PLATTNET-Nachricht  -  11.02.2017

„Wurstloopen“ auf Spiekeroog

Schulkinder bitten um Wurst und Geld „för Hank un sien Brut“

Alljährlich findet auf der Nordseeinsel Spiekeroog das traditionelle „Wurstloopen“ statt. Dabei ziehen die Kinder der 5. und 6. Klasse auf der Insel von Haus zu Haus, um mit dem Aufsagen eines traditionellen plattdeutschen Reimes um Wurst und Geld zu bitten – „för Hank un sien Brut“ (für Hank und seine Braut).

Das traditionelle „Wurstloopen“ auf Spiekeroog stammt aus Zeiten des Walfangs und erinnert an den Spiekerooger Walfänger Hank. Der soll der Legende nach um 1770 zum Walfang nach Grönland ausgefahren sein. Das Schiff wurde in einer Eispressung zerdrückt und Hank kam – dem Erfrierungstode knapp entronnen – reichlich verspätet und völlig mittellos wieder auf die Insel Spiekeroog zurück. Der Legende nach soll er nach der verspäteten Rückkehr auf die Insel den Lebensunterhalt zunächst durch das „Wurstloopen“ gesichert haben, für sich und seine Braut.

In Anlehnung an diese Überlieferung hat sich auf Spiekeroog das traditionelle „Wurstloopen“ auf der Insel erhalten. Es fand in diesem Jahr am Nachmittag des 30. Januar statt. Die Kinder hatten sich als Walfänger verkleidet und geschminkt und mit einem lauten Signalhorn auf sich aufmerksam gemacht.

(nach: Anzeiger für Harlingerland)

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