PLATTNET-Nachricht – 23.11.2018

„Platt together“ –

deutsch-niederländischer Songworkshop startet in Plön

PM Mölln/Emmen, 23.11.2018. Dass Plattdeutsch nicht nur im Norden Deutschlands, sondern mit anderen Dialekten auch in Teilen der Niederlande gesprochen wird, ist allgemein wenig bekannt. Um auch die Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf beiden Seiten der Grenze wieder mehr für die Sprache zu interessieren, organisiert das Zentrum für Niederdeutsch in Holstein vom 23.-25. November ein in dieser Form neuartiges Projekt. Darin soll in gemeinschaftlicher Produktion von zehn Musikern und Musiker/innen ein plattdeutscher Song entstehen. Die eine Hälfte der Teilnehmer/innen reist aus der Region Drenthe in den Niederlanden an, die andere Hälfte kommt aus Hamburg und Schleswig-Holstein. Die deutschen Teilnehmer sind dabei mehrheitlich aus dem plattdeutschen Songcontest für junge Musiker Plattbeats hervorgegangen, der im letzten Jahr erstmalig durchgeführt wurde und ebenfalls vom Zentrum für Niederdeutsch organisiert wird. Stattfinden wird der Workshop in der Evangelischen Jugend- und Bildungsstätte Koppelsberg. Ein Filmteam wird das Projekt das Wochenende über begleiten.

Die teilnehmenden Musiker und Musikerinnen kommen aus völlig unterschiedlichen Genre-Kontexten. Dabei sind unter anderem Musiker aus dem Punk-, Hip-Hop-, Pop- und Rock- und Singersongwriter-Bereich. Gerade wegen dieser ungewöhnlichen Zusammenstellung wird das Projekt für jeden eine ganz besondere Herausforderung, aber zugleich auch eine besonders spannende Kooperation. In der deutschen Gruppe wird unter anderem Miriam Buthmann von der Tüdelband mitwirken, auf der niederländischen Seite leitet das Projekt der Musiker und Gesangslehrer Bert Kamping musikalisch. Sprachlich begleitet den Workshop der der Zentrumsleiter in Holstein Thorsten Börnsen. Über das Wochenende sollen dabei sämtliche Komponenten des Stücks entstehen - sowohl der Schreibprozess als auch die musikalische Umsetzung liegt komplett in der Hand der Teilnehmer. Am Ende steht dann ein Videoclip. Außerdem soll eine Kurzdokumentation entstehen, die die Entwicklung des Songs und die Kooperation der Musiker begleitet.

Das Projekt wird im Rahmen des European Culture Heritage Year (ECHY) gefördert. Das von der europäischen Kommission ins Leben gerufene Europäische Kulturerbejahr fokussiert vor allem das Gemeinschaftliche und Verbindende europäischer Kultur und ist daher besonders an transnationalen Projekten interessiert. Das Niederdeutsche hat insbesondere seit der deutschen Ratifizierung der Europäischen Charta für Regional- und Minderheitensprachen vor 20 Jahren sehr von europäischer Förderung und Stärkung profitiert. Spätestens seither ist klar, dass Schutz und Förderung der „kleinen Sprachen“ ein europäisches Projekt sein muss. Das Wochenende in Plön soll daher zum Anstoß einer längerfristigen und noch engeren Kooperation der Regionen Holstein und Drenthe werden, die die Entwicklung einer gemeinsamen plattdeutschen Jugendkultur in größerem Rahmen ermöglichen soll. Die Organisatoren blicken mit Spannung auf das Wochenende und freuen sich auf eine großartige Zusammenarbeit.

Für weitere Fragen und Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Thorsten Börnsen, Zentrum für Niederdeutsch in Holstein – www.niederdeutschzentrum.de

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