28.09.2016 - (16090) Freudenthal-Preis 2016

0-plattnet-logo.gif                                                                      PLATTNET-Nachricht  -  28.09.2016

 

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Zwei Ostfriesen in Soltau geehrt

Preisverleihung des diesjährigen Freudenthal-Preises

 

Mit den Worten „2016 ist ein toller Jahrgang. Wir hatten viele interessante Texte und haben bis kurz vor Schluss hart gerungen, um zusammen zu einer Entscheidung zu finden. Der Preis wurde nicht aus purer Not, sondern aus reinster Fülle heraus geteilt“, begann Snorre Björkson seine Laudatio während der Vergabe des diesjährigen zweitgeteilten Freudenthal-Preises und der Freudenthal Anerkennung am 24.09.2016 in der Mühlenbibliothek in Soltau. Die Auszeichnung, die ausschließlich für bisher unveröffentlichte Werke (Poesie und Prosa) vergeben wird, ist die bundesweit älteste kontinuierliche Auszeichnung für plattdeutsche Literatur.

 

Ausgezeichnet mit dem Freudenthal Preis wurden Jutta Oltmanns aus Warsingsfehn und Are Meijer aus Amsterdam. Beide befassten sich mit dem Thema „Lebensende, Tod und Vergänglichkeit“ – die eine in ostfriesischem Platt, der andere im Platt aus Groningen. Der ostfriesische Lyrik-Zyklus trägt den Titel „Wachters tüsken de Welten“ (Wächter zwischen den Welten), der Groninger Text ist überschrieben mit „Wurrems soeken“ (Würmer suchen).

 

Jutta Oltmanns präsentiert eine stille Reise über Friedhöfe. Dort hat sie Engelfiguren aufgesucht, fotografiert und diesen schweigenden Gesellen Gespräche abgelauscht. „Die Gedichte überzeugen durch ihre schlichte Sprache. Sie kommen ohne jede intellektuelle Erhöhung aus und sind doch nicht naiv. Sich wenden sich gegen den Strom der Zeit. Vielleicht verleiht ihnen das diese große Ruhe, diese Zurückhaltung und das Vertrauen, von dem sie gefärbt und durchzogen sind“, so Snorre Björkson.

 

Weniger zurückhaltend dafür die Textsammlung von Are Meijer, die die Engellyrik komplementär und ganz irdisch, beinahe zornig ergänzt. Ein Mann hat Krebs. Er muss über die letzten Dinge nachdenken, seine Frau aber hat einen Liebhaber. Was ist nun schlimmer? Are Meijer führt bedrohlich vor Augen, dass das Schlimmste im Leben vielleicht der Tod der Liebe ist. 

 

Der zweite Preis, die Freudenthal Anerkennung, geht dieses Jahr an Wilko Lücht, der ebenfalls aus Warsingsfehn stammt. In seinem Beitrag geht es um das Verblassen und Nichtvergehen der Zeit, um die Frage, wie die eigene Geschichte lebendig gehalten werden kann, darf und soll. „De Billerrahm“ ist ein kunstvoll verschachtelter Prosa-Text, ein intellektuelle Spiel in ernster Sache. Erzählt wird über Familie und Nachbarschaft in einem ostfriesischen Dorf während der Nazi-Diktatur. „Wilko Lücht erreicht eine in der plattdeutschen Literatur eher ungewöhnliche Vielstimmigkeit. Sein durchkomponierter Text fordert den Leser und lässt ihn am Ende nachdenklich zurück.“ Die Jury sei von allen Texten und ihrer Preiswürdigkeit völlig überzeugt gewesen. „Wir bringen Ihnen heute nicht nur drei Preisträger mit tollen Texten, sondern wir bringen Ihnen auch das Gegengift gegen Nachwuchssorgen“, verspricht Snorre Björkson.  

 

Jutta Oltmanns wird ihren preisgekrönten Lyrikzyklus „Wachters tüsken de Welten“ am 02.03.2017 während der Frauentage in Warsingsfehn in einer besonderen Lesung vorstellen.

 

(www.freudenthal-gesellschaft.de)

 

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