzeitig der Höhepunkt. Um 11 Uhr wird der Musikpreis der Stadt Bad Bevensen verliehen. Preisträger ist Gerrit Hoss aus Münsterdorf. Die Laudatio hält Jan Graf. Gerrit Hoss wird im Anschluss an die Preisverleihung ein kleines Konzert geben, mit dem die Tagung beendet wird.
Weitere Informationen und Anmeldemodalitäten im PDF-Anhang.
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