27.01.2021 - (21018) Handbuch der Sprachminderheiten in Deutschland

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Handbuch der Sprachminderheiten in Deutschland

Viel mehr als ein wissenschaftliches Kompendium

 

Als vor einigen Wochen das „Handbuch der Sprachminderheiten in Deutschland“ erschien, reagierten vor allem Sprach- und Kulturwissenschaftler mit positiven Bewertungen. Die politische und gesellschaftliche Dimension des Werkes unterstreicht nun der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Prof. Dr. Bernd Fabritius, in einer Stellungnahme: „Eine eigene Sprache zu pflegen, ist das zentrale Identifikationsmerkmal, das ein Gemeinschaftsgefühl zwischen den Sprechern stiftet und sie auch in die sprachlich übermittelte Geschichte ihrer Gemeinschaft einbindet.“

 

Aus der konkreten Arbeit mit den in Deutschland anerkannten Sprachgruppen weiß Fabritius, wie wertvoll eine abgesicherte Bestandsaufnahme ist: „Es ist sehr erfreulich, dass mit dem vorliegenden Handbuch der Sprachminderheiten ein anschauliches und kenntnisreiches Grundlagenwerk zur Verfügung steht.“ Neben den Minderheitensprachen Friesisch, Sorbisch, Romanes und Dänisch sowie der Regionalsprache Niederdeutsch wird in einzelnen Artikeln die Situation des Russischen, Türkischen und Polnischen in Deutschland dargestellt. Den Blick auf die Mehrsprachigkeit in der aktuellen Gesellschaft rundet ein Beitrag über die Deutsche Gebärdensprache ab.

 

Zehn Überblicksartikel mit ähnlichem Aufbau erlauben erstmals einen Vergleich der so unterschiedlichen Sprachen und Sprachgemeinschaften. Ausführliche Informationen liefert das Handbuch über die Sprecherzahlen, über die Geschichte der jeweiligen Gruppe in Deutschland sowie deren politische und rechtliche Lage. Außerdem gilt der Blick den sprachlichen Kompetenzen sowie der Frage, in welchem Maße und in welchen sozialen Situationen die Sprache verwendet wird. Die Spracheinstellungen der Sprecher und die visuelle Wahrnehmbarkeit der jeweiligen Minderheitensprachen im öffentlichen Raum werden ebenfalls analysiert.

 

In seiner Würdigung unterstreicht Prof. Fabritius die Rolle des Niederdeutschen: „Beispielhaft möchte ich den maßgeblichen Beitrag zur Situation des Niederdeutschen herausgreifen, den Mitarbeiter des Instituts für niederdeutsche Sprache (INS) verantworten.“

 

Herausgegeben wurde das Handbuch von Rahel Beyer und Albrecht Plewnia, Mitarbeitern des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache. Erschienen ist der Band im Narr Verlag, Tübingen:

https://www.narr.de/handbuch-der-sprachminderheiten-in-deutschland-18261-1/

 

Weitere Informationen geben:

Dr. Albrecht Plewnia, Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, Postfach 101621, 68016 Mannheim, plewnia@ids-mannheim.de

Dr. Reinhard Goltz, Institut für niederdeutsche Sprache, Schnoor 41-43, 28195 Bremen, reinhard.goltz@ins-bremen.de

 

Foto: Der Bundesbeauftragte Prof. Dr. Bernd Fabritius unterstützt die Regional- und Minderheitensprachen (Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat)

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