22.08.2020 - (20079) Äsop op Platt: Niederdeutschsprecher gesucht für einen "klingenden Sprachatlas" von Schleswig-Holstein
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Teilnahmeerklaerung Aesop op Platt.pdf (150.4 kB)

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„Äsop op Platt“

Universität Kiel sucht Teilnehmer für internationales Sprachprojekt

 

(PM) Bereits vor einigen Jahren konnte die Niederdeutsche Abteilung der Universität Kiel (CAU) erfolgreich die Bevölkerung Schleswig-Holsteins an Projekten zur Erforschung des niederdeutschen Sprachgebrauchs – „Plattdüütsch hüüt“ – beteiligen.

 

Nun wenden sich die Kieler Wissenschaftler erneut an Plattdeutschsprecherinnen und -sprecher: Für ein internationales Projekt, initiiert durch den französischen Sprachwissenschaftler Philippe Boula de Mareüil und unterstützt durch die Niederdeutsche Abteilung der CAU Kiel, werden aktuell Plattsprecher aus Schleswig-Holstein gesucht. Bei dem Projekt sollen Sprachkarten erstellt werden, auf denen man sich u.a. Proben verschiedener niederdeutscher Mundarten anhören kann. Als Grundlage dient die Äsop-Fabel „Nordwind und Sonne“, die in plattdeutsche Ortsdialekte aus allen Regionen Schleswig-Holsteins übertragen und vorgelesen werden soll.

 

Zur Zeit sucht man besonders Sprecherinnen und Sprecher aus den östlichen und südlichen Regionen Schleswig-Holsteins, d.h. aus den Kreisen Ostholstein, Segeberg, Plön, Rendsburg-Eckernförde und Stormarn.

 

Was muss man tun, um teilzunehmen?

 

1) Die folgende kurze Fabel in den eigenen Ortsdialekt übersetzen:

 

Nordwind und Sonne

Einst stritten sich Nordwind und Sonne, wer von ihnen beiden wohl der Stärkere wäre, als ein Wanderer, der in einen warmen Mantel gehüllt war, des Weges daherkam. Sie wurden einig, dass derjenige für den Stärkeren gelten sollte, der den Wanderer zwingen würde, seinen Mantel abzunehmen. Der Nordwind blies mit aller Macht, aber je mehr er blies, desto fester hüllte sich der Wanderer in seinen Mantel ein. Endlich gab der Nordwind den Kampf auf. Nun erwärmte die Sonne die Luft mit ihren freundlichen Strahlen, und schon nach wenigen Augenblicken zog der Wanderer seinen Mantel aus. Da musste der Nordwind zugeben, dass die Sonne von ihnen beiden der Stärkere war.

 

2) Die plattdeutsche Übersetzung vorlesen und dabei als Audio-Datei speichern (z.B. im mp3-Format). Sollte die Übersetzung auch in schriftlicher Form vorliegen, ist auch dieser Text willkommen, denn alle Dialektaufnahmen sollen in dem späteren Atlas zusätzlich auch zum Mitlesen präsentiert werden.

 

3) Die folgende Teilnahmeerklärung ausdrucken, ausfüllen und unterschreiben:

„Formular Teilnahmeerklärung Projekt Aesop op Platt“ – (siehe PDF-Anhang)

 

Eine Unterschrift ist notwendig, damit die Aufnahme nachher (anonymisiert) veröffentlicht werden darf. Das Formular enthält auch einige Fragen zur Person (Alter, Geburtsort, wo aufgewachsen) sowie die Frage, welchen Ortsdialekt die Aufnahme repräsentiert – damit die Forscher auch wissen, wo sie die Aufnahme auf der Karte verorten müssen.

 

Abschließend müssen dann die Sprachaufnahme, ggf. die schriftliche Version davon sowie das eingescannte Formular per Email (als Dateianhang) an die Niederdeutsche Abteilung der CAU Kiel (elmentaler@germsem.uni-kiel.de) geschickt werden.

 

Die Kieler Wissenschaftler freuen sich über jede Zusendung. Einsendeschluss ist Ende September 2020. Je mehr Aufnahmen sie erhalten, desto interessanter wird am Ende der „klingende“ Dialektatlas.

 

Wer wissen möchte, wie so etwas aussieht, kann sich hier den Atlas für die Regionalsprachen in Frankreich ansehen (und anhören): https://atlas.limsi.fr/

 

Alle Informationen zu diesem Aufruf auch im PDF-Anhang „Aesop op Platt“!

 

Prof. Dr. Michael Elmentaler

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Germanistisches Seminar

Niederdeutsche Abteilung

Leibnizstraße 8, 24118 Kiel

elmentaler@germsem.uni-kiel.de

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