20.11.2017 - (17116) Keerlke-Preis 2017 für Albert Janssen und Herma Cornelia Peters

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Keerlke-Preis 2017 für Albert Janssen und Herma Cornelia Peters

 

(PM) Der „Keerlke“ wird jährlich vom Verein Oostfreeske Taal für besondere Leistungen zum Erhalt der plattdeutschen Sprache vergeben. Einen wichtigen Anteil haben daran auch die plattdeutschen Theatergruppen Ostfrieslands und so erhielten in diesem Jahr gleich zwei Personen, die sich um das plattdeutsche Theater verdient gemacht haben, diese besondere Auszeichnung.

Albert Janssen aus Wiegboldsbur konnte 2009 sein 60jähriges Bühnenjubiläum feiern. Er ist ein Pionier des niederdeutschen Theaters. 1949 übernahm er seine erste Theaterrolle bei der Spööldeel des Heimatvereins Aurich. 1961 wurde er „Spöölbaas“, schaute dabei früh über den Tellerrand und kümmerte sich darum, dass die Theatergruppe 1963 in den Niederdeutschen Bühnenbund aufgenommen wurde. „Spöölbaas“ blieb er bis 2002, 42 Jahre ein Rekord in der Geschichte des Niederdeutschen Bühnenbunds Niedersachsen-Bremen.

Auch überregional hat er die Theaterkultur gepflegt und sich in Netzwerken engagiert. So wurde er z. B. auch stellvertretender Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater“ und war neben Jakob Janshen, dem Vorsitzenden der „Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater“, maßgeblich an der Ausrichtung der „Störtebeker Festspiele“ in Marienhafe beteiligt. Über die Bühnenarbeit hinaus engagierte sich Albert Janssen allerdings noch in vielerlei anderer Hinsicht. Das betrifft nicht nur kulturelle Arbeitsgebiete, sondern auch politische, ökologische oder soziale. Über viele Jahre war er Mitglied der Landschaftsversammlung oder Landschaftswart. Der Erfolg des Heimatvereins, der ostfriesischen Kultur und der regionalen Entwicklung ist auch ein großer Verdienst von Albert Janssen. Ehrungen hat er viele dabei bekommen (Verleihung des Bundesverdienstkreuzes im Jahre 1995, „Totius-Frisia-Siegel“ der Ostfriesischen Landschaft 1975). Dazu ist er Ehrenbaas der Niederdeutschen Bühne Aurich und Ehrenmitglied im Arbeitskreis ostfriesischer Volkstheater. Heute liegt ihm „sein“ Museum in der Mühle in Wiegboldsbur besonders am Herzen. Ohne seine Ehefrau Frauke, die ihn jederzeit tatkräftig unterstützt, wäre dieses große Engagement sicherlich nicht möglich gewesen.

Auch Herma C. Peters, geboren in Uthwerdum und plattdeutsch aufgewachsen, spielt seit vielen Jahren (seit 1988) plattdeutsches Theater und wirkte in vielen Gemeinschaftsproduktionen mit, z. B. als Adda Allena (tom Brok) bei den Störtebeker Freilichtspielen. 2006 übernahm sie die Bühnenleitung des „Niederdeutsche Theater Aurich“, setzte damit die Arbeit von Albert Janssen fort und sorgte gleichzeitig dafür, junge Menschen für das plattdeutsche Theater zu begeistern und Nachwuchs heranzuholen. 2011 wurde die „Theaterwarkstee“ gegründet. Als ausgebildete Theaterpädagogin führt sie hier zusammen mit Heike Tunder und Edith Gleibs Kinder und Jugendliche an das plattdeutsche Theater heran. Sie kennt die Theaterarbeit von allen Seiten, als Spielerin, Regisseurin und Theaterpädagogin. Weiterhin leitet sie seit 2011 die Theatergruppe „Siedenwessel“ der Lebenshilfe Aurich.

Seit 2015 ist Herma C. Peters bei der Ländlichen Akademie Krummhörn beschäftigt und kümmert sich hier besonders um Plattdeutschförderung in Kindergärten und Grundschulen.

Eine besondere Theaterrolle, und hier schließt sich der Kreis zum „Keerlke“, war sicherlich die der Wilhelmine Siefkes, in dem aus Anlass des 125jährigen Geburtstages (2015) der ostfriesischen Schriftstellerin von der Ländlichen Akademie Krummhörn initiierten Theaterstücks „Well up de Padd van d` Wahrheid löppt, de strumpelt neet“.

Beide Keerlke Preisträger haben sich in besonderer Art und Weise um die Förderung der plattdeutschen Sprache verdient gemacht und damit einen wichtigen Beitrag geleistet, dass Plattdeutsch als Regionalsprache erhalten und Ostfriesland ein Zweisprachenland bleibt.

(Oostfreeske Taal – www.oostfreeske-taal.de)

 

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